Durch Unitymedia BW endgültig nicht gelöste Beschwerde. | 995 Views | 20.09.2015 | 14:38 Uhr
geschrieben von Ilse Laufer

Unitymedia BW GmbH (Euskirchen)

Vertrag nicht erfüllt, Abzocke, Rücktritt ignoriert

Bestell-/Kundennummer: 7108836011

Ich hatte mir Anfang 2014 leider am Telefon eine Vertragsänderung aufschwatzen lassen. Eigentlich wollte ich nur einen neuen Recorder.

SCHLAGWORTE

Ich ließ mich zu einem Vertrags-Upgrade überreden: ein Paket aus DSL und TV, in dem ein TV-Mietrecorder enthalten war.

Vorher hatte ich schon separat einen Recorder bestellt. Es hieß, den könne ich per Kaufrücktritt zurückgeben.

Nach einigen Tagen kam ein Recorder an - und ein Mediareceiver. Mit letzterem konnte ich nichts anfangen, ich hatte auch keinen bestellt, da mein gebuchtes Paket keinen Receiver enthielt, sondern eben einen Recorder. Ich schickte den Receiver also zurück mit der Option "Widerruf" (alternativ hätte es noch "Reklamation" gegeben).

Woraufhin ich umgehend einen Austausch-Receiver erhielt. Wahrscheinlich hatte die Option "Widerruf" gar keinen eigenen Prozess ausgelöst. Den gesetzlich vorgesehenen Kaufrücktritt gibt es nicht bei UnityMedia.

Der nicht bestellte Receiver wurde mir natürlich in Rechnung gestellt. Als ich reklamierte, wurde ich gebeten, den Receiver zurückzusenden. Was ich aus gutem Grund ablehnte. Ich hatte ihn ja definitiv nicht bestellt und wollte auch nicht noch x-mal Pakete zur Post schleppen. Denn es war ja zu erwarten, daß ich nur wiederum ein anderes Gerät erhalten würde.

Unbestellt gelieferte Ware muss der Empfänger laut Gesetz weder bezahlen noch zurücksenden. Dieses Gesetz scheint es bei UnityMedia/KabelBW nicht zu geben.

Ich bot an, den nicht einmal ausgepackten Receiver 4 Wochen zu Hause aufzubewahren, damit das Unternehmen ihn abholen lassen konnte. Dieser Vorschlag wurde nicht angenommen. Stattdessen wurde mir eine nicht aufgeschlüsselte Rechnung vom Konto abgebucht, die viel zu hoch war und wahrscheinlich den strittigen Receiver enthielt. Im "Online-Kundencenter" konnte ich die Rechnung auch nicht öffnen.

Ich bat um eine schriftliche Aufstellung der Rechnungsposten, was völlig ignoriert wurde.

Laut Gesetz muss der Kunde nichts bezahlen, was nicht wenigstens benannt wird. (Außer in der Welt von UnityMedia.)

Einfach so irgendetwas von meinem Konto einziehen, ohne daß es auch nur eine Rechnung gibt, geht gar nicht. Also entzog ich KabelBW die Abbuchungserlaubnis und buchte den dubiosen Betrag zurück. Mit der Option, bei korrekt gestellter Rechnung per Überweisung zu zahlen.

Von da an erhielt ich keine nennenswerte Leistung mehr. KabelBW sperrte mein Telefon und drosselte mein Internet, weil ich eben besagten "Posten" nicht bezahlt hatte. Dessen Aufschlüsselung im Übrigen niemals erfolgte.

Inzwischen war mir aufgegangen, daß der Receiver mir zugeschickt worden war, weil mir ein ganz anderes Vertragspaket zugeordnet worden war als ich bestellt hatte. Auf meine Reklamation per Email erhielt ich einen Anruf, bei dem es hieß, jaja, das werde man anpassen oder freisschalten, geschehen ist aber nichts dergleichen.

Das Unternehmen war faktisch nicht zu erreichen. Telefonisch gelangte man in eine Warteschleife und wurde nach 30 Minuten wieder hinausgeworfen. In den seltenen Fällen, wo ich Kontakt zu Mitarbeitern hatte, wurde mir entweder irgendetwas zugesagt, was dann aber nicht eingehalten wurde. Oder der Mitarbeiter wusste von nichts. Auf Emails und Schriftverkehr wurde generell mit banalen Floskeln geantwortet, die mein Anliegen gar nicht betrafen.

Meine Leitung bleib weiterhin gekappt.

Ich setzte KabelBW in Verzug und forderte die vollumfängliche Erfüllung des von mir gebuchten Vertrages sowie eine korrekte Rechnungsstellung unter Beachtung der Gesetze.

Als dies nicht geschah, trat ich wegen Nichterfüllung vom Vertrag zurück. Ich drückte das per Einschreiben und per Email aus und schickte alle Hardware an das Unternehmen zurück. Und ging zur Konkurrenz.

UnityMedia ignorierte das völlig. Es kamen weiter Mahnungen und Rechnungen. Ich erhielt sogar Anrufe.

Nach einiger Zeit ging die Forderung auf das berüchtigte Ausspäh-Unternehmen Infoscore über, das das Inkasso übernimmt. Auch hier wurden alle meine Einlassungen ignoriert. Ein Mahnverfahren beim Euskirchener Amtsgericht habe ich durch Widerspruch abgewendet. Jetzt verklagt mich Infoscore beim Amtsgericht Esslingen.

Ich weiß nicht, woher dieses Unternehmen die Dresitigkeit nimmt, sich auch noch im Recht zu fühlen. Ich werde mir einen Anwalt nehmen und mich mit der Sache befassen müssen, obwohl ich mitten im Umzug bin und kaum Zeit dafür habe.

Toll. Echt. So fühlt man sich doch als Kunde ernst genommen.

Wie ich hier lese, ist das ja kein Einzelfall.

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Meine Forderung an Unitymedia BW GmbH: Rücknahme der Klage - und dann für immer von UnityMedia in Ruhe gelassen zu werden.


 
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Kommentare und Trackbacks (5)


26.09.2015 | 13:49
von Hans Kerst | Regelverstoß melden
Internet über Breitbandkabel ist zwar technisch gesehen das beste Verfahren aber leider monopolisiert, daher kommt man in NRW an Unitymedia nicht vorbei.
Der "Service" der Fa. Unitymedia ist bekanntermaßen mehr als grottenschlecht, kann ich nur bestätigen, für die physikalische Überlegenheit de BK Kabels können sie nichts.

01.10.2015 | 18:20
von Ilse Laufer noch nicht gelöste Beschwerde | Regelverstoß melden
Unitymedia will tatsächlich vor Gericht gehen und die Forderung einklagen. Nerven haben die ja.
Ich habe einen Anwalt genommen.


18.10.2015 | 18:53
von Ilse Laufer noch nicht gelöste Beschwerde | Regelverstoß melden
Es scheint sich nichts zu bewegen bei UnityMedia. Habe ich auch kaum erwartet.


10.11.2015 | 18:41
von Ilse Laufer endgültig nicht gelöste Beschwerde | Regelverstoß melden
Wird per gerichtsverhandlung gelöst.


26.02.2016 | 15:57
von Ilse Laufer | Regelverstoß melden
Nachtrag: Bei der Gerichtsverhandlung liess der Richter durchblicken, dass er den Einlassungen von UnityMedia nicht folgen würde. Einen angebotenen Vergleich (um das Ganze endlich los zu sein) schlug UM aus - und zog später die Klage zurück. Jetzt zahlt UnityMedia sämtliche Verfahrenskosten.
Besser eine späte Einsicht als gar keine.



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