Durch RSD Reise Service Deutschland gelöste Beschwerde. | 2313 Views | 09.01.2018 | 16:21 Uhr
geschrieben von Otmar

RSD Reise Service Deutschland GmbH (Kirchheim bei München)

Südafrika Studienreise ohne qual. Reiseleitung

Die Reise wurde als Studienreise angepriesen. In einem solchen Fall hängt natürlich der Erfolg in hohem Maße am Reiseleiter.

SCHLAGWORTE

Im Prospekt wurde daher besonders hervorgehoben, dass es sich um “fachausgebildete, Deutsche sprechende Reiseleitung “ handelt.

In unserem Falle war die Südreiseleiterin XXX weder ausgebildete Reiseleiterin, noch war sie fachausgebildet die Schönheiten Südafrikas zu erläutern. Sie ist noch nie aus Kapstadt heraus gekommen, war noch nie vorher in einem Flughafen gewesen und konnte Deutsch nur äußerst Lückenhaft. Dies ist nicht unser “Eindruck”, sondern basiert auf dem, was XXX uns erzählt hat.

Damit hier kein falsches Bild entsteht: Die Person kann überhaupt nichts für die Situation. Sie wurde sozusagen ins kalte Wasser geworfen und hat mit ihrem Wissen, ihren Fähigkeiten und ihrem Einsatz noch das Beste aus der Situation herausgeholt. Sie war aber in keiner Weise das, was man für eine solche Reise erwarten würde.

Von vielen einzelnen Punkten war XXX hoffnungslos überfordert. Besonders ärgerlich aber war auch die schlechte Unterstützung seitens Amazing Afrika für ihre Reiseleiterin.

Anstatt XXX zu unterstützen wurden von dort offensichtliche Falschmeldungen kolportiert wie, z. B. dass das ursprünglich vorgesehene Hotel in Wilderness abgebrannt sei, dass der uns bekannte Reiseverlauf von RSD uralt sei und es längst einen neuen gäbe (auf diese Angabe wurden dann alle weiteren Änderungen und Unterlassungen gestützt), u. ä.m

Beginnen wir von vorn.

Tag 2

Angekommen in Kapstadt fand eine Orientierungsfahrt dort nicht statt. Wir wurden vom Flughafen aus in einer 45 minütigen Fahrt zu einem privaten Geldwechsler gefahren, angeblich, weil es dort viel sicherer sei, Geld zu wechseln, als am Flughafen. Während dieser Fahrt schilderte XXX wie sie zu diesem Job gekommen war. Über Kapstadt erfuhren wir nichts.

Anschließend ging es in den Companys Garden, wo wir umherirrten, da die Reiseleiterin den Weg offenkundig nicht kannte und uns z. B. die National Bibliothek als Parlament vorstellte.

Im Hotel hatten wir Zeit uns frisch zu machen und wurden dann zum Abendessen zur Waterfront gefahren.

Eine Führung und/oder freie Zeit an der Waterfront, wie im Zusatzpaket versprochen, hatten wir nicht. Das Abendessen wartete und als das Essen beendet war, hatten die Geschäfte der Waterfront geschlossen.

Tag 3

Wegen Wind wurde die Fahrt auf den Tafelberg verschoben. Die Fahrt über die Garden Route fand ebenfalls nicht statt, da die Tour bereits in Mossel Bay im Hotel endete. Das komplette – im Prospekt abgedruckte Programm - fand also nicht statt. Kein Tafelberg, keine Garden Route, kein Knysna, keine Bootsfahrt. Lediglich eine Überlandfahrt nach Mossel Bay.

Tag 4

Nun waren es ja auch noch ein paar Kilometer in den Tzitzikamma Park. Um den berühmten Baum zu besichtigen, hatten wir mit 3 Stunden reichlich Gelegenheit. Andere Ziele wurden von den Reiseteilnehmern vorgeschlagen, aber durch den Busfahrer abgelehnt. Im Anschluß fuhren wir zurück nach Knysna. Dort hatten wir dann keine Zeit mehr, wodurch sich der Programmpunkt “Besichtigung des Hafenstädtchens” auf 30 Minuten Waterfront reduzierte. Ungeführt, ohne weitere Informationen und auf eigene Faust. Anschließend wurde die Bootsfahrt durch die Lagune nachgeholt.

Tag 5

Die Hochebene “Kleine Karoo” wurde uns zwar auch von der Reiseleiterin angekündigt, dann aber vom Busfahrer nicht angefahren. Von aufmerksamen Reiseteilnehmern angesprochen, erklärte der Busfahrer zunächst, dass er schon seit 10 Jahren diese Route (eben nicht über die kleine Karoo) für RSD fahre. Anschließend versuchte die Reiseleiterin uns noch zu verkaufen, dass die Route, die der Busfahrer genommen hatte, ja “eigentlich” auch die Kleine Karoo streifen würde, wenn man nicht die geografischen, sondern die politischen Grenzen betrachte.

Bei der Weinprobe wurden dann ganze 5 Weine verköstigt und von einem schlecht englisch sprechenden Südafrikaner begleitet. Eine deutschsprachige Erklärung war nicht verfügbar und unsere Reiseleiterin stand für eine Übersetzung nicht zur Verfügung.

Anschließend wurde der Besuch des Tafelberges nachgeholt. Dies führte dazu, dass der durch Amazing Afrika angebotene Extra Folkoloreabend erst gegen 20 Uhr beginnen konnte.

Die übrigen Reiseteilnehmer, die nicht an dem Folkloreabend teilnahmen, wurden zur Waterfront gefahren und sich selbst überlassen, um ein Abendessen zu bekommen. Wir hatten dazu 1 1/4 Stude Zeit.

Ja, rein formal gesehen steht es so auch im Zusatzpaket. Die Zusatzleistung des Komfort- und Genußpaketes umschließt zwar den Zeitraum vom 6.11.-13.11.

Im Kleingedruckten steht dann aber auch, dass es dabei nur 6 Abendessen gibt. Erst wer nachrechnet stellt fest, dass es ja eigentlich 7 Abende sind, also trotz des Halbpensionpaketes, in der Tat wohl ein Abendessen zusätzlich noch selber bezahlt werden muss. Ein schmutziger Trick.

Tag 6

Mal abgesehen von der falschen Ankündigung im Prospekt, dass am Kap der guten Hoffnung Atlantik und Indischer Ozean aufeinandertreffen würden, wurden die Programmpunkt für den heutigen Tag eingehalten. Am Kap hatten wir ganze 45 Minuten Zeit, auf der Straußenfarm 30. Leider wurde dabei seitens der Reiseleitung “vergessen” die Flüge von Kapstadt nach Johannesburg zu bestätigen. Da die Reisegruppe zudem noch mehr als 30 Minuten zu spät am Flughafen eintraf, war das Boarding für den für 13:00 Uhr vorgesehenen Flug bereits abgeschlossen. Die Reiseteilnehmer mussten auf weitere Flüge verteilt werden und kamen zum Teil erst nach 22 Uhr im Hotel in Johannesberg an. Auch hier war kein Wort des Bedauerns zu vernehmen, keine Entschuldigung, kein Entgegenkommen bei der Bereitstellung eines Getränkes oder gar eines Imbisses.

So endete der südliche Teil der Rundreise Stilecht.

Tag 7

650 langweilige und anstrengende Kilometer, unterbrochen von 2 Pausen auf Tankstellen und einem 15 minutigen Stopp an einen Zaun mit – zugegeben - fantastischer Aussicht über den Blyde River Canyon ist das äußerst dürftige Ergebnis des 7. Tages. Immerhin spricht der neue Reiseleiter Bernhard sehr gut deutsch und stellt sich auch als sachkundiger und erfahrener Reiseleiter heraus.

Die Ankunft im Hotel nahe dem Krüger National Park ist allerdings wieder einmal ein Negativ-Highlight. Es steht nur ein Mitarbeiter zur Verfügung, um die Koffer der gesamten Reisegruppe zu transportieren. Die Hotelanlage ist weitläufig mit Reihenhäusern im Park verteilt. Die Beleuchtung der Wege ungenügend. Die Wege selbst sehr holprig. Es laufen Affen frei im Park herum. Irgendwie sehr ungewohnt und man fühlt sich nicht wirklich sicher. Eine Ausschilderung der Zimmer nicht vorhanden und es ist niemand da, der die Reiseteilnehmer führen könnte. Die Belegung der Zimmer ist nicht vorbereitet. Die zugeordneten Zimmer stimmen teilweise nicht mit den ausgehändigten Schlüsseln überein. So vergeht mehr als eine Stunde im Chaos, das auch der fassungslose Reiseleiter nicht beheben kann.

Auch das Abendessen verlief in dergleichen chaotischen Atmosphäre: es wurden die falschen Räumlichkeiten angegeben und es waren nicht genügend Tische gedeckt. Es war nicht genügend Buffet gedeckt. Es war lediglich eine Bedienung für Getränke zugeteilt, sodass es teilweise über 45 Minuten dauerte, bis die bestellten Getränke ausgeliefert wurden.

Die Zimmer erinnerten teilweise an Abstellkammern, z. T. wurden Zimmer in Häusern zugeteilt, die in gemeinsamen Wohnungsräume mündeten, bei denen aber der Zugänge zu den Schlafräumen nicht abgesperrt werden konnten. Teilweise gingen die Klimaanlagen nicht. Es waren nicht genügend Adapter und Föne vorhanden etc.

Das Hotel war ganz offenkundig nicht dafür vorbereitet grössere Gruppen aufzunehmen und zu beherbergen.

Tag 8

Dieser Eindruck setzte sich auch am 8 Tag fort. Das Buffett zum Abendessen wurde im Freien und erst mit 45 minütiger Verspätung eröffnet. Wieder fehlten Service und/oder Bestecke. Weinflaschen wurden ungeöffnet serviert. Getränkebestellungen dauerten ewig, so dass einige Reiseteilnehmer dazu übergingen sich ihre Getränke an der Poolbar selber abzuholen. Hier ist einzig der Reiseleiter lobend zu erwähnen, der sich selbst als Servicepersonal betätigte und Bestecke, Gläser besorgte und Tische zusammenstellte, um wenigsten die Grundversorgung sicherzustellen.

Immerhin war die Safari in den Jeeps, wie auch im Reisebus, sehr gut.

Tag 9

Beim Checkout wurde versucht das Geld für die Getränke gleich mehrfach einzuziehen. Entschuldigt wurde dies damit, dass die Mitarbeiter angeblich das Computersystem zerstört hätten und das Hotel nun leider auf manuelle Notizen angewiesen sei. Nur ein Mosaik in der insgesamt sehr unbefriedigenden Hotelansicht.

Die ereignislose und lange Rückfahrt nach Pretoria konnte der Reiseleiter glücklicherweise mit vielen Geschichten auflockern. Die Stadtbesichtigung Pretoria war insgesamt viel zu kurz und beschränkte sich auf das Nelson Mandela Denkmal.

Dies führt zur generellen Betrachtung des Ablaufs der Reise:

Sämtliche Tagesstrecken waren viel zu lang und hatten zu wenige Highlights.

Von der Waterfront Kapstadt – obwohl extra bezahltes Highlight – haben wir nichts gesehen.

Von Kapstadt haben wir – außer der Sicht vom Tafelberg aus – nichts gesehen. Dabei soll Kapstadt außergewöhnlich schön sein.

Der Ausflug zum Kap der guten Hoffnung ist so viel zu kurz und zu hektisch (wir hatten am Kap ganze 45 Minuten). Besser wäre ein Ganztagesausflug z. B. mit Seal Island und Pinguinkolonie.

Der Ausflug in den Tzitzikamma ist albern. Man fährt keine 450 Kilometer, um einen Baum anzuschauen. Aber der Park bietet auch noch viel mehr, sofern man sich Zeit nimmt. Fragwürdig ist auch, warum man überhaupt nach Kapstadt zurückfährt bzw. warum man nicht in das nähergelegene Port Elizabeth weiterfährt, dort eine weitere Stadt kennenlernt und von dort nach Johannesburg fliegt.

Von Johannesburg – insbesondere auch Soweto – hat man gar nichts. Allein Soweto wäre einen Tagesausflug wert.

Von Pretoria hat man kaum etwas. Auch hier wäre eine Verlängerung wünschenswert.

Das Konzept mit dem Krüger National Park sollte überdacht werden. Auch demReiseleiter war nicht bekannt, warum das Hotel so weit im Norden lag. Man hätte den Park 300 km früher erreichen können und wäre dann auch in Gegenden gewesen, die weitaus Interessanter sind (lt. Reiseleiter)

So, wie die Rundreise hier gestaltet ist, ist sie leider verschwendet und uneffektiv, da nützt es auch nichts, wenn sie vermeintlich günstig erscheint.

Eigentlich äußerst schade.

Aus der Beschwerde bei RSD ergab sich ein 25€ Gutschein zur Verrechnung mit der nächsten Reise.

Von Mitfahren haben wir erfahren, dass sie eine Erstattung von €250 erhalten hätten.

Auf die Nachfrage, wie es denn zu dieser 2-Klassen-Kundschaft kommen kann, erhielten wir bislang keine Begründung.

Insgesamt blieb von der Reise leider der Eindruck bestehen, eigentlich nichts von Südafrika gesehen und erfahren zu haben außer endlosen Busfahrten. Schade um Zeit und Geld.

Beschwerde bewerten!
Meine Forderung an RSD Reise Service Deutschland GmbH: Zumindest Gleichbehandlung mit den anderen Reisenden, also €250 als Entschädigung


Firma hat geantwortet nach 22 Tage nach 22 Tage
31.01.2018 | 17:10
Firmen-Antwort von: RSD Reise Service Deutschland GmbH
Abteilung: Kundenbetreuung

Sehr geehrter Kunde,

vielen Dank für Ihre Nachricht.

Wir möchten uns bei dieser Gelegenheit herzlich bei Ihnen bedanken, dass Sie Ihren Unmut geschildert haben.

Als großer Reiseveranstalter ist es uns ein großes Anliegen, dass all unsere Kunden von Anfang an mit unserem Service zufrieden sind.

Der Reise Service Deutschland ist ein seit Jahren renommierter Reiseveranstalter, dem global viele Tausend Kunden vertrauen und den Service sehr hoch und professionell einstufen. Wir versichern Ihnen, dass wir unsere Reisen mit größter Umsicht und Sorgfalt planen. Nur so können wir die hohe Zufriedenheit unserer Kunden sichern. Diese hohe Kundenzufriedenheit wurde im Übrigen auch durch den TÜV umfassend geprüft und zertifiziert und steht für uns an oberster Stelle.

Dieses Bestreben spiegelt sich in den Bewertungen unserer Kunden - mit einer Gesamtnote von 1,46 - wieder. Wir freuen uns sehr, eine riesige, stetig wachsende Anzahl von Stammkunden auf unseren Reisen begrüßen zu dürfen. In den letzten sechs Jahren waren das bereits über 1.500. 000 Gäste.

Ihre Hinweise haben uns sehr weitergeholfen und damit unseren weiteren Kunden. Nochmals ganz herzlichen Dank dafür! Es würde uns sehr freuen, wenn wir Sie zukünftig wieder auf einer unserer Reisen begrüßen dürfen und Sie uns damit die Chance geben, Sie in vollem Umfang zufrieden zu stellen.

Freundliche Grüße Ihr RSD-Team

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Kommentare und Trackbacks (2)


30.01.2018 | 17:37
von Otmar noch nicht gelöste Beschwerde | Regelverstoß melden
Ich habe die ReclaBox-Rückfrage nach dem Status der Beschwerde wie folgt beantwortet:

Beschwerde ist noch nicht gelöst


24.02.2018 | 13:20
von Otmar gelöste Beschwerde | Regelverstoß melden
Per 13.2.18 habe ich ich nunmehr eine Entschuldigung von RSD erhalten, zusammen mit einer "Neubewertung" meiner Beschwerde und der Ankündigung der Entschädigung.
Vielen Dank dafür, dass es die Möglichkeit gab, den Fall hier zu beschreiben.




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