Berliner Verkehrsbetriebe (Berlin)
Nachtbusfahrer übt Selbstjustiz!
9. März 2011, 1.15 nachts, Minustemperaturen, einziger Wartender. Ich stand an der Fahrplantafel direkt am Bordstein, als der Bus sich näherte. Als er zum Stehen kommt, mache ich einen Schritt auf die mir nächstgelegene Tür (zweite von vorne).
Diese öffnete sich aber nicht, also warf ich einen Blick nach vorne, da ich davon ausging, dass der Fahrer vielleicht die vorderste Tür aufmacht, um mir anzuzeigen, dass ich vorne einsteigen soll. In diesem Moment aber fährt der Bus wieder an und verlässt die Haltestelle. Der Fahrer hatte den Bus maximal zwei Sekunden zum Stillstand gebracht und keine Türen geöffnet.
Ich weiß, dass die Busfahrer der Tageslinien immer einen Blick auf die Fahrscheine werfen, deshalb der Zustieg nur beim Fahrer gewünscht ist. Dies ist aber bei den Nachtersatzlinien (N1) bei mir noch nie der Fall gewesen, weshalb ich mich auf die mir nächste Tür zu bewegte in der Annahme, diese würde sich dann öffnen.
Es ist mir unerklärlich, wie die BVG es zulassen kann, Busfahrer mit solch skrupellosen Manieren einzustellen. Bei einem 30 minütigem Takt jemanden mitten in der Nacht bei Minusgraden alleine an einer Haltestelle stehen zu lassen, ist eine beispiellose Unverschämtheit.
Ich bin dem Bus mit dem Taxi gefolgt, dann am Lausitzer Platz wieder zugestiegen, um den Fahrer zur Rede zu stellen. Er erinnerte sich an mich, leugnete den Sachverhalt nicht und war der Meinung, er müsste mich noch darüber belehren, dass ich nicht die falsche Tür ansteuern soll, da ich ja wissen muss, dass man nur vorne einsteigt. Ich machte ihn darauf aufmerksam, dass er in solch einem Falle die Fahrertür aufmachen sollte und er kein Strafvollzieher ist.
Schreiben Sie Ihre Beschwerde.
Ich war sehr wütend und laut, aber bin nicht persönlich beleidigend gewesen. Wirklich nicht. Ich habe ihm zum Abschluss gesagt, dass er sich schämen soll und bin am Schlesischen Tor wieder ausgestiegen.
Ich fahre seit über zehn Jahren täglich mit der BVG. Ich habe seit sieben Jahren ein Abo. Ich kenne die oft ruppige Art der Busfahrer und habe mich daran gewöhnt. Ich habe -naja- bedingtes Verständnis dafür. Was mir aber letzte Nacht widerfuhr, hat nichts mit Berliner Schnauze zu tun oder lokalem Charme. Es ist schlichtweg falsch, sich so zu verhalten. Dieser Beruf erfordert ein Mindestmaß an sozialer Kompetenz. Wie kann jemand, der täglich hunderte ja tausende Menschen befördert, solch fachliche Inkompetenz an den Tag legen, wie hier geschehen?
MfG Midan Woleh
Dass Sie sich dann extra ein Taxi für die Verfolgung nehmen, macht die Sache noch lustiger (wenn nicht sogar unglaubwürdig), als sie so schon ist.
Fragt sich dann nur noch, was Sie unter sozialer Kompetenz und fachlicher Inkompetenz (nicht Unkompetenz) verstehen.
Danke für den Rechtschreibhinweis. Ansonsten ist ihr Kommentar leider sinnlos.
mw
Die Frage, ob man in Berlin immer vorne einsteigt, ist doch gar nicht relevant. Es geht darum, dass mir der Fahrer keine Möglichkeit gab, überhaupt einzusteigen.
mw
Im Übrigen hat auch bei der früheren Beschwerde "Moralische Inkontinenz" (vormals "Der Moralapostel") seinen Senf, den er offenbar nicht zurückhalten kann, zum besten gegeben.
"Diese öffnete sich aber nicht, also warf ich einen Blick nach vorne, da ich davon ausging, dass der Fahrer vielleicht die vorderste Tür aufmacht, um mir anzuzeigen, dass ich vorne einsteigen soll. In diesem Moment aber fährt der Bus wieder an und verlässt die Haltestelle. Der Fahrer hatte den Bus maximal zwei Sekunden zum Stillstand gebracht und keine Türen geöffnet. Ich weiß, dass die Busfahrer der Tageslinien immer einen Blick auf die Fahrscheine werfen, deshalb der Zustieg nur beim Fahrer gewünscht ist. Dies ist aber bei den Nachtersatzlinien (N1) bei mir noch nie der Fall gewesen, weshalb ich mich auf die mir nächste Tür zubewegte, in der Annahme, diese würde sich dann öffnen."
Das Wetter machte allerdings die Wartezeit von einer Stunde erträglicher.
Ob meine Beschwerde gelöst ist oder nicht, kann ich nicht beantworten. Jedenfalls ist die Sache natürlich erledigt.