Durch ELECTRONIC ARTS gelöste Beschwerde. | 1117 Views | 07.09.2016 | 11:45 Uhr
geschrieben von Matthias Mueller

ELECTRONIC ARTS GmbH (Köln)

FIFA 16 Konto / Account FUT willkürliche Sperrung

Seit dem 11.08.16 kann ich nicht mehr auf meinen FIFA 16 Online Konto inkl. FUT Account zugreifen. EA hat diesen in einem Akt der Willkür gesperrt. Seitdem erlebte ich eine wahre Odyssee beim Versuch diesen wieder entsperren zu lassen.

Sehr geehrte Damen und Herren,

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als ich am Abend des 11.08.16 plötzlich keinen Zugang mehr zum Fifa Ultimate Team (FUT) und zu den weiteren Online-Funktionen meiner FIFA 16 Lizenz fand (siehe auch Screenshot), hielt ich das im ersten Moment für ein Versehen, einen Softwarefehler vielleicht. Bis mich eine E-Mail von Origin bekam, welche den folgenden Vorwurf gegen mich erhob: Wir mußten feststellen, dass Ihr Konto am Kauf von FIFA von Drittanbietern beteiligt war. Der Erwerb von FIFA Münzen über solche Anbieter ist jedoch streng verboten. (Anm.: Das fehlende Wort im ersten Satz der zitierten Beschuldigung ist nicht von mir vergessen worden; es handelt sich hier um den Originaltext.)

Da ich mich nie und zu keinem Zeitpunkt am Münzkauf beteiligt habe und mir auch sonst sicher bin, nicht gegen Nutzungsbedingungen oder geltendes Recht (TOS) verstoßen zu haben, habe ich diesen Vorwurf weit von mir gewiesen und dabei diesen Einwand sowohl an die in der Mail angegebene E-Mail-Adresse geschickt als auch umgehend den Customer Support (im folgenden Text der Einfachheit halber häufig als CS abgekürzt) kontaktiert.

Nicht nur weil ich mir sicher war, dass Electronic Arts (EA) ein Irrtum unterlaufen war, sondern auch weil ich nach eingehender Erläuterung meinerseits gegenüber dem Customer Support und der Bekundungen des Mitarbeiters, man werde, falls ich zu Unrecht gesperrt worden sei, die besagte Sperre selbstverständlich wieder aufheben, ging ich davon aus, bald wieder FIFA 16 spielen zu können. Ein Irrtum, der bis zum heutigen Tag noch nicht wieder korrigiert wurde.

Ich möchte ausdrücklich darauf hinweisen, dass mir neben dem monetären Schaden, welcher die Kosten für die Lizenz von „FIFA 16“ betriff, auf welche sich zusätzlich Kosten für von mir erworbene FIFA Points aufaddieren, auch ein emotionaler/ moralischer Schaden in zweierlei Hinsicht entstanden ist:

  1. Mir wurde in einem Akt der Willkür, für den es aus meiner Sicht bis heute keine hinreichende Begründung gibt, ein Spiel gesperrt, welches ich über elf lange Monate intensiv gespielt habe und bei dem ich mit Begeisterung auf Punktejagd gegangen bin.
  2. Mir wird weiterhin zu Unrecht von EA der Vorwurf gemacht, ein Betrüger und Falschspieler zu sein, der illegale Mittel nutzt, um dem Spiel, dem Hersteller und/ oder anderen Mitspielern zu schaden oder diese zu hintergehen.

Vor allem dieser letzte Punkt ist von meiner Seite aus nicht hinnehmbar. Genau das habe ich bereits mehrfach in Telefonaten gegenüber dem CS und in E-Mails gegenüber dem Team „EA Terms of Service“ (von den CS-Mitarbeitern regelmäßig als „Studio“ bezeichnet, weswegen auch ich diese Bezeichnung im weiteren Verlauf dieses Schreibens verwenden werde) so kommuniziert.

Den Weg, der bei einem solchen Einspruch im besten Falle zu bestreiten ist, lernt man erst nach und nach kennen. Nachdem ich die erste Einspruchsmail – wie in der oben erwähnten E-Mail beschrieben – an AccountDisputes spider monkey ea.com geschrieben hatte, erfuhr ich von einem CS-Mitarbeiter, dass man, weil man Erfolg erzielen, ein bestimmtes Format einhalten muss, welches die Origin ID, die korrespondierende E-Mail-Adresse, den eigenen Namen, den Ort des Kaufes des Spiels, den Grund des Einspruchs enthalten sollte.

Im Wissen um meine Unschuld nahm ich erneut Kontakt auf, wurde aber stets mit den gleichen Textbausteinen abgefertigt. Nachdem man in einer ersten Mail stets um Geduld & Verständnis bat, folgte in einer jeweils zweiten Mail stets der gleiche Sermon: Alle Untersuchungen zu diesem Thema wurden bereits durchgeführt. Die verhängten Sanktionen werden nicht von Ihrem Account entfernt. Wir betrachten diese Angelegenheit als abgeschlossen und dies als unsere letzte Korrespondenz zu diesem Thema.

Einen konkreten Grund für diese Verweigerungshaltung bekam ich, auch nicht auf mein ausdrückliches Drängen hin, nie genannt. Eine individuelle Antwort, in der man auch nur ansatzweise auf meinen Einspruch (und meine Fakten) eingegangen wäre, habe ich nie erhalten. Stattdessen verlor man sich in Allgemeinplätzen. Der ursprüngliche Vorwurf des Münzkaufes stand und steht weiter im Raum. Die einzelnen Mails, aus denen ich oben eine Passage zitierte, sind dermaßen allgemeingültig gehalten, dass EA sie getrost bei jeder Gelegenheit verwenden kann. Ein tatsächliches Befassen mit der Einspruchsmail des jeweiligen Nutzers erübrigt sich rein theoretisch.

Das ganze Vorgehen mutet leider an wie finsteres Mittelalter, und sucht meines Wissens in Sachen Kundenfreundlichkeit seines Gleichen. Ich fühle mich aufgrund dieser unberechtigten Anklage und der stattgefundenen Verurteilung, denn nichts anderes ist die Sperrung meines FIFA 16 Online Accounts, in meiner Ehre schwer getroffen.

Ich lehre meine Kinder, was richtig und falsch ist und dass man sich an Regeln halten sowie Werte und Normen achten muss. Ich erinnere mich noch sehr genau, wie ich meinen Ältesten einmal „erwischt“ habe, als er für ein Online-Spiel Zusatz-Items für echtes Geld (legal) gekauft hat. Ich habe ihm damals ausführlich erklärt, welch dubiose Sachen im Internet, seien sie legal oder illegal, vor sich gehen und dass man auf keinen Fall so dumm sein sollte, virtuellen Dubiositäten Geld hinterher zu werfen. Ich habe ihm erklärt, was eine Abzocke ist. Und jetzt bezichtigt mich EA, derartig Dummes selbst getan zu haben. Ein echter Knaller!

Ich habe wie erwähnt, eine wahre Odyssee erlebt, während ich zwischen Customer Support und dem „Studio“ hin und her pendelte. Ich habe eindringlich meine Unschuld nicht nur beteuert, sondern das, was mir möglich war, an Beweisen vorgelegt.

Mittlerweile habe ich EA bereits mehrere Lösungswege angeboten.

  1. Da ich im Mai diesen Jahres bereits einmal zu Unrecht des Münzkaufes beschuldigt wurde (auch damals ging man übrigens nie auf den Inhalt meiner Mails und der damit verbundenen Einsprüche ein), habe ich aus diesem (und einem weiteren) Grund seitdem meine relevanten Spielerverkäufe in FIFA Ultimate Team (FUT) protokolliert. Sorgfältig habe ich in einem Excel Sheet Spielerverkäufe notiert, inklusive des Spielernamens, des Ratings des Spielers und des Verkaufserlöses. Diese Liste habe ich EA (sowohl dem CS als auch dem Studio) zur Verfügung gestellt. Ich habe darauf hingewiesen, dass meine Spielerverkäufe zu marktkonformen und marktüblichen Preisen stattgefunden haben. Dabei habe ich darum gebeten meine Liste mit dem EA Log abzugleichen oder mir doch zumindest zu sagen, wo man bitte eine Unregelmäßigkeit vermutet.
  2. Ich habe angeboten eine eidesstattliche Erklärung abzugeben, dass ich mich nie am Münzkauf- oder Verkauf beteiligt habe, nie mit anderen FIFA-Gamern Tauschgeschäfte praktiziert habe, welche als Münzkauf/-verkauf gewertet werden könnten. Ich habe auch keine Münzen zwischen Accounts verschoben, keine Accounts verkauft oder solche erworben. Fakt ist, ich habe weder in FIFA 16 noch in einer der Vorgängerversionen dieses Spiels, noch in einem anderen Spiel mich jemals des illegalen Münzkaufes bedient.
  3. Ich habe EA angeboten, im Zweifelsfall Konteneinsicht (inkl. Paypal) zu gewähren, damit illegale Käufe anhand meiner Bankdaten ausgeschlossen werden können.
  4. Ich habe EA meine Privatnummer zugesandt, damit ich gemeinsam mit einem befugten Mitarbeiter des Studio-Teams die Sachlage endlich klären kann.

Innerhalb der letzten fast drei Wochen ist EA nie und zu keinem Zeitpunkt auch nur ansatzweise auf diese Angebote und Möglichkeiten eingegangen.

Während ich in den Telefongesprächen mit den Mitarbeitern vom Customer Support immer hilfsbereit und freundlich behandelt wurde, wurde ich vom „Studio“ in feiner Regelmäßigkeit mit vorgefertigten Textbausteinen abgefertigt.

Irgendwann belehrte man mich beim CS, dass diese Leute vom „Studio“ offensichtlich irgendwo in Übersee, in Kanada, sitzen. Also habe ich es mit E-Mails versucht, die ich folgerichtig nun in englischer Sprache verfasst habe. Auch hier Fehlanzeige. Es kamen die gleichen Textbausteine, wiederum in deutscher Sprache zurück. Womöglich schaut dort nur ein Computerprogramm nach, wo man beheimatet ist und man wird mit einer weiteren überflüssigen weil nichtssagenden Antwort bedient. Das passt natürlich wunderbar ins Gesamtbild, welches ich mir über die letzten Wochen bezüglich Kundenfreundlichkeit gemacht habe.

SCHLAGWORTE

Man installiert einen Customer Support, der sich zwar, wie bereits beschrieben, freundlich und hilfsbereit gibt, der aber keinerlei Möglichkeiten hat, zum eigentlichen Fall Auskunft zu geben, geschweige denn einen anderen als den schriftlichen Kontakt zum sogenannten Studioteam in Übersee aufzunehmen kann.

Nach diversen vergeblichen Versuchen per Anruf beim CS die Entsperrung meines Kontos zu erreichen, gab man mir zu allem Überfluss auch noch zu verstehen, man könne meine Einsprüche dort nicht mehr ans „Studio“ weiterleiten, weil der notwendige Button in der Software für meinen Fall „ausgegraut“ wäre. Feine Sache – wenn ich mir diese süffisante Bemerkung einmal erlauben darf.

Aber es kommt noch abenteuerlicher. Ich habe bereits erwähnt, dass mein FIFA 16 Online Account seit dem 11.08.2016 gesperrt ist. Einige Tage später, meiner Erinnerung nach war es der 15.08., wurde ich von einem Mitarbeiter vom CS darauf aufmerksam gemacht, dass mein Account gehackt worden sein könnte. Erstes Indiz, welches auch mir zugänglich ist, sind diverse Einträge zu Supportanfragen, welche individuell per User auf EA-Website unter „My Cases / Meine Fälle“ einsehbar sind. Dort notierten unter meinem Profil Anfragen zu Spielen wie „Game of Thrones: Genesis“ oder „Balloon Bounce“, welche weder unter meinem Account existieren noch zu denen ich je den Support kontaktiert habe. Diese beiden Einträge und ein weiterer wurden nicht nur von englischsprachigen Support-Mitarbeitern angelegt, sondern sind, so teilte mir mein Support-Kontakt mit, durch Anfragen über britische IPs entstanden. Weiter teilte man mir telefonisch mit, dass jemand sich nach der zu meiner Origin ID gehörigen E-Mail-Adresse erkundigte, weil er diese angeblich vergessen habe. Ich erhielt in dieser Zeit auch einen 6-stelligen Zugriffscode per E-Mail zugeschickt, um welchen ich nie gebeten hatte und von einem Mitarbeiter, mit dem ich nie gesprochen hatte. Obendrein ist die erste dieser mysteriösen Anfragen am 8.8. angelegt worden, also drei Tage vor (!) der Sperrung meines Accounts.

Zu diesem Zeitpunkt keimte in mir tatsächlich wieder ein Funke Hoffnung auf, weil ich – wie sich später herausstellte fälschlicherweise - annahm, EA würde nun der gesamten Angelegenheit auf den Grund gehen. Falsch gedacht! Zu keiner Zeit wurde mir das Gefühl vermittelt, man würde in irgendeiner Weise zielorientiert vorgehen. Ich musste mich bis auf ein einziges Mal immer wieder selbst beim Support melden, um überhaupt zu erfahren, warum denn der jeweilige Fall auf der Website als „gelöst“ oder „beendet“ deklariert war. Zwar war man, wie ich nun schon mehrmals betont habe, sehr freundlich beim Support, aber meines Erachtens ohne jede Befugnis.

Man änderte für mich zwar die bezogene E-Mail-Adresse, riet mir mein Password und meine Sicherheitsfrage zu ändern etc. pp., hat aber nie erklärt wie es zu den Fremdzugriffen kam oder in welchem Zusammenhang diese zu der Sperrung meines FIFA Accounts stehen.

Das ist auch nicht verwunderlich, denn der stets fast gleichlautende Tenor der Mitarbeiter des CS klang in etwa wie folgt: Wir bedauern es zutiefst, dass Sie derartige Unannehmlichkeiten haben; wir können es sehr gut nachfühlen, wie sich jemand fühlen muss, dessen Account zu Unrecht gesperrt ist, wir drücken Ihnen die Daumen, dass am Ende alles gut wird, ABER wir können nichts für Sie tun, denn die dafür zuständigen Leute sitzen in Übersee und zu denen haben wir keinen telefonischen Kontakt, weder wir noch unsere Vorgesetzten.

Dass jene Abteilung, die von den Mitarbeitern des CS häufig als „Studio“ bezeichnet wurde, nicht auch nur ansatzweise gewillt war, mein Problem zu lösen, habe ich erläutert. Gerne erinnere ich an dieser Stelle noch einmal an deren lapidare und immer gleiche Antwort: Alle Untersuchungen zu diesem Thema wurden bereits durchgeführt. Die verhängten Sanktionen werden nicht von Ihrem Account entfernt. Wir betrachten diese Angelegenheit als abgeschlossen und dies als unsere letzte Korrespondenz zu diesem Thema.

Dabei war es völlig gleichgültig, ob sich die Sachlage inzwischen geändert hatte, und ich auf den von Mitarbeitern des CS so formulierten „Hacks meines Kontos“ hinwies.

Ich halte es längst für eine Mär, was manch einer mir zwischenzeitlich weiß machen wollte, nämlich dass für sämtliche Fälle das 4-Augen-Prinzip gilt. Wäre dem so, hätte irgendwann mal irgendwer auf meine Argumente eingehen können, hätte man meine Liste zumindest zur Kenntnis nehmen müssen bzw. hätte man am Ende feststellen müssen, dass mein Account fälschlicherweise sanktioniert und gesperrt wurde.

Fehler können passieren und in der Regel lassen sich solche auch wieder bereinigen. Irren ist menschlich, und genau davon ging ich aus, als mein Account gesperrt wurde. Mittlerweile bin ich nicht nur schwer enttäusch über das, was EA mit mir als langjährigem Kunden und wiederkehrenden Käufer nicht nur der Produkte aus der FIFA-Reihe macht, sondern fühle mich betrogen und schwer in der Ehre getroffen.

Ich habe stets entsprechend gültiger Nutzungsbedingungen gespielt, ich habe mich niemals innerhalb von FIFA an Münzkäufen und/oder –verkäufen beteiligt, ich habe nie Trainer-Hacks oder die viel bescholtenen Abbruch-Cheats benutzt oder auf andere Weise betrogen. Ich habe bis zum Zeitpunkt meiner Sperrung relativ viel Spaß mit FIFA gehabt, aber dieser ist mir (un) längst vergangen.

Zugegebenermaßen habe ich in den vergangenen elf Monaten sehr viel FIFA 16 gespielt, u. a. auch weil ich innerhalb dieses Zeitraumes mehrere Monate krank (davon viele Wochen im Krankenhaus) war. Somit hatte ich genug Zeit und Gelegenheit recht aktiv auf dem FUT Transfermarkt tätig zu sein, diverse Spieler „rauf und runter“ zu handeln und habe mir damit so manch einsame Stunde vertrieben. Aber ist das Grund genug unter Generalverdacht gestellt und bestraft zu werden?

Ich habe den FUT Transfermarkt lediglich intensiv bearbeitet, dabei häufig genug nach dem Prinzip „der Gewinn liegt im Einkauf“ gelebt und eruiert, wann man wie am besten Käufe und Verkäufe tätigen kann und sich dabei einen möglichst hohen Ertrag sichert. Sicherlich hat der FUT Transfermarkt – gerade auch in Zeiten der Coin-Seller, deren bloßer Existenz ich sowas von überdrüssig bin und deren Geschäfte ich als so widerlich empfinde – seine Schwächen, die man ganz legal und ohne irgendwelche illegalen Hacks und Tricks ausnutzen kann, aber es ist genau diese Handelsplattform, die EA selbst einer riesigen Community zur Verfügung stellt, und es ist eben nicht mein Problem, wenn man auf Seiten des Providers nicht in der Lage ist, dieses unsäglichen Wildwuchses Herr zu werden.

Bisher nahm ich an, es wäre im Sinne des Spiels einen liquiden FUT Transfermarkt bereit zu stellen, und es wäre im „Sinne des Erfinders“ möglichst viele Spieler und andere Items zum Handel anzubieten oder selber einzukaufen. Falls dem nicht so ist, lasse ich mich gerne eines Besseren belehren.

Das Problem liegt, lässt man einmal die Cheater und Coin-Seller als eigentliches Übel außen vor, so sehe ich das, bei EA selbst. Das ist ärgerlich, gerade auch für jeden ehrlich spielenden Gamer, aber aus der eigenen Unfähigkeit (EA) heraus (ganz offenbar nicht nur gegen mich) falsche Verdächtigungen auszusprechen und rücksichtslos zu sperren, ist gelinde gesagt eine Frechheit – ich finde leider kein milderes und gleichzeitig passendes Wort.

Interessanterweise gingen auch die Aussagen der einzelnen Mitarbeiter der Hotline (Customer Service) auf gezielte Nachfragen zur Coin-Seller-Problematik auseinander. Mal erzählte man mir, alle Sperrungen würden noch von mindestens einem weiteren Mitarbeiter im „Studio“ geprüft, mal sagte man, dass derzeit so viele Sperrungen und entsprechende Einsprüche dagegen vorlägen, dass man mit der Bearbeitung kaum nachkomme und möglicherweise auch – wie in meinem Falle – der ein oder andere Fehler passiere. Aber dennoch sehe ich mich weiterhin des Vorwurfes des Betruges ausgesetzt.

Verwunderung erregen auch andere Antworten von Mitarbeitern. So habe ich mich erkundigt, warum man nicht – einmal völlig unabhängig von meinem speziellen Fall – das Coinselling nicht viel eher und gezielter sanktioniert und vor allem die Coin-Seller sperrt. Es gab nämlich ausgedehnte zeiträume (und ich spreche hier von Wochen und Monaten) in FIFA 16, da konnte man als Normalo-User problemlos beobachten wie immer wieder Spieler mit identischen Preisspannen zum (fernab von der Realität liegenden) Höchstkurs gekauft wurden. Mein Einwand gegenüber der Hotline war: Die könnte selbst ich dingfest machen, wenn ich zusätzlich zu meinem User-Bildschirm noch ein rudimentäres EA-Log hätte. Eine Antwort lautete: Die stört das ja nicht, die kaufen sich ein neues Spiel und legen einen neuen Account an.

Hoppla!

Und wie lange brauchen die dann bitte, bis sie durch Abbruch-Cheats o. ä. einen nennenswerten Münzbetrag „erwirtschaftet“ haben, um erneut als potenter Käufer aufzutreten?, lautete eine meiner Fragen.

Außerdem dürfte es ein offenes Geheimnis sein, dass speziell die teilweise überzogenen Preisspannen zwischen Mindest- und Maximalkaufpreis der IF (InForm) Spieler die Coin-Seller – will man es überspitzt formulieren – geradezu einladen ihre schmutzigen und illegalen Geschäfte zu machen.

Es sollte, so zumindest stelle ich mir das vor, EA ein Leichtes sein, diese Preisspannen wöchentlich anzupassen. Teilweise geschieht das, in vielen anderen sehr offensichtlichen Fällen geschieht es auch wochen- und monatelang nicht. Ich frage mich schon seit geraumer Zeit, warum das so gehandhabt wird. Es mag vermessen klingen, da ich das Softwarepaket nicht „von Innen“ kenne, aber ich behaupte, ich würde mit einem sehr kleinen Team (1 Mann pro Plattform) diesem Wildwuchs ganz schnell Einhalt gebieten können. Aber wie gesagt, da schwingt auch eine gehörige Portion Anmaßung mit. Zum Ausdruck bringen möchte ich damit eigentlich lediglich, dass a) das Coinselling (und natürlich sämtliche anderen betrügerischen Aktivitäten) das Groß der Community nervt und b) sich nicht nur ich darüber wundere, dass man sich bei EA so machtlos gibt, stattdessen aber – so wie es jetzt aus meiner Sicht erscheint – wahllos Sanktionen und Sperrungen ausruft.

Vieles ist einfach so deutlich und offensichtlich, dass ich mich frage, warum EA so etwas – absichtlich oder unabsichtlich – übersieht. Da gab es unlängst einen Account, der mit einem im Juni 2016 gegründeten Verein, bereits vor Ende Juli ca. 50 Mio. Münzen an Transfererlös erwirtschaftet hatte und innerhalb von wenigen Stunden (der Zähler für die Wochenperformance wird am Sonntagmorgen zurückgesetzt) mehrere Millionen Münzen an Transfererlös erwirtschaftet hatte. Im Grunde ist das momentan gar nicht mein Problem, aber ich nutze die Gelegenheit bedingungslos aus, um die ganzen Missstände bei FUT 16 einmal in eine gewisse Relation zu der gegen mich verhängten Sperrung zu bringen. Ich frage mich nämlich, warum man oft wochenlang wartet, bis man solche Leute herausfischt.

Hier liegt die Problematik also ähnlich wie bei der weiter oben angesprochenen Mindest- und Maximalpreisspanne. Mein ganz persönliches Problem ist, dass der Betreiber (EA) nun offenbar Generalverdacht ausspricht. Ich selbst kann an dieser Stelle und bei dieser Gelegenheit nur an die Fairness aller Mitspieler appellieren und darauf hinweisen, dass erst durch Fairplay ein Spiel wirklich allen uneingeschränkte Freude bereiten kann. Aber ich erwarte eben auch von EA, dass man hier endlich gezielter und vor allem treffsicherer vorgeht, denn es ergibt wenig bis gar keinen Sinn, die Falschen zu sperren, vor allem dann, wenn ich ein Mitverschulden von EA an den aktuellen FUT Transfermarkt-Zuständen zu erkennen wage.

Was bleibt, ist mehr als nur ein fader Beigeschmack, es ist eine enorme Verbitterung. Wenn ich, der seinen Kindern erstmals zum Erscheinen von FIFA 08 dieses Spiel schenkte und dann selbst dabei hängenblieb (während die Kiddies spieletechnisch längst weitergezogen sind), dann beim Versuch die WebApp (FIFA 16 Companion) zu öffnen, Folgendes lesen muss (siehe auch Screenshot) „um FUT Web weiter zu nutzen, musst du FIFA 16 kaufen und dich bei Ultimate Team anmelden“ und dazu den „FIFA 16 KAUFEN“ Button präsentiert bekomme, fällt mir nichts mehr ein. Außer das hier vielleicht: Wie wäre es, wenn man sich heute ein Auto beim Händler kauft, wenn genau dieses Fahrzeug dem neuen Besitzer wenig später vom selben Händler wieder weggenommen bzw. stillgelegt wird, weil man angeblich (!) die Nutzungsbedingungen verletzt hat? Und auf Nachfrage bekommt man gesagt:Du kannst dir ja bei mir ein neues Auto kaufen!

Klingt lustig? Ist aber im Endeffekt genau das, was EA hier praktiziert.

Folgt man meiner Logik, so besagt diese Folgendes: Da ich selbst von mir weiß, dass ich nicht betrogen habe oder in irgendeiner Weise - wie nun oft genug beschrieben - die Nutzungsbedingungen verletzt habe, muss ich zwangsläufig davon ausgehen, dass es mir durch fremde Fahrlässigkeit (EA), einen kleinen Fehler eines Programms (EA) oder auch aus grobem Unfug eines EA Mitarbeiters jederzeit wieder passieren kann, dass eines meiner Spiele gesperrt wird und ich im Nachgang keinerlei Handhabe habe, mir mein Recht zu erstreiten. Ergo birgt jeder zukünftige Kauf eines EA-Produkts für mich dasselbe potenzielle Risiko der Sanktionierung und Sperrung und damit der Nicht-mehr-Nutzbarkeit. Wieso also sollte ich mir selbst je wieder ein EA Spiel kaufen, meinen Kindern ein solches schenken oder geschweige denn Freunden ein solches Produkt empfehlen? Das ist tatsächlich keine Option, wenn man aus inzwischen „guter“ und umfangreicher Erfahrung weiß, dass man ganz schnell auf der Verliererseite stehen kann.

Fazit: Tatsächlich ist es EA trotz meines wiederholten Bemühens zur Klärung des Sachverhalts, welches sich in Dutzenden von Telefonanrufen und etlichen E-Mails niederschlug, gelungen, mir gegenüber den nachhaltigen Eindruck der Willkür und der Kundenunfreundlichkeit zu hinterlassen. Ausdrücklich schließe ich die Mitarbeiter der Telefon-Hotline (Customer Support) hier aus, denn sie erschienen mir stets hilfsbereit und freundlich, doch eben leider ohne Befugnisse, die auch nur ansatzweise einer Lösungsfindung hätten dienen können.

Das Problem liegt nach meiner Einschätzung beim Stammhaus, von wo aus man einen Telefonservice installiert hat, der den Nutzer möglichst auf Abstand hält und wo man gleichzeitig, wie in meinem Falle geschehen, willkürliche Macht walten lässt, die sogar dahin führt, dass man ein Online-Spiel stilllegt, deren Lizenz rechtmäßig erworben wurde und dabei keinen Einspruch gelten lässt, geschweige denn sich an einer Richtigstellung und Korrektur des eigenen Fehlers interessiert zeigt.

Ich habe, ehrlich gesagt, die Hoffnung auf die Rückgabe meines Accounts schon aufgegeben, da ich nie eine echte Möglichkeit hatte, meine Einsprüche richtig adressieren zu können. Ich verspüre nur noch eine ohnmächtige Hilf- und Machtlosigkeit. Aber ich möchte endlich vom Vorwurf des Betruges und der Falschspielerei entlastet werden.

Mit freundlichen Grüßen,

Matthias Müller

boulder-fifa spider monkey yahoo.com

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Kommentare und Trackbacks (5)


08.09.2016 | 16:27
von Matthias Mueller | Regelverstoß melden
Fast unglaublich, aber wahr: Nachdem ich lange vergeblich versucht habe, mein Problem zu adressieren, hat sich vor gut 2 h (also nach weitaus weniger als 24 h nach Veröffentlichung meiner Beschwerde) ein sehr freundlicher Mitarbeiter von EA bei mir schriftlich gemeldet und versprochen, meinen Fall noch einmal gründlich zu prüfen. Vielen Dank schon jetzt dafür! Matthias

08.09.2016 | 16:34
von Matthias Mueller
Dieser Kommentar wurde vom Beschwerdeführer gelöscht.

14.09.2016 | 12:07
von Matthias Mueller noch nicht gelöste Beschwerde | Regelverstoß melden
Erst vorgestern hat sich der freundliche EA Mitarbeiter von "Executive & Customer Relations" noch einmal per Mail bei mir gemeldet. Die Untersuchung gestaltet sich lt. seinen Worten "umfangreicher als zuerst angenommen". Mich bestärkt das zumindest in der Hoffnung, dass nun (nach der ReclaBox-Beschwerde) tatsächlich etwas getan wird. Zuvor hatte ich stets nach kurzer Zeit die Antwort bekommen, dass die Sperrung weiter bestünde.
Ich bin sehr positiv gestimmt, was den Ausgang der Affäre angeht und möchte an dieser Stelle ReclaBox, ohne die der derzeitige Stand gar nicht möglich gewesen wäre, schon mal meinen Dank aussprechen.


14.09.2016 | 12:10
von Matthias Mueller noch nicht gelöste Beschwerde | Regelverstoß melden
Ich habe die ReclaBox-Rückfrage nach dem Status der Beschwerde wie folgt beantwortet:

Beschwerde ist noch nicht gelöst


14.09.2016 | 17:24
von Matthias Mueller gelöste Beschwerde | Regelverstoß melden
Beschwerde ist gelöst.
Vollumfänglich.
Und ich bin sehr froh + glücklich, dass es geklappt hat. An dieser Stelle: Mein allerbester Dank an Frank! :-)




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