ADAC e. V. (München)
Familie mit 7 Kindern in Tschechien völlig allein gelassen
Ich bin ADAC-Plus-Mitglied seit bereits 6 Jahren, insgesamt seit 15 Jahren Mitglied und hatte nun einen Schadenfall in Tschechien. Was genau kaputt gegangen ist, weiß ich nicht.
Nach ganz langem Hin und Her und vielen langen Diskussionen mit dem ADAC-Pannendienst in Deutschland wie auch mit dem Vertreter vor Ort hat man es dann endlich geschafft, uns nach drei Stunden Wartezeit mitten in der Pampa, es war mittlerweile kalt und dunkel und die Kinder waren hungrig und müde, mit einem viel zu kleinen Leihwagen und einem Taxi zur Urlauberwohnung zu bringen. Diese war ca. 30 min entfernt.
Die ADAC-Vertretung vor Ort wollte von Anfang an nicht helfen, es war halt schon nach 18 Uhr und wir mit neun Personen seien eben eine zu große Familie. Man könne kein Auto mit neun Sitzen auftreiben und einen zweiten Fahrer gäbe es auch nicht. Unser Auto in die nächste Werkstatt schleppen. Okay, aber mehr könne man nicht tun. Zudem bemerkte der Mitarbeiter aus Prag, dass es mit neun Personen doch "unverantwortlich" sei, in den Urlaub zu fahren, wenn darunter nur ein Fahrer ist. Doch meine Frau ist krankheitsbedingt nicht in der Lage, ein Auto zu führen. Also wird der "Schwarze Peter" gänzlich dem Kunden zugeschoben, die Probleme hätten wir schließlich selbst verursacht.
Die Idee mit dem Taxi vom Pannenort kam von uns und dann waren wir wenigstens aus der Kälte und der Nacht zu unserer Unterkunft gebracht. So, und dann endete jedwede Unterstützung.
Wir sind als Familie in der Plus-Mitgliedschaft, hierbei ist im Ausland der Heimtransport von bis zu neun Personen via Zug, Flug oder Mietwagen mit ggf. Fahrerservice ausdrücklich mitversichert.
Aber da weiß man sich beim ADAC auch gut zu helfen: Die Werkstatt hier, natürlich keine VW-Werkstatt (wir haben einen VW T4), verweigert einfach die Begutachtung, das Auto wäre ja schon von 2000 und viel zu alt, eine Reparatur würde sich nicht mehr lohnen. Ergo: Man unterstellt, ohne jede Untersuchung und Schadenermittlung, einen Totalschaden, und dann wäre der ADAC ja fein raus laut seiner Paragraphen, denn ein Totalschaden wird nicht abgesichert. Man wolle das Auto nun aber schon irgendwie loswerden.
Wir wollen unser Auto also überführt bzw. rücktransportiert haben, um es in Deutschland anständig begutachten und dann auch reparieren zu lassen. Das wird bisher verweigert bzw. ist noch nicht geklärt. Unser Auto ist irgendwo im Nirgendwo und wir bekommen es erst mal nicht.
Dann kommt der zweite gravierende Punkt: Man wollte uns (Urlaub zu Ende, wir müssen alle nach Hause) eine Bahnreise "spendieren": sieben Kinder, darunter ein Baby, eine schwangere Frau, unendlich Gepäck mit Reisebetten, Kinderwagen usw., und das sollen wir w i e zu einem Bahnhof bringen? Und dann würde ein Zug in der Heimat auch nicht bis vor die Haustür fahren. Man müsste von Tschechien bis an die Nordsee auch noch mehrere Male umsteigen. All das sind Dinge, die so nicht regelbar sind. Wir benötigen entweder einen genügend großen Leihwagen oder aber ein zweites Leihauto mit Fahrerservice. Das wird völlig abgelehnt. Stattdessen wurde ich von einer extrem patzigen Mitarbeiterin in München darauf hingewiesen, dass Heimreise und Rückführung des Fahrzeuges gar keine Serviceleistungen sind, nur Kulanz. Entweder wir nehmen das Bahnticket, oder wir haben Pech gehabt, so einfach ist das beim ADAC.
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Dazu kommt, dass vor Ort ohnehin der ADAC-Vertreter keinerlei Bahntickets buchen oder bezahlen könne, das müssten wir dann schon tun, und natürlich in Vorleistung gehen. Wir würden die Bahnkosten dann hinterher erstattet bekommen. Das Alles natürlich nur mündlich. Hunderte von Euros. Wir hatten gar kein Internet, also völlig unmöglich.
Auch der kleine und ungenügende Leihwagen, der nun noch vor der Urlauberwohnung steht, soll von uns sofort zurück gegeben werden. Für die Heimreise nach Deutschland wäre dieser nicht gedacht. Doch wie wir dann an ein adäquates Leihfahrzeug für die Heimreise kommen, ist auch noch völlig unklar. Niemand wird es uns vorbeibringen.
Daraufhin meine Frage: "Und dann bleiben wir alle jetzt einfach hier in der Tschechien obdachlos, die Urlaubskasse lange aufgebraucht, die Arbeit hat wieder begonnen etc.?"
Daraufhin die Mitarbeiterin: "Ja. Das ist nicht mein Problem. " (Vielleicht sind die Obdachlosen auf der Karlsbrücke in Prag alles ADACPlus-Mitglieder, welche eine "zu große" Familie und ein "zu" altes Auto hatten, wer weiß das schon.)
Das war die letzte Kommunikation mit dem ADAC in München. Und hier vor Ort will die Werkstatt nach wie vor nicht an die Problemergründung und spielt auf Totalschaden, dann wären alle "fein raus". Man könne eben nichts tun. Ob unsere angedachte Rückführung klappt, ist nicht geklärt, keine hundertprozentige Zusage, von niemandem. Doch das müsste letztendlich sowieso ein vereidigter und unabhängiger Sachverständiger klären.
So, nun versuche ich auf meine Kosten einen zweiten Wagen und Fahrer zu organisieren, was unendlich teuer werden wird. Die Kinder sind aufgelöst und in Sorge um unser Familienauto: "Kriegen wir unser Auto auch wieder, Papa?" Tja, ganz ehrlich, ich habe keine Ahnung, wie das nun weitergeht.
Wenn wir denn gesund und munter zu Hause in Deutschland sind, geht der Ärger weiter. Nicht nur zivilrechtlich, Schadenersatz und Nichteinhaltung der Versicherungsklauseln, wohl auch strafrechtlich muss man was versuchen, unterlassene Hilfeleistung, Betrug oder zumindest Betrugsversuch (die Sache mit der Schadensermittlungsverweigerung, Beitragskassierung ohne Gegenleistung). Mal sehen.
Ein Nachspiel wird folgen. Man hinterlässt meine Familie schutzlos und auf sich allein gestellt im Ausland. Unfassbar.
Unter diesem Link sind alle Leistungen der ADAC-plus-Mitgliedschaft zu finden.
Weiterhin würde ich ggf. die deutsche Botschaft um Unterstützung bitten, insbesonde hinsichtlich des Klärungsbedarfes mit dem ADAC und ggf. des Problems der Schadensfeststellung.
ich habe hier mit Erschrecken festgestellt, wie boshaft viele hier bei ReclaBox sind. Familien mit mehr als 3 Kindern sind in deren Augen "aso_zial", das ist schlimm.
Zum Thema: Der ADAC hat eine Rückholpflicht und die kann nicht so aussehen, dass nur unmögliche Möglichkeiten aufgezeigt werden (F. M. - nein, wir sind nicht mehr im Krie_g!). Nach meinen Informationen könnten Sie über Europcar eine passendes Fahrzeug anmieten und in Deutschland wieder abgeben. Das würde ich dem ADAC letztmalig vorschlagen und die Kostenübernahme fordern.
Was ist bei Ihrem Fahrzeug denn defekt bzw. wie hat sich das geäußert. Vielleicht kann jemand per "Ferndiagnose" den Fehler finden? Ggf. kann eine andere Werkstatt den Wagen - jedenfalls vorübergehend - wieder flott kriegen?
Ich wünsche Ihnen Erfolg und alles Gute,
Phönix
Beschwerde ist noch nicht gelöst
Beschwerde ist noch nicht gelöst
Es ist jedoch zu bemerken, dass der ADAC in keinster Weise für irgend eine Organisation vor Ort zuständig sei. (laut eigener Aussage des ADAC) Somit sei der ADAC folglicher Weise nur ein Rückerstatter angefallener Kosten und kein "Hilfeleister" und "Organisator". Fazit: Wer sich auf den ADAC verlässt ist verlassen. Besonders bei speziellen Fällen.