Beschwerde lesen

Ich bin Kunde bei der Extraenergie GmbH seit dem 01.04.2015.

Am 08.05.2015 erhielt ich die Jahresrechnung für 2014/15 per Email. Als ich mich damit genauer auseinandersetzte, stellte ich fest, dass mein Paketpreis von 534,00 € auf 700,00 € und dementsprechend die monatlichen Abschlagszahlungen von 64,00 € auf 73,00 € erhöht wurden.

Da ich aber bisher keine schriftliche Benachrichtigung erhalten hatte, habe ich nachgeforscht und im Kundenportal tatsächlich unter der Rubrik „Kundeninformation“ ein Informationsschreiben entdeckt. In diesem fand ich dann nach mehrmaligem Lesen, versteckt unter sehr vielen Informationen, den Hinweis, dass ab 01.04.2015 diese Preiserhöhung vorgesehen ist.

Der in dieser Mail versteckte Hinweis auf den erhöhten Arbeitspreis genügt nicht dem gesetzlichen Transparenzgebot gemäß §41 Absatz 3 des Energiewirtschaftsgesetz und ist folglich unwirksam. Die versteckten Informationen wurden bereits im April 2014 von der Verbraucherzentrale Sachsen abgemahnt.

Eine Preiserhöhung hätte mir 6 Wochen vor Eintritt in der rechtlich vorgeschriebenen Schriftform gemäß erlassener Urteile des OLG Hamm (Az.: I-19 U 51/11 und Az.: I-19 U 122/11 vom 22.11.2011) zugesandt werden müssen, worauf ich in rechtlich vorgeschriebener Schriftform mein Sonderkündigungsrecht fristgerecht in Anspruch hätte nehme können. Aufgrund der Sachlage wurde mein mir zustehendes Sonderkündigungsrecht umgangen.

Ich hatte zunächst versucht, das Anliegen mit Prioenergie schriftlich zu klären. Als Antwort erhielt ich allerdings, dass mir am 27.01.2015 eine Email zugesandt worden sei und diese Form der Zustellung von Schreiben bezüglich von Preiserhöhungen für Sonderkunden rechtens sei.

Eine solche Email habe ich nie erhalten. Außerdem gilt §41 Absatz 3 des Energiewirtschaftsgesetz seit dem 04.02.2012 auch für Sonderkunden. Das alles spielt aber keine Rolle, denn das Transparenzgebot ist nicht erfüllt.

Prioenergie bietet mir nun an, zu den bisherigen Konditionen Kunde zu bleiben (und das sei kulant, denn ich wäre im Unrecht). Da ich aber bereits letztes Jahr auf die gleiche intransparente Weise über eine Preiserhöhung "informiert" wurde - das habe ich jetzt erst festgestellt, im Zuge der aktuellen Beschwerde - möchte ich bis 30.06.2015 von meinem Sonderkündigungsrecht gebrauch machen.

Ich behalte mir vor, bei fruchtlosem Fristablauf eine Beschwerde bei der Schlichtungsstelle Energie vorzubringen, sowie die Verbraucherzentrale Sachsen darüber zu informieren.