Beschwerde lesen

Über einen Internetversender habe ich eine Sendung im Wert von mehreren hundert Euro bestellt.

Am Tag vor der anvisierten Zustellung bekam ich eine E-Mail von GLS mit einem Zeitfenster. Da ich zu dem Zeitpunkt nicht zuhause sein konnte, habe ich GLS in meinem Leichtsinn eine sog. Abstellerlaubnis/Abstellgenehmigung erteilt. Das war, wie sich nun herausstellte, ein großer Fehler. Die Sendung wurde dann am Zustelltag um 10:43 als zugestellt gemeldet. Um 13:30 war ich vor Ort, konnte jedoch kein Packet auffinden. Eine Befragung sämtlicher Nachbarn brachte kein Ergebnis.

Eine Reklamation bei GLS ergab, dass man den Fall prüfen würde und der Zusteller befragt werden würde. Zwei Tage später wurde mir mitgeteilt, dass die Befragung des Fahrers erfolgt sei und das Packet erfolgreich zugestellt worden sei. Ich hätte ja eine Abstellgenehmigung erteilt. Ich solle mich an den Versender wenden. Der jedoch sieht sich (zurecht) nicht in der Haftung.

Die angebliche Ablegestelle ist ein nicht einsehbarer Hinterhof in einer Sackgasse in einem Dorf. Es ist äußerst unwahrscheinlich, dass in den 2 Stunden, in denen das Packet angeblich unbeaufsichtigt stand, zufällig jemand vorbei gekommen ist, der es entwendet hat.

Den Fahrer habe ich ebenfalls persönlich versucht zu befragen, dies verlief jedoch ergebnislos, da er der deutschen Sprache nur rudimentär mächtig zu sein schien. Es bleibt fraglich, ob er die Anweisungen auf der Abstellgenehmigung überhaupt verstanden hat. Es war nämlich angegeben, dass man klingeln solle, und die Sendung im Treppenhaus abzustellen sei. Ausserdem war am Haus noch gar nicht mein Name zu lesen, da ich gerade umziehe. Im Zweifel hätte er das Packet wieder mitnehmen müssen.

Da der Zusteller von GLS der letzte war, der das Paket gesichert in der Hand hatte, muss ich ein Versagen dieser Firma annehmen. Offenbar gilt eine erteilte Abstellerlaubnis bei GLS als Blanko-Scheck. Wenn GLS Leute einstellt, die nicht einmal Deutsch können und auch ansonsten wohl eher als unzuverlässig einzustufen sind, dann geht das am Ende zu Lasten des Kunden, der gutgläubig solche Abstellgenehmigungen erteilt. Hätte ich gewußt, mit was für einem Saftladen ich es zu tun habe, hätte ich das nie getan. Jahrzehnte lang hatte ich keine Probleme mit Zustellern der Deutschen Post usw. GLS hat mich nun eines besseren belehrt.

Der Verlust wurde heute der Polizei gemeldet, zivilrechtliche Schritte behalte ich mir vor.