Beschwerde lesen

2013 schloss unsere Familie, die ein sehr großes Haus bewohnt und daher auch einen sehr hohen Gasverbrauch hat, über das Verbraucherportal VERIVOX einen Belieferungsvertrag bei der Firma Grünwelt ab. Grüne Energie zu einem vernünftigen Preis - das schien uns eine gute Wahl zu sein. Bis zum 04. Februar 2014.

Aus verschiedenen Gründen haben wir uns für den Wechsel zu einem anderen Anbieter entschieden und wollten diesen wieder über VERIVOX abwickeln. Das Procedere schien einfach - wie auch im Jahr zuvor. Bis einige Tage später Post vom neuen Lieferanten kam, dass eine Belieferung erst zum 01.06.2015 (!), also ein Jahr später möglich wäre. Anruf beim neuen Lieferanten - Aussage: "Grünwelt sagt, dass eine frühere Belieferung nicht möglich ist". Und das bei 12 Monaten Vertragslaufzeit und einer sechswöchigen Kündigungsfrist!

Anruf beim unverschämt unfreundlichen Kundencenter von Grünwelt/ gas.de. Permanent wurde ich beim Beschreiben des Problems unterbrochen, korrigiert, mir ins Wort gefallen. Angeblich hatte der neue Gaslieferant ein falsches Kündigungsdatum angegeben. Also: Here we go again! Nochmals mit Neu-Lieferant telefoniert, nochmals mit neuem Datum gekündigt. Wieder Post: "Grünwelt lehnt Kündigung ab. "

Zu diesem Zeitpunkt hielt ich tatsächlich den neuen Lieferanten für unfähig richtig zu kündigen. Also: Nochmals über VERIVOX einen Neu-Lieferanten gesucht, nochmals das gleiche Procedere. Und - welche Überraschung - wieder war die Kündigung nicht möglich. Diesmal aus einem anderen Grund: Grünwelt behauptete dem neuen Lieferanten gegenüber, wir seien gar keine Gas- sondern Stromkunden bei ihnen!

Es folgte eine Odyssee an Telefonaten und Schriftverkehr mit dem Neu-Lieferanten, der uns vor einigen Tagen nunmehr entnervt mitteilte, dass er in unserem Fall nichts unternehmen und uns deshalb nicht beliefern könne.

Wohlgemerkt: Wir sprechen immer noch von einem einfach begrenzten Gas-Liefervertrag von 12 Monaten mit 6-monatiger Kündigungsfrist, in der wir uns immer noch befinden.

So langsam beschlich uns das Gefühl, dass Grünwelt uns letztes Jahr nur mit Versprechungen in den Vertrag gelockt hat und uns nunmehr so lange hinhalten möchte, bis wir uns nicht mehr innerhalb der Kündigungsfrist befinden, warum sonst legt man uns und diversen anderen Menschen von verschiedenen Energieanbietern solche Steine in den Weg? Manche Leute wissen sich gegen solch ein Vorgehen nicht zu wehren, wir jedenfalls haben heute den letzten Versuch unternommen, telefonisch zu klären, woran es liegt, dass Grünwelt unsere Kündigung so boykottiert. Dabei kam es zu einem wahrhaft frechen Telefonat.

Ein Grünwelt-"Kundenservice"-Mitarbeiter, der kurioser Weise den Namen eines Benimmwerkes hatte, folgte nicht nur dem Prinzip "Kunden unterbrechen, korrigieren, nicht ausreden lassen, ignorieren" - er setzte allen Ernstes noch einen drauf mit Bemerkungen wie "dann müssen Sie eben nochmal kündigen" oder "Warum wickeln Sie auch alles über Service-Plattformen wie VERIVOX ab? ". Er war an der Lösung des Problems in keiner Weise interessiert, geschweige denn räumte er Fehler in der Vorgehensweise des Unternehmens ein.

Mir ist so etwas in über 20 Jahren, die ich mit Dienstleistungsunternehmen zu tun habe, noch nicht passiert. Ich bin selber in der Dienstleistungsbranche tätig und weiß, wie ich Kunden behandle. Gern würde ich den Mitarbeitern dieser Firma Nachhilfe geben. Mein erster Schritt wird jetzt aber der Gang zur Post sein, der ein Einschreiben an die Grünwelt mit sich bringt. VERIVOX, Schieds- und Pressestelle werde ich ebenfalls informieren.

Ich habe auf diesem Reklamations-Portal gelesen, dass ich nicht die einzige mit solchen Problemen bin. Und sicher bin ich da auch kein Einzelfall. Meine Familie sagte schon: "Und was, wenn wir einfach noch ein Jahr bei Grünwelt bleiben? " Nein! Schon aus Prinzip nicht! Wozu sind sonst Verträge da?

Mein Fazit: Grün ja, aber nicht mehr mit diesem Unternehmen.