Deutsche Bahn AG (Berlin)
Nepp bei der Bahnauskunft
Meine Frau wollte als Lehrerin am 8. Juni d. J. zur Vorbereitung eines Schulausflugs telefonisch eine Auskunft, bzw. Vorbuchung beim Bahnhof Friedrichshafen einholen. Sie wurde aber sofort weitergeleitet an ein Servicebüro in Schwerin, ohne klar erkennbar darauf hingewiesen zu werden, dass dies eine gebührenpflichtige Verbindung ist und wie hoch die Gebühr ist, sonst hätte sie sicher sofort aufgelegt.
Bis die notwendigen Fahrzeiten und Bestellungen erfasst waren, vergingen sicher mehrere Minuten, da u. a. der Start- und Zielbahnhof buchstabiert werden musste und die Kreditkartendaten verlangt wurden, die dann aber letzten Endes gar nicht benutzt wurden.
Nun erhielten wir eine Rechnung von 1& 1, meinem Telefon-Anbieter, über den Betrag von 35,82 € (! ) für eben dieses Telefonat (Datum stimmt überein) über eine Auskunft von 17 Minuten und 6 Sekunden, was einem Minutenpreis von 1,99 € entspricht!
Mein Protest beim Kundendialog der Bahn ergab, dass dieser Betrag nicht sein könne, da die Kundenhotline für Gruppenfahrten lediglich mit 0,14 €/Min. berechnet würden. Der darauf angesprochene Netzanbieter 01018 hielt es bisher nicht für nötig, auf meine Anfrage einzugehen!
Wir sind empört darüber, dass Auskünfte und Service für die Kunden in dieser Höhe berechnet werden. Inzwischen wurde der Betrag auch von unserem Konto abgebucht. Meine Recherche im Internet förderte einige weitere Fälle zu diesen extrem hohen Auskunftsgebühren der Deutschen Bahn zutage:
Schreiben Sie Ihre Beschwerde.
http:// www.nwzonline.de/Region/Kreis/Oldenburg/Wardenburg/Artikel/2377196/Servicenummer+kommt+teuer+zu+stehen.html
http:// www.geld-magazin.de/technik/telefonie/telefonie-einzelansicht/article/vorsicht-alte-bahnauskunft-ist-teuer.html
http:// www.focus.de/finanzen/news/verbraucherschuetzer_aid_115033.html
http:// www.teltarif.de/11861-kosten-auskunft-bahn-anbieter/news/38473.html.
Lässt sich gegen diesen Wucher nichts unternehmen? Es wäre höchste Zeit, diesem Vorgehen der Bahn einen Riegel vorzuschieben und durch die Medien die Kunden davor zu warnen! Warum muss nicht vor einer solchen Weiterleitung klar und deutlich eine Preisansage erfolgen?
www.bahn.de/p/view/home/kontakt/kontakt.shtml
lesen kann, dass lediglich 14 Cent aus dem Festnetz anfallen.
Richten Sie die Beschwerde an Ihren Telefonanbieter. Der verlangt tatsächlich 1,99 pro Minute.
www.01018.net/11861-tarife.html
Aber Sie haben die Nummer ja gewählt.
www.bahn.de/p/view/home/kontakt/kontakt.shtml
da wird man nicht weiterverbunden, sondern kommt direkt an.
Davon abgesehen hätte man die ganze Sache im Internet zum Nulltarif erledigen können.
Ich bleibe dabei, dass die richtige Beschwerdestelle die Lehrer oder die Eltern gewesen wären.
ich bin in einer ähnlichen Situation und eher zufällig auf diese Seite geraten.
Schade nur, dass vernünftige Anliegen hier von unqualifizierten Zeitgenossen so polemisiert werden. Da muß man sich schämen, auf welchem sozialen Niveau sich einige Leute hier in D befinden. So what, wir werden es nicht ändern.
Ich wurde im Übrigen als Opfer der Hitzewelle von der Zentrale in Frankurt, die ich kostenlos anrief, nach kurzem Gespräch an das Servicecenter der Bahn weiter geleitet. Einen Hinweis auf eine kostenpflichtige Verbindung (1,99 €/Min.) gab es nicht. Nun habe ich eine Rechnung von über ca. 20,00 € erhalten.
Auch wenn es schade um das Geld ist, geht es mir doch mehr um die Vorgehensweise der Bahn und den fehlenden Hinweis auf die 01018 GmbH.
Wie geht es bei Ihnen weiter? Ich werde den Vorgang schriftlich an die Bahn herantragen und um Klärung bitten.
Die Bahn betreibt keine 01018er Nummer! Es gibt nur die hier gezeigten Kontaktmöglichkeiten
www.bahn.de/p/view/home/kontakt/kontakt.shtml
"Alle genannten Services sind auch über 0180 5 99 66 33 erreichbar (14 ct/Min. aus dem Festnetz, Tarif bei Mobilfunk max. 42 ct/Min. )."
Nix 1,99 Euronen! Wahrscheinlich haben auch Sie die falsche Nummer gewählt und sind bei der 01018 GmbH gelandet. Beschweren Sie sich da.
Wie Klabautermann bin auch ich entsetzt über das unerträgliche Niveau mancher Kommentare, die nicht in der Lage waren, den Inhalt meiner Beschwerde zu verstehen. Dass man Fahrkarten auch im Internet bestellen kann, ist auch mir klar. Aber vielleicht gibt es bei der Planung eines Schulausflugs Fragen, für die das Internet keine Antwort hat, z. B. Platzreservierungen für eine Schulklasse. Aber das können die angeblich so neunmalklugen Kritiker ja nicht wissen!
Tatsache ist und bleibt, dass meine Frau von der schon früher genutzten lokalen Bahnauskunft automatisch weitergeleitet wurde auf die 01018-Nummer, die bewusst nur 1,99 €/Min. verlangt, da ab 2,00 € eine Preisansage verlangt wäre. Inzwischen ist diese Verbindung abgestellt. So vermute ich, dass nach der Umstellung der Auskunftsnummer der Deutschen Bahn irgend jemand diese automatische Weiterleitung nicht auch umgestellt hat. Sollen dies dann die Bahnkunden ausbaden, oder ist nich viel mehr die Deutsche Bahn für diesen Fehler verantwortlich?
Bei Beschwerden wenden Sie sich an www.bundesnetzagentur.de/cln_1931/DE/Home/home_node.html
Im übrigen, auch Gruppenreisen lassen sich via Internet planen und reservieren.
Interessant ist bereits, wie Rolf Schmidt an die Nummer der einstigen Bahn-Hotline kam. Er schaute in seinem Telefonbuch nach (das nur bis Ende 2009 gültig war), in einer Anzeige der Bahn stand die bereits veraltete Nummer. Ebenfalls und gut lesbar stand in der Anzeige, die im MDR-Beitrag auch zu sehen ist, dass ein Anruf bei der Nummer 3 Cent pro Sekunde, also 1,80 Euro pro Minute kostet. Rolf Schmidt hätte also, selbst wenn die Bahn unter der Kurzwahl noch ihre Fahrplanauskunft angeboten hätte, für seinen Anruf viel Geld zahlen müssen.
Allerdings hätte sich Rolf Schmidt die Telefonkosten auch ganz sparen können: Direkt unter der teuren Kurzwahl stand die kostenlose 0800er-Nummer der Fahrplanauskunft der Bahn - sogar, dass diese kostenlos ist, hat die Bahn in der Anzeige vermerkt, und auch das ist im MDR-Beitrag deutlich zu erkennen.
Doch im Film wählte Rolf Schmidt „nichts ahnend“ die 11861, die ihm später noch teuer zu stehen kommen sollte, und ist auch sonst nur ein weiteres, armes Opfer einer weiteren dubiosen Firma. Ich will nichts beschönigen: Dass die 01018-GmbH das, was sie unter der 11861 heute anbietet, eine „Fahrplanauskunft“ nennt (und nur im Internet auch von einer ganz normalen „Auskunft, die Ihnen weiterhilft“ spricht) und damit Anrufer bewusst in die Irre führt, dass diese „Fahrplanauskunft“ (glaubt man dem Beitrag) nicht einmal korrekte Auskünfte liefert und dafür 1,99 Euro pro Minute kassiert, hat mehr als einen pikanten Beigeschmack (ab 2 Euro pro Minute besteht übrigens die Pflicht, die Anrufer auf die Kosten hinzuweisen). Doch der MDR-Beitrag suggeriert, Rolf Schmidt wäre völlig unerwartet und gänzlich unverschuldet abgezockt worden - dabei war er einfach nur unachtsam. Egal, ob das auf schlampige Recherche oder bewusstes Handeln zurückzuführen ist - traurig ist es allemal. Nicht, weil die Fallhöhe bei einem öffentlich-rechtlichen Sender wie dem MDR natürlich besonders hoch ist. Sondern, weil mit der konstruierten Ausgangssituation des Protagonisten der Inhalt des ganzen Beitrags unglaubwürdig wird.
Disclaimer: Ich arbeite als studentische Hilfskraft für den RBB und schreibe u. a. Online-Texte für „RBB um 6“. Der MDR-Beitrag begegnete mir bei meinem Dienst gestern zum ersten Mal, weil er am Abend bei „RBB um Sechs“ gesendet werden sollte. Ich habe die Chefin vom Dienst auf die Merkwürdigkeiten im Beitrag aufmerksam gemacht. Sie wollte den Beitrag trotzdem senden. Im Online-Text habe ich deshalb versucht, den Sachverhalt etwas klarer darzustellen.