Durch TelDaFax i.I. gelöste Beschwerde. | 770 Views | 09.09.2010 | 16:04 Uhr
geschrieben von Sven Schneider

TelDaFax Holding AG i.I. (Troisdorf)

Der ganz normale Horror mit TelDaFax

Zum 01.12.2009 zum seriösen, kundenfreundlichen und günstig überall angepriesenen Gasanbieter TelDaFax gewechselt. Das sollte ich wohl noch besser zu wissen bekommen. Der Wechsel hat eigentlich auch prima geklappt und es gab auch sonst keine Auffälligkeiten die nächsten acht Monate. Dann gewann die rauschende Welle, in Form von einem Super-Gau, langsam an Höhe.

SCHLAGWORTE

Im Juli bekam ich plötzlich eine Abrechnung von der Firma, die mit dem sympathischen "Uns Rudi" wirbt. Ich habe mir beim Auspacken des Briefumschlags noch so gedacht, was die wohl wollen. Da war sie, also die Abrechnung. Nun fing ich an, zu lesen. Meine Augen wurden immer größer.

Eine Abrechnung, die jetzt im Juli ins Haus kam, die aber bis zum vorhergehenden März abrechnete. Das war ja nur vier Monate später (*lach*). Dass da eine Super-Nachzahlung herauskam, in der kalten Winterphase, versteht sich von selbst. Ich hielt das für einen blöden Scherz. Im März war ich doch erst vier Monate bei dem tollen Verein. Vertraglich war natürlich eine Abrechnung einmalig, in zwölf Monaten, vereinbart.

Ich natürlich angerufen im freundlichen Servicecenter. Nachgefragt, was das wohl für Ursachen haben könnte. "Ja, Herr XXXX, wir sind neuerdings durch den Netzbetreiber verpflichtet worden, wenn der uns einen Zählerstand meldet, dann müssen wir abrechnen", erzählte man mir. Ich zweifelte stark im Inneren. "Und außerdem hätten wir Sie ja auch über diese Änderung in Kenntnis gesetzt, per Post." Meine Zweifel wurden immer größer und ich wurde wie ein kleiner dummer Junge am Telefon behandelt. Die Worte wurden immer lauter und unsachlicher.

Der Bitte mir diese Neuerung noch einmal zukommen zu lassen, ist man bis heute nicht nachgekommen. Nachdem das Gespräch längst nicht mehr sachlich war, trennte man sich unverrichteter Dinge. Ich dachte mir so, das darf doch wohl nicht wahr sein, wie die sich da im fernen Troisdorf gegenüber Kunden am Telefon benehmen. Ich habe das vorerst einen Tag sacken lassen.

Vielleicht war ich ja auch an der Eskalation des Gespräches schuld, sagte ich mir. Mag sein. Dann der zweite Versuch, einen Tag später. Ich, Bezug genommen auf das einen Tag vorher geführte Gespräch, mit einer Kollegin. Ich hatte jetzt einen männlichen Kundenberater am anderen Ende. Nun traute ich meinen Ohren nicht mehr. Ich verstand wohl sehr richtig, wie diese männliche Stimme zu mir sagte: "Herr XXXX, diesen Sachverhalt habe ich heute schon 100 Mal am Telefon erklären müssen", er hätte jetzt keine Lust mehr, sich rechtzufertigen. Das wäre jetzt nun mal alles so neuerdings. Jetzt bekam ich den Eindruck, ich hatte es mit einer Horde völlig inkompetenten und sau frechen Hinterwäldlern zu tun. Das wollte ich mir nicht gefallen lassen. Man trennte sich wieder im Streit. Nun begann ich, zu recherchieren.

Telefonat mit dem Netzbetreiber EON und die ganze Sache hinterfragt, ob es denn neuerdings so sein müsste, dass die Versorger abrechnen müssen, außerplanmäßig wenn sie einen Zählerstand gemeldet bekommen würden. Die Person war sehr überrascht von meinen Schilderungen und Nachfragen. Nein, das würde immer in der Hand des Versorgers liegen, wann er abrechnen würde. Man könnte ja nicht bestimmen, wann die Versorger ihre Abrechnungen machen. Nein, ganz bestimmt, das wäre an den Haaren herbei gezogen, sagte mir die Person am anderen Ende. Nun bekam ich doch einen ganz anderen Blickwinkel auf diese ganze Sache.

Mal schnell nachgerechnet, wie es mit meinen bisherigen Abschlagzahlungen und dem bis zu dem damaligen Datum verbrauchten Gas verhielt. Ich war, weil ich zwischendurch im April nach dem harten Winter, von selbst den Abschlag erhöhte, dicke im Plus. Also schuldete mir TelDaFax real Geld. Nun noch mal im Vertrag nachgeschaut und im Online Kundenportal. Überall stand - einmal in zwölf Monaten wird abgerechnet. Dann hatte ich den Verein noch mit der Nase auf eine Stelle in ihrem Kundenportal gestoßen. Hier stand Wort wörtlich, ich zitiere:

Bitte beachten Sie, dass Sie als Neukunde zunächst eine Zwischenrechnung erhalten, in der der Zeitraum seit Ihrem Versorgungsbeginn bis zur letzten Verbrauchsmeldung Ihres Netzbetreibers enthalten ist. Dieser Zeitraum beinhaltet in der Regel noch keine 11 Monate, insofern kann es sich hierbei lediglich um eine Rechnung mit nachrichtlichen Charakter handeln, die keine unmittelbare Zahlungsabrechnung zur Folge hat.

So stand das im eigenen Kundenportal. Alles, ich glaube mittlerweile in einer vierten E-Mail verpackt und ab durch den Ether. Nun dachte ich, wird es keine Probleme mehr geben, ich habe sie mit ihren eigenen Waffen geschlagen. Weit gefehlt. Die wurden jetzt immer dreister in den Mails und Mahnungen. Androhung von Inkasso und Schufa-Einträgen etc.

Ganz heimlich hatte dann dieser super kundenfreundliche Verein seinen Text im Online-Kundenportal geändert. Mit keinem Wort eine Entschuldigung oder etwa ein Dankeschön, Herr XXXX, dass Sie uns darauf aufmerksam gemacht haben. Kein Angebot, wir werden das jetzt gemeinsam aus der Welt schaffen. Nein, die hatten sich, glaube ich, dann extra motiviert gefühlt, das ganze Ding durchzuboxen, koste es, was es wolle. Dem blöden Kunden werden wir zeigen, wer hier den längeren Arm hat.

Die Fronten verhärteten sich immer mehr. Ich sah nun immer weniger ein, denen einen zinslosen Kredit von fast 500,- Euro zu gewähren, bis die das nächste Mal abrechnen würden und es wieder auszahlen müssten. Langsam dämmerte mir, dass dieser Verein vielleicht in Zahlungsschwierigkeiten ist und sich so sein Geld beschafft, bei treuen und zahlungswilligen Kunden. Nun diese Sache fing mich an, zu zerfressen.

Ich dachte dann, tu mal einen Schritt in deren Richtung. Ich bot an, die Rechnung zu begleichen, im Gegenzug müsste man aber die darauf folgenden Abschläge auf Null setzen, damit ich nicht meinen Verbrauch so überzahlen würde und das verauslagte Geld kompensieren kann. Man blieb am Telefon immer bestimmter und bot mir frecher Weise an, man könnte ja eine Ratenzahlung vereinbaren, mit einem Zinsaufschlag. Jetzt dachte ich doch wirklich, ich würde den Boden unter den Füßen verlieren.

Jetzt bekam ich doch real Geld von denen, wenn man bis zu dem damaligen Tag abrechnen würde, die schicken einem nach über vier Monaten eine Abrechnung im Juli, die bis einschließlich März rechnete, wollen knapp 500,- Euro Nachzahlung zu Unrecht, was ich denen ja in ihrem Kundenportal gezeigt hatte, und nun soll ich das auch noch in Raten abbezahlen und einen Aufschlag obendrauf. Nee, nun dachte ich, ich müsste langsam den Verstand verlieren.

Teilweise dachte ich, wo ist hier die Kamera, kommt endlich raus, ich drehe sonst durch. Was für eine Farce. Ich wollte doch eigentlich Geld sparen, das war mein Motiv, und wollte meine Ruhe und habe deswegen den Anbieter gewechselt. Und nun dieser Krieg. Und eigentlich völlig zu Unrecht. Nun begann diese Sache langsam mein Familienleben zu beeinflussen. Ich nahm alle Kraft, die mir zur Verfügung stand, zusammen und dachte nur, du musst diese Sache beenden.

Ich war nun wieder einmal soweit, einen Schritt auf diese Bande zuzugehen, um des Friedens Willen. Anruf. So, ich sagte gut, wir werden diese Sache jetzt bereinigen, koste es, was es wolle. Eine, dachte ich, zugängliche junge weibliche Stimme fing an, mir am Telefon Angebote zu unterbreiten. Ich dachte, gut, so wird es gemacht. Frieden. Absprache war: Ich überweise jetzt einen noch offenen Abschlag, weil die in der Zwischenzeit getätigten überwiesenen Beträge von mir, zur Tilgung der offenen Rechnung herangezogen worden waren. Der Rest der Rechnung betrug dann noch ca. 290,- Euro. Ich schicke ein Fax mit einer Kopie des angewiesenen Betrages und ich könnte dann die Rechnung in drei Raten ohne Aufschlag begleichen. Im Gegenzuge könnte ich eine neue Zählerstandsmeldung durch den Netzbetreiber veranlassen und man würde dann eine Zwischenabrechnung fahren und dann würde alles verrechnet werden. Ich dachte mir so im Stillen, aber dann würde es ja so wie so zu keiner Ratenzahlung einer Rechnung kommen, weil ich ja weit im Plus bin, mit meinen Abschlägen. Dann würde sich die Sache ja in Luft auflösen. Super, ich begann endlich wieder Kraft zu schöpfen. Jetzt schickte ich umgehend das Fax mit der Kopie der Überweisung und bezog mich auf die Absprachen mit der namentlich bekannten Person und bestätigte alles nochmal.

Mehrere Tage vergingen und ich dachte, rufst mal an und fragst mal, ob die von mir inzwischen veranlasste Meldung des Zählerstandes vom Netzbetreiber bei denen eingegangen ist. Und überhaupt, wie es denn um die Zwischenabrechnung stünde. Jetzt brach für mich eine Welt zusammen, nun entgegnete man mir in der selben frechen Art und völlig unfreundlich, als wenn ich schon Gesprächsthema Nummer 1 wäre, in dem Abrechnungsteam, dass es nie Absprachen gegeben hätte, es eine Zwischenabrechnung nie geben wird und ich die offene Rechnung bzw. den davon noch offenen Betrag begleichen müsste. Jetzt dachte ich, das Fass läuft über, jetzt werde ich verrückt.

Ich platzte am Telefon, es schäumte nur so heraus aus mir. Die wollen mich ins Irrenhaus bringen, das muss deren erklärtes Ziel sein, nichts anderes. Habe sofort ein Fax an die namentlich bekannte Person geschrieben und um sofortigen Rückruf gebeten, um dieses doch hoffentlich große Missverständnis aufzuklären. Glaubt doch wohl nicht, dass sich da jemand gemeldet hat. Genau an diesem Punkt stehe ich jetzt und habe mich im Internet umgeschaut, Meinungen und Erfahrungen mit TelDaFax auf Portalen angefangen, zu studieren. Hätte ich das bloß vorher getan, selber Schuld eigentlich.

Da steht es in Hunderten ja Tausenden Meinungs- und Erfahrungsberichten, wie diese Firma vorgeht, Leute veräppelt, sich kundenfeindlich beträgt, Gelder aus Abrechnungen viel zu spät wieder auszahlt und so weiter, und so weiter, und so weiter. Warum tun sich Deutschlands Verbraucher nicht zusammen und bricht denen das Genick?

Die haben, glaube ich, nicht verstanden, dass wir denen es ermöglichen, einen Arbeitsplatz ihr Eigen nennen zu dürfen. Da ist eine Menge Negatives in deren Geschäftsgebaren und Philosophie. Nun ist dieser Bericht vielleicht etwas zu lang geraten, aber erst mal tut es gut, sich es von der Seele geschrieben zu haben. Außerdem denke ich, es ist meine Pflicht und Aufgabe, die Allgemeinheit, sprich uns, die Verbraucher, vor diesem wahnsinnigen, arroganten Haufen zu warnen. Denkt ja nicht, ich lasse euch im Dunkeln über den Ausgang dieser Farce. Ich werde weiter berichten.

Jeder, der diesen Bericht gelesen hat, mag beginnen, zu zweifeln. Wer weiß, was das für ein Querulant ist? Und was sonst noch alles passiert ist? Ich werde jedem, der möchte, den Schriftverkehr, und einzelne Mitschnitte von Telefonaten als Beweis zukommen lassen.

Ein super entnervter überanstrengter TelDaFax Kunde

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Meine Forderung an TelDaFax Holding AG i.I.: Aussetzung des Mahnverfahrens, Zwischenabrechnung, Einhaltung der Absprachen


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Kommentare und Trackbacks (2)


09.09.2010 | 23:00
von C. J. | Regelverstoß melden
Kann da Arno nur beipflichten. Was stimmt denn mit der Abrechnung nicht?
Zählerstände falsch? Dann der Abrechnung widersprechen, richtigen Zählerstand durchgeben (Fax + Einwurf Einschreiben) und aus die Maus. Ab dem Zeitpunkt sich mit sinnvolleren Dingen beschäftigen.
Ich bezweifel jedoch auch ein wenig, dass Teldafax mit Schufaeinträgen droht, da zwischenzeitlich ja schon richterlich festgehalten wurde, dass dies nicht zulässig ist (outlets Fall z. B.).

Solche Dinge darf man nicht persönlich nehmen. Anrufen ist immer der falsche Weg. Service fängt nicht mit 01805 an und eigenes Kundencenter haben nur noch die wenigsten.

Papier regiert die Welt.

12.09.2010 | 21:06
von Sven Schneider gelöste Beschwerde | Regelverstoß melden
Teldafax ist jetzt nach langem Hin und Her auf meine Forderungen eingegangen. Für Ihre Bemühungen möchte ich mich recht herzlich bedanken. MFG




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