560 Views | 10.12.2008 | 17:32 Uhr
geschrieben von Friedrich Riedhammer

mvox AG (Garching a. d. Alz)

Bezahlen ja, aber Flatrate nein.

Seit 11.09.2008 stellt mir die Firma mvox AG den Internet-Anschluss mit 3000 kbit/s download, 384 kbit/s upload.

SCHLAGWORTE

Bis zum 30.11.2008 war die Bandbreite etwa 1000 kbit/s download und 280 kbit/s upload.

Erst nach mehrmaliger Reklamation bekam ich am 28.11.2008 diese e-Mail:

"Hallo Herr Riedhammer!

Das Problem wurde lokalisiert. Das Ganze war ein kleines technisches Problem und ist behoben. Sobald das Routing heute Nacht wieder automatisch synchronisiert wird, sollten Sie wieder über Ihre gewohnte Bandbreite verfügen. Probieren Sie es dann bitte mal über das Wochenende aus.

Mit freundlichen Grüßen ..."

Tatsache war, dass ich am Sonntag, 30.11.2008, gegen 12:00 Uhr die mvox-Anlage stromlos gemacht habe. Erst nach dieser Aktion funktionierte die Anlage mit der vollen Download-Bandbreite. Diese Tatsache wurde vom mvox-Support verschwiegen. Das Upload kam nie über 280 kbit/s.

Am 08.12.2008 fiel die Bandbreite zurück auf 300 kbit/s, also nur 10% der vereinbarten Bandbreite.

Nach mehrmaligen Anrufen beim mvox-Support wurde mir eröffnet, dass meine Anlage wohl einwandfrei funktioniere und es wurde ein Rückruf eines Technikers zugesichert.

Der Rückruf erfolgte nicht.

Erst nach weiteren e-Mails an die Service-Mitarbeiter erfolgte der Rückruf am 09.12.2008, 9:00 Uhr früh. In diesem Anruf erklärte mir der Service-Techniker, dass ich (nachdem ja jetzt meine Leitung funktioniere) bereits 70 GB aus dem Netz geladen hätte und deshalb eine Reduzierung meiner Bandbreite erfolge. Dies sei eine Maßnahme, die wegen der Fairness gegenüber anderen mvox-Nutzern erforderlich sei. Zusätzlich erklärte er mir, dass mvox für jedes GB zu zahlen hätte und ich für dieses Monat genug geladen hätte.

Ferner hätte er keinen Einfluss auf diesen Vorgang, da dieser automatisch ab 60 GB erfolge. Er wies darauf hin, dass dieses Vorgehen in den AGB beschrieben sei und ich müsse mich jetzt bis 01.01.2009 gedulden, bis diese Sperre wieder aufgehoben werde.

Zusätzlich machte mich der Techniker darauf aufmerksam, dass wohl andere Provider bei einem derartigen Transfervolumen sofort die Kündigung ausgesprochen hätten.

TOLL!

In den AGB findet sich kein weiterer Hinweis zu diesem Vorgehen.

Hier der Hinweis, den ich finden konnte:

"Flatrate FUP = keine extra Berechnung für Transfervolumen. Um eine hohe Qualität des Dienstes für alle Kunden sicherzustellen, unterliegt mvoxDSL einer Fair Use Policy (FUP). Mit FUP wird eine gleichmäßige Auslastung der Übertragungskapazität der Funktransponder auf alle Kunden gewährleistet. In Abhängigkeit von der Auslastung des mvoxDSL-Funknetzes kommt es daher für einzelne Nutzer zu temporären Reduzierungen in der maximalen Übertragungsgeschwindigkeit."

In diesem Hinweis wird von einer temporären Reduzierung gesprochen. Dies kann aber nicht bedeuten, das ich ab 08.12.2008 bis zum 01.01.2009 warten muss, bis die Reduzierung der Bandbreite aufgehoben wird.

Bei dieser Vorgehensweise kann von einer "Flatrate" nicht die Rede sein!

Nach einem weiterem Anruf bei mvox mit dem Versuch, den höheren Datentransfer zu bezahlen, um dadurch die Flatrate wieder herzustellen, erhielt ich lediglich die folgende Auskunft:

"Hallo,

nach Rücksprache mit unserer technischen Leitung ist es im Moment noch nicht möglich, für mehr Traffic zu bezahlen, um von der FUP wieder freigeschalten zu werden.

Für die Zukunft ist so etwas angedacht, allerdings noch nicht realisiert. Ich kann Sie im Moment nur bitten, diesen Monat eben leider mit der schlechteren Geschwindigkeit auszukommen und zum nächsten Monat besser aufzupassen.

Wir haben über 3000 Kunden und Sie sind im Moment der einzige gedrosselte, das bedeutet, es besteht enormer Datenumsatz.

Auch zur Info an Sie:

Wir haben in letzter Zeit viele Anfragen von der Staatsanwaltschaft wegen illegalem File-Sharing, wir müssen zu solchen Anfragen Auskunft geben!

Technik & Support"
___________________________________

Entscheidend dabei der Hinweis auf die Staatsanwaltschaft. Scheinbar ist bei mvox wohl jeder, der die Flatrate ausnützt und es schafft, ein Datenvolumen von 70 GB in den ersten neun Tagen eines Monats zu laden, ein potenzieller, krimineller File-Sharer. Tatsache ist aber aus meiner Sicht, dass die Flatrate einfach falsch kalkuliert ist.

Heute, 10.12.2008, bekam ich von einem Kunden den Auftrag, eine Industrie-Jalousie in Betrieb zu nehmen. Die erforderlichen Files zur Parametrierung und Programmierung der Siematic SPS könne ich im Internet finden. Größe insgesamt 1,5 GB download, Dauer mit meiner jetzigen "Flatrate" 24 Stunden.

Ich kann also nicht schnell genug reagieren und werde deswegen wohl auch diesen und folgende Aufträge von dieser Firma verlieren.

Mein eigentliches Problem ist ja nicht, dass ich für Transfer nicht bezahlen möchte, sondern das absolut nicht kundengerechte und unflexible Verhalten von mvox.

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Meine Forderung an mvox AG: Sofortige Wiederherstellung der von mir gebuchten 3000-kbit/s-Flatrate


Firmen-Antwort ausstehend seit
 
 
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Kommentare und Trackbacks (6)


10.12.2008 | 18:04
von Marika Kästner | Regelverstoß melden
Ist schon übel, daß man nur so lange mit Freundlichkeit und Service rechnen kann, bis man den Vertrag unterschrieben hat. Und die verdeckte Unterstellung, man sei kriminell, ist die absolute Höhe. Meine Meinung: hier versucht eine Firma auf dem Rücken der Kunden seine Fehlkalkulation bzw. nicht funktionierendes Geschäftsmodell auszubaden.

10.12.2008 | 20:23
von Friedrich Riedhammer | Regelverstoß melden
Erschwerend kommt hinzu das ich im Übereifer alle Leitungen der Telekom geküngigt habe. Nun funktioniert natürlich bei einem erforderlichen download mein VOIP Telefon nicht mehr und ich bin für meine Kunden nicht erreichbar.

10.12.2008 | 23:21
von Marika Kästner | Regelverstoß melden
 spider monkey Herr Riedhammer: das ist dann natürlich noch ärgerlicher. Diese Firmen machen sich schlicht keine Gedanken darüber, welche Konsequenzen ihr unbedachtes Handeln haben kann. Das Schlimme: i.d.R. hat es noch nicht einmal Konsequenzen. Bis vor kurzem jedenfalls. Glücklicherweise vergisst das Internet niemals. Ihre Beschwerde steht im Raum und wird schneller Verbreitung finden, als es kundenfeindlichen Firmen lieb sein kann. Ich selbst surfe vor jeder Kaufentscheidung im Internet, um mich über Firmen und Produkte zu informieren. Firmen, die Ihre Kunden für dumm verkaufen oder im Regen stehen lassen, haben bei mir absolut keine Chance.

11.12.2008 | 06:59
von Friedrich Riedhammer | Regelverstoß melden
 spider monkey Frau Kästner und natürlich alle anderen Leser.
Diese Leute haben den Servicegedanken nicht verstanden. Sie haben nicht verstanden das die Kunden es sind die ihr Gehalt zahlen nicht die Geschäftsleitung. Für eine Firma welche auch immer, gibt es nichts profitableres als zufriedene Kunden die voll Stolz erzählen können was sie von wem erworben haben. Natürlich ist es für einen Support schwer. Es gibt immer mal Dinge die einfach nicht gehen. Hier ist dann ein gutes Incident und Eskalations Management gefragt. Ein Kunde der freundlich behandelt wird und sich betreut fühlt versteht schon mal das technisch nicht alles möglich oder aber das eine oder andere einfach nicht geht. Eine „du zahlst und nimmst das was wir dir bieten und bist ruhig sonst verpfeif ich dich“ Mentalität ist wohl in der heutigen Zeit absolut unangebracht. Das hatten wir zur Genüge in Deutschland. Als ehemaliger Supportleiter einer Münchner AG weiß ich das es nicht immer einfach ist und wenn die Herren mal eine Woche Nachhilfe im ITIL benötigen stehe ich gerne zur Verfügung. Nochmal der KUNDE zahlt euer Gehalt und ist derjenige der euch durch seine Mundwerbung weiterbringen kann. Nichts, aber auch gar nichts, ist mehr wert.

12.12.2008 | 12:17
von Friedrich Riedhammer | Regelverstoß melden
Ich habe einen sehr Interesanten Artikel gefunden. Die Verbraucherzentralen haben sich wohl mit diesem "Problem schon öffter auseinander gesetzt. Es gibt scheinbar doch mehrere Power User.

www.teltarif.de/arch/2007/kw17/s25763.html

Auch die definition von Flat Rate im Wiki ist Intersant.

de.wikipedia.org/wiki/Flatrate

02.01.2009 | 08:09
von F. Riedhammer | Regelverstoß melden
Es ist der erste und die Leitung funktioniert wie sie soll. Ich musste also tatsächlich 3 Wochen warten. Es bleibt nur ein Trost. Hoffen das einige Firmen mehr die ländlichen Gegenden mit DSL abdecken (Hallo Frau Merkel!) und dann schleunigst wechseln zu einem der seriösen großen Firmen.



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