Beschwerde lesen

Am 09.10.2016 haben wir für insges. vier Personen eine Reise zum Schnäppchenpreis nach Kreta gebucht. All inklusive, im Nebengebäude eines 4* Hotels im Economy-Zimmer vom 12. -17.05.2017. Gebucht wurde direkt bei Neckermann-Reisen.

Am gleichen Abend habe ich eine E-Mail über meine "verbindliche Reise" erhalten.

Am 11.10.2016 erhielt ich die Reisebestätigung/Rechnung. Die darin geforderte Anzahlung wurde pünktlich überwiesen.

Am 17.10.2016 erhielt ich die Bestätigung über die eingegangene Zahlung.

Am 15.11.2016 bekamen wir plötzlich einen Brief von Neckermann. Neckermann teilte mit, dass sie den Vertrag nach § 119 des BGB anfechten, weil durch einen Eingabefehlers eines Kollegen ein falscher Reisepreis angegeben wurde. Lt Neckermann wird keine Reiseleistung zum falschen Preis erbracht.

Am 16.11.2016 habe ich daraufhin Neckermann per E-Mail mitgeteilt, dass ich diesen Storno nicht akzeptiere. Ich selber habe darauf natürlich keine Antwort erhalten. Meine Freunde mit der zweiten Buchung hatten mehr Glück. Hier wurde das blabla aus dem Brief einfach nochmal per E-Mail als Antwort abgeschickt.

Daraufhin habe ich am 20.11.2016 erneut an Neckermann eine E-Mail geschrieben und weiterhin mitgeteilt, dass ich den Storno noch immer nicht akzeptiere. Freundlich wie ich nun mal bin habe ich vorsorglich darauf hingewiesen, dass ich nicht davor scheue, diese Geschichte über das Internet und auch über die Bildzeitung zu verbreiten.

Am 07.12.2016 erhielt ich plötzlich folgende E-Mail:

Sehr geehrte Frau Hayen,

wir haben Ihre Nachricht an die Kundenbetreuung von Neckermann Reisen weitergeleitet und um Antwort an Sie gebeten. Hierbei haben wir auf die bereits verstrichene Zeit hingewiesen. Nach erfolgter Prüfung wird der Reiseveranstalter sich schriftlich mit Ihnen in Verbindung setzen.

Die Kontaktdaten für Ihr Anliegen lauten:

Thomas Cook Touristik GmbH
Thomas-Cook-Platz 1
61440 Oberursel

kundenbetreuungthomascookag.com

Wir bedauern, Ihnen im Moment keine andere Information zukommen lassen zu können und bitten um Ihr Verständnis dafür, dass sich die seitens des Veranstalters benötigte Bearbeitungsdauer unserem Einfluss entzieht.

Da sich weiter nichts getan hat, habe ich dann etwa eine Woche vor Weihnachten zum Telefon gegriffen und mich durch die Abteilungen verbinden lassen. Natürlich war erstmal keiner für mein Anliegen zuständig. Dann aber plötzlich eine Dame am Telefon, die mir den erhaltenen Brief mit dem Storno nochmal nett vorgelesen hat. Ich dachte, ich spinne, tue ich vielleicht auch manchmal, aber sowas ist doch vollkommen unglaublich. Nachdem ich nun gehört hatte, was ich vorher auch gelesen habe, bat ich weiterhin darum, wie auch schon in den E-Mails vorab, entweder eine Antwort per E-Mail oder Brief zu erhalten. Immerhin hat die Bildzeitung sich mitlerweile angefangen dafür zu interessieren und bat mich um alle möglichen Unterlagen. Mir wurde versichert, ich hätte das Antwortschreiben bis Weihnachten. Ich war mehr oder weniger beruhigt und wer hätte es gedacht. Eine schriftliche Meldung von Neckermann habe ich noch immer nicht. Klar, sie sagten am Telefon ja auch Weihnachten, das Jahr hätte ich hinterfragen müssen, natürlich mein Fehler.

Immerhin haben wir die Anzahlungen in Form von Schecks zurückerhalten (Willkommen in der Steinzeit, aber so lässt sich ja noch länger mit dem Geld arbeiten), welche wir allerdings noch nicht eingelöst haben.

Derzeit lassen wir zudem von einem Rechtsanwalt prüfen, was wir für Chancen vor Gericht hätten, da wir nun noch jemanden kennen gelernt haben, der genau das gleiche erlebt hat. Die gleiche Reise, das gleiche Hotel, alles gleich, nur wäre da das Reisedatum um zwei Wochen verschoben.

Es ist erstaunlich, dass man im Internet ständig von Eingabefehlern bei Neckermann-Reisen liest wie von keinem anderen Urlaubsanbieter. Wenn ich als Kunde eine Reise stornieren muss, kommen übelste Gebühren auf mich zu, wenn ich überhaupt etwas zurückerhalte. Wie kann es also sein, dass Neckermann einfach die Möglichkeit hat, haufenweise Fehler zu machen ohne jemals Konsequenzen dafür tragen zu müssen.