1460 Views | 23.05.2008 | 20:20 Uhr
geschrieben von Sieglinde Lüdtke

Freenet AG (Kiel)

Vertragsabschluss unter Vortäuschung einer Flat für Schweiz

Am 13.11.07 klingelte an meiner Wohnungstür ein netter junger Mann. Er wollte, dass ich ihm meine Telefonrechnung zeige und bot mir daraufhin einen Vertrag bei Freenet (Freenet Komplett) für zusammen 29,90 EURO an. Ich könne dadurch viel Geld sparen. Es war Herr G. Dieser Vertrag beinhaltet eine DSL Flat und eine Telefonflat für Deutschland und EU.

SCHLAGWORTE

Nach seiner mehrmaligen Versicherung auf meine wiederholte Frage gelte das auch für die Schweiz, obwohl nicht zur EU gehörend, da sie an Deutschland angrenze. Da ich in der Schweiz eine Freundin habe, glaubte ich, nunmehr künftig länger mit ihr telefonieren zu können ohne dass ich auf die Uhr schauen müsse. Er versprach mir zudem, einen diesbezügliche Prospekt in Kürze in den Briefkasten einzuwerfen (darauf warte ich noch heute). Anzumerken ist, dass ich keinen PC habe und DSL eigentlich deshalb überhaupt nicht brauche. Ich kündigte also meinen Vertrag bei der Telekom zum 27.12.2007 und wartete auf die Herstellung meines Anschlusses über Freenet.

Am 21. Januar wurde dann der Anschluss endlich aktiviert, es gab in Folge laufend Verbindungsprobleme. Am 28.01.08 kam die erste Rechnung mit Berechnung der Grundgebühr ab 28.12.07. Ich telefonierte deshalb wieder mit Hern G., er versicherte mir, ich möge doch bei Freenet reklamieren und würde daraufhin eine entsprechende Gutschrift erhalten. Meinerseits reklamierte ich schriftlich, bis heute keine Antwort oder Gutschrift.

Die zweite Rechnung ist vom 28.02.2008 und traf mich wie ein Donnerschlag: Für Gespräche in die Schweiz wurden mir 122,80 EURO berechnet! Ich rief wieder Herrn G. an, er meinte, dass könne nur ein Irrtum sein, ich solle wieder reklamieren. Die Schriftliche Reklamation bei Freenet erfolgte online am 04.03.2008. Ich kündigte an, dass ich künftig alle Lastschriften zurückweisen würde, wenn nicht vertragsgerecht verfahren würde. Gleichzeitig stellte ich bei Beibehaltung der Berechnung der Gesprächsgebühren die außerordentliche Kündigung des Vertrages in Aussicht.

Die Antwort kam online endlich am 30.04.2008 um 12:49 mit folgendem Wortlaut: "Sehr geehrte Frau Lüdtke, vielen Dank für Ihre Anfrage vom 04.03.2008. Zunächst entschuldigen wir uns für die verspätete Bearbeitung Ihrer E-Mail-Anfrage. Bezugnehmend auf Ihr Anliegen teilen wir Ihnen mit, dass keine ausreichenden Gründe für eine vorzeitige Vertragsauflösung vorhanden sind, da Sie den reklamierten Vertrag nicht innerhalb von 14 Tagen widerrufen haben und für uns somit von Ihrem Einverständnis in die Vertragsmodalitäten auszugehen ist. Inwieweit Nebenabreden während des Verkaufsgespräches getätigt wurden, entzieht sich unserer Kenntnis. Da es hier jederzeit zu Mißverständnissen kommen kann, haften wir nur für von uns bestätigte Verträge und Vertragsbestandteile. Wir hoffen Ihnen mit diesen Informationen behilflich gewesen zu sein und stehen Ihnen für mögliche Fragen unter der gannnten Servicenummern (Tel.: 0900-1 750 850, Fax: 0180-3 030 310)) gern zur Verfügung. Mit frdl. Grüßen i.A. Björn S.".

Für mich eine Frechheit sondergleichen.

Die nächste Rechnung vom 18.03.08 beinhaltete nun 129,09 EURO.

Zwischenzeitlich hatte ich am 28. März 2008 per Einschreiben mit Rückschein meine außerordentliche Kündigung mit ausführlicher Begründung an Freenet geschickt. Ich betonte dabei besonders, dass der Vertrag unter Vortäuschung falscher Tatsachen zustande gekommen sei. Ich bat darum, neue Rechnung zu erstellen unter Herausrechnung der Gesprächsgebühren Schweiz um diese dann zu bezahlen, da ja die Lastschriften größtenteils inzwischen zurückgebucht wurden. Ich bot an, den Vertrag aufrechtzuerhalten, wenn so verfahren würde und künftig keine Gespräche mehr in die Schweiz berechnet würden.

Darauf kam die Antwort per Post mit Schreiben vom 01.04.08: "Sehr geehrte Frau Lüdtke, vielen Dank für Ihr Schreiben vom 28.03.2008, Nach Prüfung der Sachlage lehnen wir eine vorzeitige Kündigung ab, da wir hierzu keine ausreichenden Gründe sehen. Wir hoffen, Ihnen mit dieser Information behilflich sein konnten und stehen Ihnen bei weiteren Fragen unter den genannten Servicenummern gern zur Verfügung. Mit freundlichen Grüßen i. A. Frederic O.".

Die Nächste Rechnung vom 24.04.08 beinhaltete Gesprächsgebühren in die Schweiz in Höhe von 34,93 EURO.

Am 28.04.2008 wurde der Anschluss seitens Freenet stillgelegt.

Als letztes bekam ich nun mit Schreiben vom 6. Mai eine "Letzte Mahnung zur Zahlung von 352,21 EURO zuzüglich 10,00 EURO Mahngebühren.

Ich beabsichtige nun eine Anzeige wegen gewerbsmäßigem Betrug gegen Herrn G. und gegen FREENET wegen Beihilfe bei der Staatsanwaltschaft.

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Meine Forderung an Freenet AG: Neue Rechnungen ohne Schweiz, Ersttg, Grundgebühr, Anerkennung der außerordent. Kündigung


 
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Kommentare und Trackbacks (4)


23.05.2008 | 22:16
von Martin Kenter | Regelverstoß melden
Ich habe seit Jahren immer mal wieder so meine Zipperlein mit der Telekom. Aber wenn man hier liest, was sich Freenet rausnimmt, dann ist die Telekom ja geradezu eine Ikone der Seriösität und des gelebten Service. Bei dieser Beschwerde und der von Freenet an den Tag gelegten Kaltschnäuzigkeit bleibt einem regelrecht die Spucke weg.

24.05.2008 | 00:15
von Goran Djordjevic | Regelverstoß melden
Es ist äusserst bedauerlich herauszulesen, wie seitens des Herrn G. der Frau Lüdtke unwahrheiten zugespielt worden sind, welche zum Vertragsabschluss geführt haben. Noch wesentlich bedauerlicher finde ich es, das FREENET sich solche Geschäftpartner aneignet wie den Herrn G. Ein Konzern wie FREENET sollte hier andere Sitten aufziehen und sich nicht einfach hinter den AGB´s stellen (Hände in Unschuld waschen). Es hiess einmal:"KUNDE IST KÖNIG!", offensichtlich sind wir Kunden das Gegenteil vom König geworden. Traurig, traurig, traurig.

25.05.2008 | 00:01
von Robert Büchner | Regelverstoß melden
Früher war ich auch naiv und dachte, daß große Firma automatisch seriös bedeutet. Meine Naivitität ist täglicher Ernüchterung gewichen. Mittlerweile wird der Kunde mit wenigen Ausnahmen durchgängig ignoriert oder für dumm verkauft, egal wie groß oder klein das Unternehmen ist. Mit dieser Nummer wird Freenet hoffentlich nicht durchkommen, sonst verliere ich auch noch den Glauben an die Deutsche Justiz. Eigentlich ist der gesamte Vorgang ein Fall für den Staatsanwalt. Dem sollte man sicherheitshalber diese Eingabe auch noch schicken.

07.06.2008 | 08:42
von Dirk Hansen | Regelverstoß melden
Guten Tag, heute ist der 08.06.2008
also mit FREENET habe ich soviele Probleme, dass ich diese hier nicht schildern kann. Obwohl ich die Rechnung bezahlt habe, hat man meinen Telefonanschluss 2 Monate still gelegt.
Weiteres Beispiel: Bin seit 2006 nicht mehr FREENET Kunde,durch ordentliche Kündigung. Trotzdem blockiert FREENET meinen Port bei der Telekom, sodass ich keine anderen und günstigere Tarife auswählen kann, nur den normalen Netzanschluß.



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