Deutsche Bahn AG (Berlin)
Einfach aus der Bahn geworfen
Ich muss sagen, dass ich schon einige Male sehr enttäuscht und sauer über die Art und Weise war, wie man mit Gästen in der Deutschen Bahn umging. Doch gestern war einfach die absolute Krönung.
Ich fuhr vom Bahnhof Berlin Alexanderplatz um 15.03 Uhr mit dem RE 18120 nach Brandenburg los. Als ich auf dem Bahnsteig ankam, musste ich leider feststellen, dass es dort keinen einzigen (!) Fahrkartenautomaten gab. Mit meinen 6 Gepäckstücken war es mir leider nicht mehr möglich noch einmal nach unten zu rennen, um nach einem anderen zu suchen, geschweige denn sie auf dem Bahngleis stehen zu lassen. So stieg ich in die Bahn und suchte mir einen Platz. Ich beschloss dann gleich einen Schaffner aufzusuchen, um ein Ticket zu lösen, denn ich wusste genau, dass dies möglich ist. Als ich dann also (mein Gepäck undbeaufsichtigt zurückgelassen) durch den halben Zug gelaufen war und die Schaffnerin gefunden hatte, bat ich diese mir noch ein Ticket auszustellen. Sie schaute mich verdutzt an und meinte, dass das in der Bahn definitiv nicht möglich sei und ich dann bitte 60€ zu zahlen hätte. Ich antwortete, dass ich das nicht glauben könne und definitiv nun nicht bereit wäre 60€ zu zahlen, nur weil es keinen Automaten am Bahnhof gab. Sie antwortete mir patzig, dass ich dann wohl mal schleunigst aussteigen müsste, wenn ich das Geld nicht zahlen wolle.
Ich fand diese Situation so unfassbar, dass ich wütend davon ging ohne mir ihren Namen zu merken. Natürlich stieg ich dann in Charlottenburg sofort wieder aus, um der absoluten Dreistigkeit (!) zu entgehen die 60€ zahlen zu müssen. Sofort schaute ich nach einem neuen Zug und war froh, dass 30 min später einer um 15.50 Uhr auch Richtung Brandenburg fuhr. Ich löste mir umgehend ein Ticket (denn das war ja an diesem Bahnhof endlich möglich). Und wartete die halbe Stunde in der brütenden Hitze auf dem Bahnhof. (Gestern hatte es nachmittags in Berlin 37°C) Ich stieg in die Bahn und setzte mich mit meinem Gepäck in den Ausstiegsraum, weil es keine Möglichkeit habe sich anderweitig hinzusetzen. Dort lief dann eine Schaffnerin an mir vorbei. Sie stand nicht weit von mir entfernt, als ein junger Mann sie ansprach und sie bat ein Ticket zu lösen, da es am Alexanderplatz nicht möglich gewesen wäre. Sie verkaufte ihm das Ticket und ich saß fassungslos da. Sofort sprang ich auf und ging zu ihr und fragte sie, ob sie bitte die Freundlichkeit besäße mir zu erklären, warum sie ihm das Ticket verkaufte und ich zuvor aus der anderen Bahn geworfen wurde. Sie meinte nein das könne sie mir nicht erklären und es wäre ihr auch ziemlich egal. Diese hochnäsige Art und Unfreundlichkeit, darüber komme ich nicht hinweg.
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Sie hatte noch nicht einmal den Anstand mir in die Augen zu sehen. Ich fragte noch einmal nach und erhielt wieder keine vernünfitge Antwort. Um das ganze Mal zusammenzufassen finde ich es eine unmögliche Art, wie ihre Mitarbeiter und Kollegen Kunden behandeln. Als hätte es nicht die Möglichkeit im ersten Zug gegeben mir kurz Bescheid zu geben, wenn der Zug etwas länger hält oder mich im Zielbahnhof noch ein Ticket lösen zu lassen. Und in der zweiten Bahn diese erneute Patzigkeit mit der man mir gegenüber trat. ich erwarte von Ihnen eine Stellungnahme zu diesem Thema und eine Entschädigung. Sowas kann einfach nicht angehen.
Sie haben eine Reise mit einem Regionalexpress angetreten. Diese Züge fahren (ebenso wie diverse Privatbahnen) im Auftrag der Bundesländer, organisiert durch die Landesnahverkehrsgesellschaften. D.h. das Unternehmen wird vom Land bezahlt, die Fahrkarteneinnahmen werden ans Land dafür abgeführt. Dafür legen die Bundesländer alles fest, Fahrpläne, Preise, Beförderungsbedingungen, sogar an welchem Ort wieviele Fahrkartenautomaten stehen.
Im RE ist es demnach nicht möglich im Zug eine Fahrkarte zu erwerben, es steht sogar außen am Zug dran, auf einzelnen Strecken gibt es aber Automaten im Zug (steht auch dran, meistens bei Privatbahnen). Im IC oder ICE kann man die Fahrkarte (mit Aufpreis) im Zug lösen. Diese Züge sind ein separates Geschäft der DB. Das ist auch einfacher, diese Züge fahren weitere Distanzen und es sind mehrere Zugbegleiter vor Ort, im Regionalverkehr ist es meistens nur einer.
Nun stellen Sie sich mal vor an jedem Bahnhof, an dem der RE hält steigen z. B. 20 Leute ein, die alle beim Zugbegleiter ein Ticket kaufen wollen, alle mit verschiedenen Zielort, dieses ist gar nicht möglich, wo sollen die Zugbegleiter das ganze Wechselgeld lassen, das ist ja schließlich kein Supermarkt. Wenn die Bahnunternehmen nicht im Interesse der ehrlichen Fahrgäste durchgreift, würden die meisten Fahrgäste ja ohne Ticket fahren und auf den Zugbegleiter warten, wenn keiner kommt-Glück gehabt.
Genau deshalb hat die erste Zugbegleiterin absolut korrekt gehandelt, wenn es auch ärgerlich für Sie war. Die zweite hat absolut falsch gehandelt, aber wir wissen auch nicht was dort vorgefallen ist.
Es sollte dennoch mehr Transparenz bei solchen Dingen bestehen, damit jedem Bürger klar ist wo er seine Fahrkarte zu kaufen hat.
Ich persönlich fahre auch oft Bahn, habe aber noch nie einen Zug ohne Fahrkarte betreten.