Bezirksamt Reinickendorf von Berlin (Berlin)
Deutsche Institutionen und die Einbürgerung - eine Beschwerde
Sehr geehrte Damen und Herren,
ich schreibe ihnen, um meinem Ärger über die staatlichen Institutionen in diesem Land Luft zu machen. Mein Vater entschloss sich vor knapp einem Jahr, deutscher Staatsbürger zu werden. Das sollte ein langer, schikanöser und unfassbar einsamer Weg werden.
Er ist in Ungarn geboren und ist seit seinem 18. Lebensjahr in Deutschland. Er hat hier seine Berufsschule im Schweißerhandwerk abgeschlossen, eine Familie gegründet und sich schließlich selbstständig gemacht. Seit 1998 führt er einen kleinen Taxibetrieb.
Nun ist es seit einigen Jahren möglich, durch den Beitritt Ungarns in die EU und Gesetzesänderungen, dass er seine ungarische Staatsbürgerschaft behalten kann und dennoch die deutsche ebenso annehmen kann. Das war mehr als Grund für ihn, die deutsche Staatsbürgerschaft annehmen zu wollen.
Die Anmeldung für die Einbürgerung, die unterschiedlichsten Papiere reichte er im Bezirksamt Reinickendorf in Berlin ein, welches für sein Einzugsgebiet zuständig ist. Natürlich reichten die Nachweise über seine abgeschlossene Berufsschulausbildung, seine Selbstständigkeit nicht aus: Es wurden weitere Papiere verlangt. Beweise. Noch und nöcher. Wurde einer eingereicht, wurde der nächste verlangt.
Es wurden Nachweise verlangt, deren Beglaubigung Kosten aufwarfen. Diese Nachweise waren dann beim nächsten Termin mit dem Sachbearbeiter doch nicht von Nöten. Es wurde gezielt irritiert und verunsichert. Zu allem Überfluss ist der Sachbearbeiter weder telefonisch noch persönlich zu erreichen.
Schließlich wurde mein Vater im Sommer trotz seiner fehlerfreien deutschen Sprache in die Volkshochschule Reinickendorf geschickt, um dort einen Sprachtest abzulegen. Nachdem er diesen bestanden hat und die Kommunikation zwischen Volkshochschule und Bezirksamt völlig fehlgeschlagen ist, stellte sein Sachbearbeiter nach ca. 6 Monaten fest, dass dort mit ihm ein falscher Test gemacht wurde. Es fehlte der Einbürgerungstest. Nun muss man wissen, dass die Gebühr und all der Aufwand für die Einbürgerung nach zwölf Monaten verfällt, wenn bis dahin das Verfahren zur Staatsbürgerschaftsanerkennung noch nicht abgeschlossen ist.
Mein Vater sah also seine Frist ablaufen. Er machte den Einbürgerungstest so schnell wie möglich nach. Seit dem vergangen wieder drei Monate. Im Februar läuft diese Frist ab. Das letzte was er von seinem Sachbearbeiter hörte, war ein Brief, in dem er wieder aufgefordert wurde, seine Einkommensnachweise offen zu legen, die er schon zur Antragsstellung einreichte. Seither versucht er seinen Sachbearbeiter zu erreichen. Nichts. Entweder ist die Leitung besetzt oder der AB geht ran. Trotz vieler Nachrichten hat dieser bis heute nicht zurückgerufen.
Dieser Fall ist einiger von vielen. Wie der Deutsche Staat mit Menschen umgeht, die die deutsche Staatsangehörigkeit annehmen wollen, ist unmenschlich. Nicht nur dass sie von einer Institution zur nächsten geschickt werden, werden sie ohne Ansprechpartner völlig in Unwissenheit gelassen. Schikanen nicht nur behördlicher Art, sondern auch persönlicher sind an der Tagesordnung. Ich schreibe ihnen, weil unser und mein Verdruss über diese Zustände ein Ohr finden muss. Und weil sonst niemand zuhört. Ich freue mich über eine Antwort und ihr Interesse.
Liebe Grüße, Julia Büki
Dein Vater sollte zusehen dass es einen vernünftigen Sachbearbeiter bekommt, sich mit dem Menschen ein mal aussprechen und sich schriftlich eine Liste geben lassen soll was der gute Beamte meint das für die Einbürgerung benötigt wird. Mann sollte versuchen sich nicht abwimmeln zu lassen und diese Prozedur von Anfang bis Ende mit einen Person durchlaufen und nicht immer durchgereicht werden. Dort weiss der eine nicht was der andere tut, ist in diesem System leider so, Papierkram über Papierkram. Dann sollte es klappen.
Wünsche Euch, besser gesagt deinem Vater viel Erfolg und starke Nerven.
Schöne Grüße
Otto
Beschwerde ist noch nicht gelöst