DAK-Gesundheit (Hamburg)
Zusatzbeitrag
Vor 3 Tagen haben meine beiden Töchter und ich je einen Bescheid der DAK über die Erhebung eines Zusatzbeitrages von jeweils 8 Euro pro Monat erhalten. Dazu muß ich Folgendes erklären: Ich bin seit 8 Jahren verwitwet und meine Kinder erhalten seitdem eine Halbwaisenrente von ca. 220 Euro. Als Bezieher von Hinterbliebenenrenten müssen die Kinder Beiträge an die Krankenkasse von ihrer Rente abführen und können nicht über mich kostenlos familienversichert werden. Beide Mädchen haben nun eine Zahlungsaufforderung der Krankenkasse erhalten, obwohl sie noch zur Schule gehen und über kein eigenes Einkommen verfügen.
Auf mein Nachfragen teilte mir eine Mitarbeiterin der DAK mit, dass der Gesetzgeber leider alle Mitglieder ohne Ausnahme zur Zahlung verpflichte. Dies bedeutet für mich eine monatliche Zahlung von 24 Euro- die Kinder, an die die Zahlungsaufforderung direkt gerichtet wurde, können ja noch nicht bezahlen.
Wenn ich nun meine Situation mit der einer geschiedenen Mutter, die ihre Kinder kostenlos familienversichern kann und trotzdem nur den regulären Zusatzbeitrag von 8 Euro bezahlen muss, vergleiche, empfinde ich die Situation der Halbwaisen und ihrer Elternteile als extrem ungerecht.
Beschweren wir uns bei der Regierung! Die holen alle kaputten Typen aus allen Ländern der Welt hier herein. Die müssen Gebisse, Rollstühle, OPs aus einer Solidargemeinschaft erhalten, in der diese Typen nicht eingezahlt haben.
Ein weiteres Beispiel: Meine Frau hatte eine kleine OP ambulant, insgesamt drei Stunden Aufenthalt. Es kamen drei Rechnungen über € 1300,--. Allein die Arbeitsunfähigkeitbescheinigung wurde mit € 5,36 in Rechnung gestellt. Die Ärzte haben sich untereinander mit den Angaben auf den Rechnungen so abgestimmt, dass man ihnen wohl nicht gerichtlich beikommen kann. Auf jeder Rechnung steht was anderes. Übrigens der pure Aufenthalt in den Klinikräumen wurde mit € 86,-- abgerechnet.
Ich zweifele daran, ob die Krankenkassen solche Rechnungen überhaupt prüfen. Hier wäre mit Sicherheit Einsparpotenzial, wenn man die Ärzte unter die Lupe nimmt.
Der Gesundheitsfond ist eine Einrichtung. Wie bei einem Wertpapierfond. Da müssen vorab Gehälter, schöne Autos finanziert werden.
Es ist immer leicht schnell Zusatzbeiträge zu erheben, wenn´s Geld nicht reicht.
Bei Zusatzbeiträgen ist man sehr erfinderisch: Soli, Zusatzposten auf der Stromrechnung, Abgabe auf Abgabe etc. Alles nur noch irre.
Wir werden jetzt an die Rentenversicherung schreiben und eine Erhöhung der Rente um 5 % ankündigen. Wir machen es VERDI nach (+ Zusatzrente von € 8,--, weil´s Geld nicht reicht).
Ich bin seit rund 10 Jahren ebenfalls privat vollversichert. Und zahle summa summarum (Krankheitskostenvollversicherung, Pflegeversicherung, Krankentagegeldversicherung, Krankenhaustagegeldversicherung und gesetzl. Rücklage) 484 Euro bei einer Selbstbeteiligung von 380 Euro im Jahr!
Ich habe Mehrbettzimmer und Belegarzt abgesichert. Mehrbettzimmer sind heute fast schon "ausgestorben" bzw. werden es in Zukunft immer mehr sein. Wer natürlich Ein- oder Zweibettzimmer extra versichert, zahlt natürlich auch entsprechend mehr. Ein Belegarzt hat genauso seinen "hippokratischen Eid" geschworen, mich wieder gesund zu machen wie der Herr Oberarzt oder der Herr Professor. Wenn ich natürlich Chefarztbehandlung haben will, muss ich - genau - entsprechend mehr zahlen. (Oft genug zahlt man dann aber nur dafür, dass der Herr Professor 1 x pro Woche hereinschneit und guten Tag sagt.)
Ende diesen Jahres gehe ich in den Vorruhestand. Damit entfällt auch die Krankentagegeldversicherung von ca. 58 Euro monatlich. Somit zahle ich dann noch rund 425 Euro im Monat.
Nicht vergessen: ICH zahle nur die Hälfte dessen, die andere Hälte trug und trägt auch weiterhin der AG!
Natürlich könnte ich mich in meiner Versicherung auch für 1000 Euro monatlich und aufwärts versichern mit allen Schikanen. Da es aber - wie in jeder anderen privaten Krankenversicherung auch - genug Auswahlmöglichkeiten zwischen den einzelnen Tarifvarianten gibt, ist man, wenn man sparen will, nicht gezwungen, derart horrende Beiträge zu zahlen.
Erwähnen möchte ich noch, dass in meinem Tarif innerhalb 6 Jahren eine Beitragserhöhung von kanpp 30 Euro erfolgte (davor hatte ich einen anderen Tarif abgeschlossen). Allein schon durch jährliche Gehaltserhöhungen hätte ich innerhalb dieser 6 Jahre weitaus mehr zahlen müssen, als wäre ich wie früher in der GKV (DAK) geblieben. Und nicht zu vergessen: In der PKV zahlt man für 12 Monate die Beiträge. In der GKV je nach Tarifvertrag bis zu 14 x (da nach Gehalt berechnet).
"Eintrittsgeld" beim Arzt fällt ebenfalls nicht an, auch keine Zuzahlungen zu Medikamenten.
Und was das Wichtigste ist: Man hat als "PKVer" ein Mitspracherecht bei allen Rechnungen ! Das wird leider immer wieder - aus Angst - nicht in Anspruch genommen. Wenn mir der Zahnarzt Zahnstein entfernt und diese Behandlung zum 3,5fachen Satz abrechnen will, erzähle ich ihm einfach mal was von der Kassenärztlichen Vereinigung etc., und schon liegt der Satz bei 2,3, manchmal sogar bei 1,8fach ! (Die Anwendung der Mehrfachberechnung ist festgeschrieben und wird nicht einfach vom Arzt selbst so festgelegt!) Jedoch hat jeder PKVer das Recht, Einfluss auf seine Rechnung zu nehmen und jede Versicherung unterstützt ihre Versicherten darin, schon im selbst Geld zu sparen.
Alles in Allem: Ich habe im Laufe der letzten rund 10 Jahre tausende Euro gespart, als wenn ich bei der GKV (DAK) geblieben wäre.
Und eine "Absicherung" gibt es für alle PKVer: Man wird nie mehr zahlen müssen als den Höchstbeitrag in der GKV, man braucht nur in den dafür neu geschaffenen Tarif zu wechseln.
Und was die "kaputten Typen aus allen Ländern der Welt" angeht: Im Prinzip gebe ich Ihnen hier Recht. Würde hier angesetzt, d. h. würde in Deutschland so gehandelt wie in den meisten Ländern der Welt, käme hier erst jemand rein, der hier einen Wohnsitz und einen Arbeitsplatz vorweisen kann (um den er sich schon in seinem Heimatland hat kümmern müssen) sowie der deutschen Sprache mächtig ist. Aber das wird Deutschland nie "einrichten", bei egal welcher Regierung auch immer - die PKV bzw. GKV darf man jedoch dafür nicht verantwortlich machen.
Ihre Frau mag versuchen, ihre Versicherung entweder runterzustufen oder aber in eine andere zu wechseln, was (sogar unter Mitnahme eines Teiles der Rückstellungen) heute jederzeit möglich ist.
Das Problem ist nur, dass die Kassen, die noch keinen Zusatzbeitrag erhoben haben, diesen früher oder später auch einführen. Offenbar meint Herr Roesler, alle hätten so viel Zeit wie er. Der ist sowieso privat versichert und wir sollen die Krankenkassen wechseln wie die Unterhosen, weil wir ja nichts besseres zu tun haben.
Wir sind dabei, den Beitrag bei der DKV auf rd. 600,-- herunterzubekommen. Meine Frau ist 57, kommt nicht mehr raus aus der privaten KV. Die Firma will sie auch nicht entlassen (übers Arbeitsamt kommt man ja in die AOK). Meine Frau hatte schon alles auf Spiel gesetzt. Bei einer Ausgliederung (siehe z.B. Mitarbeiterhandel Siemens - BengQ ) hatte sie Widerspruch eingelegt und wurde trotz Mobbing (Aushungern) nicht arbeitslos. Man hat einen neuen Job ohne Einbussen aufgemacht. Wir waren schon erfinderisch.
Sie könnte auch bei mir für € 401,-- (Pflichtversichert für einen lächerlichen Beitrag) arbeiten. Klappt jetzt sowieso nicht nehr.
Im übrigen habe ich Mandanten (ca. 70 J.) , die zahlen knapp € 1000,-- je Nase an die private KV.
Einziger Trost: Dem Versicherungsmitarbeiter, welcher sich auf eine DDR-lerin stürtze, konnte ich sämtliche Bestände abziehen bzw. ändern.
Im übrigen habe bei meinem Hausarzt kaum Wartezeiten. Wenn er mich sieht, sagt er zu den anderen: "Das ist sowie der einzige, der hier noch arbeitet. Der muss sofort behandelt werden." Es kam noch kein Meutern der anderen Patienten.
Mein Geschwafel kommt natürlich von Thema ab.
Es geht hier um die € 8,-- Zusatzbeitrag pro Person.
Polypen Ulla hat schon gewusst, warum Sie einen Gesundheitsfond braucht. Fonds waren seit Ihrer Erfindung für mich schon immer dafür bekannt, dass sich erst einmal die Verwaltung an den Einnahmen bedient. Es war immer so: Für die Beteiligten bleiben immer Kursverluste. Nur wenige machen Gewinne.
Es denke, bei allen KV-Zahlern kommen die ganzen Misstände in unserem Gesundheitswesen so richtig hoch.
Es wird noch schlimmer werden. Je gerechter man es mit Diskussionen, neuen Paragraphen, neuen Abgabneerfindugnen (U1, U2 .. bis U7?, 0,9% Kiderzuschlag)) macht, desto weniger bleibt über.
Schattenhaushalte müssen auch finanziert werden. Man kann hierzu kein Ende finden.... Und wir werden dem Beschwerdeführer nicht helfen können.
40 Berufsjahre habe ich hinter mir. So schlimm wie heute war es noch nie.
Danke an PKVer.
Auf meine Einwände bezüglich der Halbwaisen wurde aber in keiner Form eingegangen. Daher halte ich meine Beschwerde weiter aufrecht und rate allen anderen betroffenen Elternteilen, sich der Online-Petition an den Deutschen Bundestag anzuschließen.