Deutsche Bahn AG (Berlin)
Als Rollstuhlfahrer Hilfe zum Aussteigen verweigert
Am 29.4.2010 auf der S-Bahn Linie 1, Richtung Oranienburg, verweigerte mir die Zugführerin die Hilfe zum Aussteigen mittels Rampe auf dem Anhalter Bahnhof und fuhr einfach weiter, obwohl ich (E-Rolli-Fahrerin) den Aussteigebahnhof beim Einsteigen genannt habe.
Auf dem Halt Potsdamer Platz (morgens 9:45 Uhr), konnte ich endlich, dank der Intervention eines gesunden Fahrgastes und mit Hilfe eines anderen Bahnangestellten, den Zug verlassen.
Ich hatte schon befürchtet, dass ich die Polizei rufen und um Befreiung bitten müsste.
23.06.2010 | 11:06
Abteilung: Kundenbetreuung
Sehr geehrte Kundin,
Ihre Mitteilung hat uns am 1. Juni erreicht. Die verspätete Beantwortung bitten wir zu entschuldigen.
Wir bedauern, dass Ihnen am 29. April 2010 beim Ausstieg aus der S 1 in Anhalter Bahnhof nicht geholfen wurde. Unsere Triebfahrzeugführer sind angewiesen, Rollstuhlfahrern beim Ein- und Ausstieg mittels einer Anlegerampe zu unterstützen. Dass dies am besagten Tag nicht geschah, ist uns sehr unangenehm. Es handelt sich um ein ärgerliches Versehen und keinesfalls um böse Absicht.
Um solche Vorfälle in Zukunft zu vermeiden, haben wir Ihre Mitteilung an den zuständigen Vorgesetzten zur Kenntnisnahme und Auswertung weitergeleitet.
Wir bitten Sie aufrichtig um Entschuldigung und verbleiben
mit freundlichen Grüßen.
Ihre Kundenbetreuung
S-Bahn Berlin GmbH
Invalidenstr. 19, 10115 Berlin
Tel. 030 297-43333, Fax 030 284453-6333
Internetauftritt: www.s-bahn-berlin.de
Das ist halt unser Rechtsstaat. Dienstaufsichtsbeschwerden führen immer nur zu Ermittlungen im eigenen Stall. Da bekommt man das Feigenblatt ganz schnell vor die Blöße gesetzt. Was bleibt, ist ein Vermerk in der Personalakte, der nach einer gewissen Frist gelöscht wird. Und alles ist dann wieder wie vorher...
Und gerade die S-Bahn Berlin ist dafür berüchtigt...
Beschwerde ist gelöst.
Ich finde die Beschwerdementalität im ALLGEMEINEN nicht gut, jeder reißt das Maul auf, egal ob berechtigt oder nicht.
Die arbeitende bzw. werktätige Minderheit im Lande hat es doch schon schwer genug, trotz all der Abgaben & Steuern, trotz Ratinalisierungsdruck etc. gehen die Leute für einen Lohn zur Arbeit, der gerade mal die Lebenshaltungskosten deckt, zum Teil nicht mal das. Nehmen wir mal an, ein sozi-Empfänger beschwert sich über irgendein bullshit und fordert nun die Entlassung dieses Arbeitnehmers, von dem er seine sozi erhält, in Form der Zwangssteuern und Abgaben? Paradox, oder?