Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (Bonn)
Gelatine von wahnsinnigen Rindern? Nein danke!
Gelatine ist in vielerlei Speisen enthalten, u.a. in süßen Gummiwaren (z.B. Gummibärchen oder Weingummi). In Deutschland stellt man sie zu 90 Prozent aus Schweineschwachte her. Allerdings gibt es auch Gelatine, die von Rindern gewonnen wird.
Mag der Rinderwahnsinn in den letzten Jahren prozentual zurückgegangen sein, ganz vorbei ist er noch nicht. Und auch die Möglichkeit einer Übertragung ist bisher nicht geklärt. Ergo, man sollte weiterhin vorsichtig sein. Und das gilt eben auch für Gelatine.
Leider ist sie in den Süßspeisen immer noch nicht vollständig gegen Gummi Arabicum ersetzt. (Bio-Produkte, bei denen das der Fall ist, sind extrem teuer.) Was tun, um sicher zu gehen? Man kann z. B. bei den Firmen anfragen. Eine Anfrage bei Haribo vor einigen Jahren wurde mit dem Hinweis beantwortet, daß für die Produktion ausschließlich Schweinegelatine Verwendung finde. Problematisch wird das aber, wenn es der Gummi ein Englandimport ist, also aus dem Mutterland der B.S.E.-Seuche stammt. O.k., auch hier kann sich der Verbraucher mit viel Mühe in England kundig machen (sofern er der Auskunft Glauben schenken will). Ganz unmöglich wird das allerdings, wenn die Gummi-Tüten nur noch den deutschen Zwischenhandel, aber nicht den Herkunfstort preisgeben (das heißt dann "Hergestellt für..."). In diesem Falle ist selbst eine Anfrage unmöglich.
Gleiches gilt auch für Schokolade, die anteilig Kuhmilch enthält. Aber zurück zum Gummi: Manche Firmen stellen jetzt süßen Gummi speziell für muslimische Mitbürger oder für den Import in islamische Länder her. Da darf die Gelatine natürlich nicht vom Schwein gewonnen sein. Was bleibt da noch? Richtig, das Rind. Deshalb die Forderung: Pflicht zur Herkunftskennzeichnung der verwendeten Gelatine oder, noch besser, der komplette Ersatz von Gelatine durch Gummi Arabicum bzw. durch andere pflanzliche Bindemittel bei erschwinglichen Preisen. Letzteres würde sowohl gesundheitspolitischen wie religiösen Einwänden gleichermaßen gerecht werden.