Beschwerde lesen

Ich möchte mit diesem Text meine Unzufriedenheit mit dem Vorgehen der Stromio GmbH zum Ausdruck bringen. Ich bin Kunde bei der Marke Grünwelt Energie, die zur Stromio GmbH gehört. Ich stelle klar, dass dieser Beitrag keineswegs eine Verleumdung zum Ziel hat, sondern die Vertriebsmethode der Stromio GmbH transparenter machen will. Dies versuche ich, indem ich meine persönlichen Erfahrungen hier offen lege.

Im Jahr 2013 zahlten wir einen Arbeitspreis von 21,95 Cent Brutto und einen Grundpreis von 72,39 Euro. Nach einer Online-Benachrichtigung, die wir nicht rechtzeitig lesen und damit reagieren konnten, zahlen wir im Jahr 2014 nun 30,39 Cent Brutto beim Arbeitspreis und einen Grundpreis von 94,11 Euro. Damit erhöht Stromio unseren Arbeitspreis um unfassbare 27,7% pro Jahr! Wer einwendet, es seien ja auch die gesetzlichen EEG-Umlagen gestiegen hat Recht; allerdings sind alle Umlagen 2014 zusammen nur um rund 1 Cent gestiegen.

Diesen Sachverhalt verdeckt das Unternehmen mit folgender euphemistischer Verklausulierung, die mir zugestellt wurde:

„Zum Jahresbeginn 2014 werden zusätzlich die staatlich regulierten Strom-Netznutzungsentgelte von zahlreichen Netzbetreibern angehoben. Zu unserem Bedauern können wir nicht darauf verzichten, die damit verbundenen Mehrkosten zumindest teilweise an Sie weiterzugeben. Trotzdem ist es uns gelungen, Ihnen ab dem 01.01.2014 weiterhin attraktive Konditionen zu bieten. Ihr Arbeitspreis beträgt dann 0,3039 Euro pro Kilowattstunde und Ihr Grundpreis 94,11 Euro pro Jahr. “

Stromio lenkt also an dieser Stelle die Aufmerksamkeit des Verbrauchers auf die staatlich regulierten Strom-Entgelte. Gleichzeitig versäumt es das Unternehmen hier, den Arbeitspreis des Jahres 2013 offzulegen und damit die signifikante Differenz zum Arbeitspreis von 2014 transparent zu machen. Für den Verbraucher ist deshalb nicht unmittelbar erkennbar, das Stromio den Preis um 27,7% erhöht.

Natürlich wird das Unternehmen als Antwort auf diesen Text argumentieren: "Sie wurden doch im November informiert und hätten ja kündigen können" – und damit hat das Unternehmen recht. Allerdings hat es besondere Umstände gegeben hätte: Tatsächlich hätten wir auch gerne gekündigt, nur hat Stromio 2013 auf Online-Kommunikation umgestellt. Ich verfügte über keine Zugangsdaten und telefonische und postalische Kontakversuche blieben unbeantwortet. In der Vorweihnachtszeit wartete ich fünf Mal 20 Minuten in der Telefonleitung, um danach doch plötzlich ein Besetzzeichen zu hören. Ich habe es über E-Mail versucht, keine Antwort. So verpasste ich es, mich in das Portal einloggen zu können, so dass ich noch hätte kündigen können. Im Ergebnis haben wir nun einen dreistelligen Betrag an Mehrkosten allein für Strom für das Jahr 2014.