Stromio GmbH (Kaarst)
Drastische Preiserhöhung. Keine schr. Bestätigung d. Kündigung
Bestell-/Kundennummer: 123058777 und 14701642
Auch ich habe mich im letzten Jahr für den Anbieter Stromio (Strom) bzw. Grünwelt.de (Gas) entschieden, als es wieder mal an der Zeit war Preise zu vergleichen und den Stromanbieter zu wechseln. Meine Wahl fiel auf die Stromio GmbH bzw. die Grünwelt GmbH. Soweit, so gut.
Der Wechsel damals hatte gut geklappt. Man konnte alles online abschließen. Alles kein Problem.
Kurz vor Ablauf des ersten Jahres passierte dann das, was vermutlich bei vielen Anbietern passiert. Eine saftige Preiserhöhung. Überrascht hat mich das nicht wirklich. Mittlerweile ist dies ja - leider - fast schon Standard geworden. Die Art und Weise, wie die Preiserhöhung kommuniziert wurde, finde ich aber zumindest fragwürdig. Man erhält eine E-Mail mit dem Betreff "Aktuelle Energiemarktentwicklungen und Preisinformation". Ok, immerhin kommt im Betreff das Wort "Preisinformation" vor. Wenigstens etwas! Nach dem Login im Kundenportal der Firma kann man sich ein neues Dokument herunterladen. In diesem zweiseitigen Brief der Firma wird zunächst in epischer Breite über die Notwendigkeit des Ausbaus des Energienetzes gesprochen, die aktuelle Entwicklung im Bereich der Nutzung von Ökostrom dargelegt, etc. Irgendwo mitten in einem Absatz steht dann mehr in einem Nebensatz: Ach übrigens, daher erhöhen wir die Kosten für Sie. Sie haben ein Sonderkündigungsrecht.
Ich finde, das kann man so machen, muss man aber nicht. Ihr dürft mir gerne seitenlange Briefe schreiben. Damit habe ich kein Problem. Und sicherlich ist das, was in dem Brief steht auch nicht verkehrt. Aber wenn sich mit der zentralste Grundsatz meines Vertrages (die Kosten) verändern (und das auch noch drastisch), dann will ich dies bitte deutlich und nicht nur in einem Nebensatz lesen.
Mein Vorschlag für diesen Brief:
"Sehr geehrte Herr/Frau XXX,
leider müssen wir ihnen mitteilen, dass Ihr Arbeitspreis ab dem tt.mm. jjjj x, x EUR/kWh und Ihr Grundpreis y, y EUR/Jahr beträgt. Dies entspricht einer Erhöhung um x, x % für den Arbeitspreis und y, y% für den Grundpreis. Sie haben das Recht, den Liefervertrag zum Zeitpunkt des Wirksamwerdens der Anpassung zu kündigen. Bitte nutzen Sie für die Kündigung die Schriftform.
Die Gründe für die Erhöhung sind wie folgt:
Und hier dann schreiben, warum, wieso, weshalb. "
Mich beschleicht das Gefühl, dass man mit der Art und Weise, wie die Preiserhöhung kommuniziert wird einfach hofft, dass viele Kunden genau diesen Satz überlesen. Keine professionelle Art, mit seinen Kunden umzugehen, wie ich finde.
Nun, ich habe den Satz gelesen und von meinem Sonderkündigungsrecht gebrauch gemacht. Stromio bzw. Grünwelt.de akzeptiert eine Kündigung nur per Post (warum auch immer, beim Vertragsabschluss hat man ja auch keine Unterschrift von mir gewollt). Also gut: Einschreiben an Stromio und Grünwelt gesendet. Laut Post ist das Einschreiben auch bei der Firma angekommen.
Seitdem ruft ständig die Kundenrückgewinnung (0800/5500333) bei mir an. Zumindest versucht sie mich darüber zu erreichen. Da ich seltenst daheim bin, wird das vermutlich nur schwer klappen. Ein Rückruf ist leider nicht möglich. Nach einer Warteschleife ohne Musik oder ähnliches wird nach ca. 10 Sekunden die Verbindung getrennt. Nur warte ich immer noch auf die schriftliche Bestätigung meiner Kündigung. Vorher würde ich ohnehin nicht mit einer Kundenrückgewinnung über evtl. andere Konditionen und einen Verbleib bei Stromio bzw. Grünwelt.de diskutieren.
Fazit:
Ich würde nicht mehr zu Stromio bzw. Grünwelt.de wechseln. Im ersten Jahr sind die Preise echt Top. Das steht außer Frage. Kommt es aber zu der ersten saftigen Preiserhöhung und macht man dann von seinem Sonderkündigungsrecht Gebrauch, zeigt sich das unprofessionelle Verhalten dieses Unternehmens.
29.08.2016 | 12:02
Abteilung: Kundenservice
Sehr geehrter Herr Götzinger,
Wir bedauern, dass Sie Grund zur Beschwerde haben.
Um Ihr Anliegen mit Ihnen persönlich zu klären werden wir Sie in Kürze kontaktieren. Nochmals vielen Dank für Ihre Geduld und entschuldigen Sie bitte die entstandenen Unannehmlichkeiten.
Freundliche Grüße
Ihre Stromio GmbH
In einem Gespräch mit der Kundenrückgewinnung (die Datem am Telefon war freundlich, von daher alles top) kamen wir schnell zu dem Schluss, dass mir Stromio/Grünwelt kein passendes Angebot unterbreiten kann.
Was bleibt ist die Art und Weise der Mitteilung der Preiserhöhung. Meiner Meinung nach immer noch grenzwertig. Aber vermutlich rechtlich nicht angreifbar. Es wirft halt immer ein schlechtes Licht auf einen Anbieter, finde ich.
Jetzt bin ich noch sehr gespannt auf meine Schlussrechnung. Aber da ich ein positiv denkender Mensch bin, wird das sicherlich alles ohne Probleme über die Bühne gehen. Oder Stromio/Grünwelt? ; )
Schlichtungsstelle Energie e. V.,
Friedrichstraße 133,
10117 Berlin.
Alternativ Rechtsanwalt oder Verbraucherzentrale. Stomio sollte verb. werden. tschau
Ergänzend vielleicht auch deine Zählernummer, die findest du z. B. in der Lieferbestätigung von Stromio/Grünwelt.
Falls weitere Fragen sind, meldet euch bei der Bundesnetzagentur. Dort könnt Ihr eine Beschwerde schreiben und die antworten sehr ausführlich was ihr dann gegen Stromio tun könnt.
Klickt links auf ein Thema und dann werden die Kontaktmöglichkeiten angezeigt:
www.bundesnetzagentur.de/cln_1422/DE/Sachgebiete/ElektrizitaetundGas/Verbraucher/verbraucher-node.html
Stromio bzw. Grünwelt Enrgie soll mit dieser billigen, dreisten Masche nicht weiter durchkommen.
Also z. B. schreiben: Ich nehme mein Sonderkündigungsrecht mit Wirkung zum 01.10.2016 wahr und bitte um eine sofortige Bestätigung.
Besser nicht "unverzüglich" schreiben, da dass rechtlich keine genaue Fristsetzung ist. Aber da notfalls einen Anwalt fragen, wie man die Fristsetzung am besten macht, oder im Internet noch mal suchen.
Na ich füge den Link zu meiner Beschwerde hier noch mal ein. Oder ist das nicht erwünscht? Vielleicht erscheint dieser aber auch wieder, dann ist es eben doppelt.
de.reclabox.com/beschwerde/125284-stromio-deutschland-bzw-gruenwelt-kaarst-preiserhoehung-nur-noch-als-wucher-zu-bezeichnen