Beschwerde lesen

Im Dezember 2012 hatten wir uns ein altes Haus gekauft und als Anbieter für Gas und Strom die Stromio ausgesucht. Wir haben dann für über drei Monate noch nicht in dem Haus gewohnt, weil wir größere Renovierungs- und Umbauarbeiten durchgeführt haben und daher in diesem Zeitraum kaum Strom verbraucht. Basierend auf den Verbrauchswerten der Vorbesitzer haben wir einen Monatsabschlag mit Stromio vereinbart.

Im Dezember 2013 hätten wir dann eigentlich einen Zählerstand im Kundenbereich eintragen sollen, aber leider haben wir das nicht gewusst. Daraufhin hat sich dann eine durch Stromio beauftrage Frau gemeldet, die den Zählerstand im Februar ablesen wollt,e und ich habe ihr diesen nach Absprache gemailt. Da Stromio uns dann eine Rückzahlung für das Verbrauchsjahr von gut 350,- Euro ankündigte, haben wir mit dem Kundenservice mehrfach telefoniert und eine realistische Anpassung des Monatsabschlags vorgenommen, der nach deren Vorgaben nur um 10 % vom vorherigen abweichen darf. Das lag aber noch im Rahmen und wir vereinbarten 88 Euro. Am 10.3.2014 haben wir dafür auch eine Abschlagsänderungssestätigung erhalten.

Nun erhalten wir eine Jahresabrechnung mit Datum 26.3.2014 (also kaum mehr als zwei Wochen nach der Änderung), in der steht, dass unsere Abschlagszahlung auf 26,-€ geändert wird. Dies ist mehr als unrealistisch und nicht nachzuvollziehen. Ein Telefonat mit einem Stromio-Kundenservice-Mitarbeiter, der meiner Logik der obigen Darstellung nur engegenzusetzen hatte, dass man sich nur auf Fakten stützen könne bei der Festsetzung der Abschläge - und Fakten seien nun mal nur Zahlen, Verbrauchswerte und Datumsangaben - er könne da nichts machen, das sei nun mal so, verlief hochgradig frustrierend. Meine Einlassung, dass es doch für Sonderfälle einen schriftlichen Antrag oder ähnliches geben müsse, fegte er nur beiseite und meinte, er würde alle Sonderregelungen kennen und auch sonst alles hierfür erdenkliche wissen, ohne nachfragen zu müssen. Sonderregelungen gibt es nicht. Das System rechnet etwas aus und so ist es dann.

Dass wir dann am Ende des Verbrauchsjahres über 700 Euro nachzahlen müssten, sei nun mal Pech. Dass dies zudem eine Summe sei, die ja der Stromio im Laufe des Jahres erstmal fehlen würde, sei ihm auch egal. Na ja, so eine Stromhandelsgesellschaft schwimmt sicher auch in Geld.

Also, ich stieß in meiner 30-jährigen Berufslaufbahn tagtäglich auf Dinge, die mir noch nicht bekannt waren oder gänzlich anders, als ich vorher dachte, staune aber über das Allwissen dieses zumindest von der Stimmlage her noch sehr jungen Mannes. Ein kurzes Rückfragen an übergeordneter Stelle hielt er für gänzlich überflüssig.

Aber sollte dies von diesem Servicemitarbeiter geschilderte Geschäftsgebaren der Stromio wirklich derart unabänderlich sein, stünde das nicht nur im krassen Gegensatz zu allen Regelungen von allen Strom-Unternehmen, mit denen ich bisher zu tun hatte (denn dort reichte immer ein schlichter Anruf, um die monatlichen Abschläge anzupassen), sondern es wird die Stromio auch in uns dadurch einen Kunden verlieren. Da gehen mir gut funktionierender Service und logisch nachvollziehbare Regelungen deutlich vor ein paar Cent Preisvorteil.