Durch Degussa Bank endgültig nicht gelöste Beschwerde. | 1873 Views | 18.04.2010 | 17:24 Uhr
geschrieben von Klaus Mayer

Degussa Bank AG (Frankfurt am Main)

Degussa-Bank: Versprochene Zinsen nur ein Werbegag?

Am 4.3.2010 versuchte ich auf der Webseite der Degussa-Bank das dort beworbene Tagesgeldkonto "Top-Zins online" zu eröffnen. Es war zwar bei der Eröffnung überraschend, doch habe ich es durchaus noch mitbekommen, daß die Eröffnung nur über die gleichzeitige Eröffnung eines Girokontos möglich sein sollte. Da dieses aber ebenfalls als kostenlos angekündigt war, hatte ich nichts dagegen.

SCHLAGWORTE

Kurze Zeit später, nämlich mit Datum vom 11.3.2010, erhielt ich dann tatsächlich per Briefpost ein Schreiben, in dem mir die erfolgte Eröffnung dieses Girokontos mitgeteilt wurde und gleichzeitig (was für das Folgende entscheidend ist) auch schon die Kontonummer.

Im selben Schreiben wurde ich auch gleich über die Zinssätze für eine Kontoüberziehung informiert. Das war es aber dann. Irgendeine PIN und außerdem eine TAN-Liste (mit getrennter Post), wie es bei anderen Banken üblich ist, habe ich keine erhalten, vielmehr hörte ich von dieser Bank dann absolut nichts mehr.

Da ich demzufolge natürlich auch keinerlei Zugriff und Einsichtnahme auf mein ja angeblich schon existierendes Giro- (und Tagesgeld-?) Konto hatte, wurde mir die Sache nach einem Monat doch ziemlich unbehaglich und angesichts des nun sehr stark gesunkenen Vertrauens in ein solches Geldinstitut entschied ich mich am 7.4.2010 für die sicherlich wirkungsvollste Maßnahme in dieser Situation, nämlich das Girokonto zusammen mit allen anderen möglicherweise bei dieser Bank unter meiner Identität existierenden Konten ganz einfach gleich wieder zu kündigen.

Denn wußte ich denn, ob nicht irgendjemand von meinem Konto schon fleißig unberechtigt und ohne mein Wissen Geld einzog? Und die Widerspruchsfrist gegen solche Abbuchungen beträgt bekanntlich nur sechs Wochen! Zwar sind zu dieser obskuren Sechs-Wochen-Frist immer wieder unterschiedliche Meinungen zu lesen. Ich bin aber überzeugt, daß im wirklichen Ernstfall der Kunde immer eine große Chance haben wird, den Kürzeren zu ziehen.

Mit Datum vom 14.4.2010 erhielt ich daraufhin schließlich wieder per Briefpost ein Schreiben der Degussa-Bank, in dem mir die Löschung meiner Konten bestätigt wurde. So weit so gut. Man kann jetzt natürlich spekulieren, ob generell oder nur für mich, der ich schon angekündigt hatte, möglicherweise größere Summen anlegen zu wollen, eine Tagesgeldkontoeröffnung bei der Degussa-Bank eigentlich überhaupt möglich oder sogar erwünscht ist, oder ob dieses Tagesgeldkonto nur ein Werbegag sein soll.

Aber solche Überlegungen können natürlich nur reine Gedankenspiele sein, da ich nicht weiß, ob es doch Leute gibt, denen es schon gelungen ist, das genannte Tagesgeld- und das von mir eigentlich dann in Folge angestrebte und zur jetzigen Zeit äußerst günstige Festgeldkonto zu eröffnen.

Gleichwohl ärgert es mich außerordentlich, hier mit den günstigen Zinsen gelockt worden zu sein, alle Mühen der Eröffnung (Durcharbeitung von zahllosen Geschäftsbedingungen und Formularen, Identitätsfeststellung) auf mich genommen zu haben und dann an den Speck nicht herangekommen zu sein. Gelockt worden war ich von dem wöchentlich in der Süddeutschen Zeitung veröffentlichten Ranking der verschiedenen Tagesgeldkonten, wobei es mir jetzt im Nachhinein schon sehr zu denken gibt, daß seit einigen Wochen dort die Degussa-Bank nicht mehr auftaucht, obwohl sie in der veröffentlichten Liste sogar die Spitzenposition einnehmen müßte.

All das muß ich - wie wir seit Lehman ja wissen - als rechtloser Bankkunde wohl hinnehmen. Nicht umsonst betrachte ich es als oberstes Gesetz, mich absolut niemals und unter gar keinen Umständen jemals von einer Bank beraten zu lassen, schon gar nicht mündlich. Nicht hinnehmen will ich jedoch die Tatsache, daß im Schreiben der Degussa-Bank und damit dokumentarisch nachweisbar mehrfach von einer "verspäteten Kontoeröffnung" des Tagesgeldkontos (also nicht des Girokontos) die Rede ist und damit die Gründe für meine Kontokündigung verharmlost werden, was ich, auch wenn es vielleicht etwas übertrieben klingen mag, schon beinahe als Beleidigung empfinden muß.

Eine "verspätete Kontoeröffnung" meines Tagesgeldkontos war nämlich gar nicht Gegenstand meiner Reklamation gewesen. Vielmehr handelte es sich dabei um das Girokonto. Und ganz im Gegensatz zur Einlassung der Degussa-Bank konnte hier ganz und gar nicht von einer "verspäteten" Kontoeröffnung ausgegangen werden, sondern eher von einer verfrühten, da mir die Kontoeröffnung des Girokontos und sogar schon dessen Kontonummer ja frühzeitig mitgeteilt worden waren. Zu spät (bzw. gar nicht) war dagegen die Übersendung der Zugangsdaten (PIN und TAN) erfolgt.

Unter diesen Umständen war für mich unbedingt davon auszugehen, daß das Girokonto schon eröffnet worden war und für externe Personen für Abbuchungen buchstäblich "sperrangelweit" offenstand, während der Kontoinhaber selbst (also ich) keinen Zugriff darauf hatte, noch nicht einmal für eine einfache Konteneinsicht. Gerade das war aber mein Reklamationsgrund gewesen, der aus meiner Sicht ein massives, die Einlagensicherheit extrem gefährdendes Problem darstellte.

Ich erwarte daher eine verbindliche Aussage der Degussa-Bank, wie lange eine Kontoeröffnung von der ersten Mitteilung bis zur vollständigen Ausführung denn eigentlich dauern darf, und ab wann man sich beschweren soll, damit einem mit absoluter Sicherheit keine finanziellen Verluste entstehen können.

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Meine Forderung an Degussa Bank AG: Verbindliche Aussage, wie lange es bei einer Kontoeröffnung von der Kontonummernmitteilung bis zum Erhalt der Zugangsdaten dauert und wie hoch die Einlagensicherheit ist


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Kommentare und Trackbacks (3)


26.04.2010 | 13:42
von Klaus Mayer noch nicht gelöste Beschwerde | Regelverstoß melden
Mittlerweile habe ich doch tatsächlich auf einer umfassenden Website speziell zum Thema Online-Banking, auf der die Leser unter anderem auch eine Kritik (positive oder negative) zu den einzelnen Produkten der diversen Geldinstitute äußern können, einen Erfahrungsbericht gefunden, in dem ein zu meinem eigenen Erlebnis fast völlig identischer Vorfall geschildert wird.

Offenbar war das bei mir also kein Einzelfall, so daß man sich nicht wundern muß, wenn man von so einer Bank keine weitere Antwort bekommt. Angesichts der gebotenen Zinsen, die für die momentane Zeit eigentlich zu hoch sind, hat sich damit der Verdacht, daß Absicht hinter der geschilderten Masche steckt (Stichwort Werbegag), für mich erhärtet.

Daß so ein Unternehmen Mitglied im Bundesverband Deutscher Banken und im Einlagensicherungsfond dieses Verbandes sein darf (für mich ein absolutes Muß), erstaunt mich schon sehr. Da kann man nur froh sein, noch einmal heil davongekommen zu sein.


10.05.2010 | 15:31
von Klaus Mayer noch nicht gelöste Beschwerde | Regelverstoß melden
Ich habe die ReclaBox-Rückfrage nach dem Status der Beschwerde wie folgt beantwortet:

Beschwerde ist noch nicht gelöst.


31.05.2010 | 19:00
von Klaus Mayer endgültig nicht gelöste Beschwerde | Regelverstoß melden
Ich habe die ReclaBox-Rückfrage nach dem Status der Beschwerde wie folgt beantwortet:

Beschwerde ist endgültig nicht gelöst.




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