Beschwerde lesen

Sehr geehrte Damen und Herren,

ich wende mich an Sie, weil mir ein Zwischenfall mit einem Ihrer Mitarbeiter in der Buslinie 124 Richtung Aubertstr. vom U-Bahnhof Alt Tegel mit dem Kennzeichen B-3286 gegen 9:17 Uhr widerfahren ist, den ich nicht für möglich gehalten hätte und mich in meiner Persönlichkeit zutiefst verletzt hat.

Am 01.08.2015 stieg ich am U-Bahnhof Alt Tegel in den oben benannten Bus ein. Während meines Einstiegs unterhielt ich mich mit meiner Tochter, die auf der anderen Seite der Leitung war. Ich setzte mich in meinen Sitz und der Bus fuhr los. Plötzlich rief der Busfahrer mir in einem ungewöhnlich aggressiven Tonfall zu, dass ihn mein Gespräch stören würde und ich das Mobiltelefon auszuschalten habe oder besser noch aus dem Bus auszusteigen habe. Ich demonstrierte zunächst gegen seine Aufforderung mit der Begründung, dass ich in einer angemessenen Art und Weise und vor allem in einer angemessenen Lautstärke telefonieren würde und mir bewusst sei, dass ein lautstarkes Telefonieren andere Passanten erheblich stören könnte, da es auch nicht zu meinem Wesen gehört und ich zudem tatsächlich bewusst flüsterte. Meine Tochter, die zu dem Zeitpunkt noch auf der anderen Seite der Leitung war, kann dies bestätigen. Nach dem für mich ein Lautstärken-Problem ausgeschlossen war, konfrontierte ich ihn mit meinem kulturellen Hintergrund, der für mich eher in Betracht kam und musste mir eine verbale Attacke ergehen lassen, wie ich sie Zeit meines Lebens nicht erlebt habe.

Der Busfahrer fing an mich zu beleidigen und sagte, dass ich die Klappe zu halten habe und forderte mich an einer Busstation dazu auf, den Bus zu verlassen, da er ansonsten die Polizei rufen würde. Ich verneinte seine Aufforderung und bat darum die Polizei zu rufen, was er nicht tat.

Seit nun mehr als 40 Jahren lebe ich in diesem Land und ich habe eine derart offensichtliche Ausländerfeindlichkeit meiner Person gegenüber nicht erlebt. Gehört habe ich viel, auch durch meinen Bekannten- und Freundeskreis, aber seit diesem Vorfall zähle ich mich selber dazu. Ich bin zutiefst empört und erschüttert über das Verhalten dieses Busfahrers einer Mitte 50 jährigen Frau gegenüber, die sich niemals etwas zu Schulden kommen lassen hat und nicht verstehen kann, wieso es zu solch einem diskriminierenden Angriff kommen kann. Nichts kann meinen Kummer über diesen Vorfall, den ich niemals vergessen werde, in Worte fassen.

Ich bin entschlossen diesen Busfahrer anzuzeigen und werde dementsprechend rechtliche Mittel in die Wege leiten. Vorher erwarte ich jdoch eine ernstgemeinte Entschuldigung für dieses Verhalten.

Mit freundlichen Grüßen

Frau Gülsün