Beschwerde lesen

Am 15.03.2019, 14:29 Uhr, kauften wir einen Wäscheständer in der WOOLWORTH Filiale, Potsdamer Straße 120, 10785 Berlin. Gestern Abend, 21.03.2019, wurde beim Aufstellen dieses Ständers nach dem Öffnen der beiliegenden Plastiktüte mit den Rollen festgestellt, dass bei einem Plastikrollelement ein Seitenteil lose war. Ein Draufstecken war nicht möglich, da die Plastikaufstecköffnung zu groß geraten, ich nenne es mal "fehlgestanzt" war. Somit war eine der Hauptfunktionen dieses Wäscheständers nicht gewährleistet.

Der Ständer - wie übrigens auch die zwei anderen zur Kaufzeit noch bei WOOLWORTH vorhandenen - war in einer schon beschädigten lappigen Klarsichtverpackung mühevoll von einem Bekannten nach Hause gebracht worden. Somit wollte und konnte ich nun nicht mit einem "flatternden" (es ist ein Turm, der dreimal zwei recht fragile Aufhängelemente zum Einhängen hat) Wäscheständer mit nicht unbeträchtlichen Ausmaßen (ich bin ein kleines, älteres Persönchen) wegen der einen defekten Rolle zu WOOLWORTH gehen und diese ersetzen lassen.

Bei WOOLWORTH schilderte ich den Mangel mit Vorzeigen des Wäscheständerinfobogens, der in der Verpackung ein aufgebautes Modell fast fotografisch zeigte, des Kassenzettels und der Packung mit den vier Rollen, von denen eine wie o. g. defekt war.

Die nette Kassiererin erklärte, dass ich den ganzen Ständer bringen müsste. Dies verstand ich nicht, da ich doch bitte nur eine bzw. alle Rollen, wenn nur eine Verpackung ausgetauscht werden kann, als mangelhaft beanstande. Sie rief dann auf meine Bitte die Filialleiterin und entschuldigte sich verständnisvoll mit den Worten, dass "sie halt ihre Anweisungen habe. "

Eine jüngere, vollschlanke Dame in schwarzer Jeans und schwarzem Polohemd kam nicht sehr interessier auf mich zu und fragte, "was ich wolle? " Ich erkundigte mich zunächst, ob sie die avisierte Filialleiterin sei? Dies wurde bejaht und die folgende Schilderung meines Anliegens unumwunden mit den Worten "sie müssen den ganzen Ständer bringen" abgewiegelt.

Mein Hinweis zum doch arg umständlichen Transport wegen eines defekten Rädchens, zumal ich den Wäscheständer ja prinzipiell behalten wollte, wurde nicht einmal zur Kenntnis genommen. Knapp beschied mir die Filialleiterin: "So ist es - und ich könne dann den ganzen Ständer austauschen. "

Ihren Namen wollte die Filialleiterin aus Datenschutzgründen - wie sie juristisch bewandert anmerkte - nicht nennen. Gut, das ist vollkommen richtig und zu akzeptieren. Und es ist doch schon mal was, dass es WOOLWORTH mit dem Datenschutz in diesem Land mal genau nimmt. Zu wünschen wäre allerdings, dass man dort doch bitte auch das Gewährleitungs-, Sachmangelrecht gesetzeskonform handhabt.

Kurzum, ich bat die Filialleiterin um ihre "Dienstnummer" oder sonst eine datenschutzrechtlich unanfechtbare Identitätswiedererkennung, um mich bei WOOLWORTH Beschwerdemanagement (oder wie immer es dort heißt) oder im Falle eines unumgänglichen Transports des Wäscheständers - dann mit Rückgabe desselben, da man dieses Spiel des Transports eines Wäscheständers in den Straßenzügen Berlin nicht unbedingt nochmal machen möchte - könnte ja sein, ein Teil ist wieder defekt, fehlt

Meiner Bitte kam die Filialleiterin mit einem knappen, bestimmten "Nein" jedoch nicht nach.

Somit ging ich unverrichteter Dinge wieder nach Hause und schreibe diese Beschwerde in Bezug auf Nachbesserung bei Sachmangel und auch fehlenden Kundenservice.

Wenn ein Mangel vorliegt, dann kann ich eine Nachbesserung/Austausch verlangen. Das nachzubessernde Teil, welches eindeutig dem Wäscheständer zugeordnet werden konnte, habe ich vorgelegt. Kassenzettel sowie Wäscheständerinhaltsbild ebenso. Die Verpackung war nicht noch einmal zu benutzen, aber diese muss bei Reklamationen auch bekanntermaßen nicht vorhanden sein.

Es gibt somit, da WOOLWORTH das mangelhafte Teil nicht nachbessern (austauschen) will, folgende Möglichkeiten: Die Firma WOOLWORTH schickt einen Mitarbeiter vor Ort, der das defekte Teil ersetzt oder, wenn eine zweimalige Nachbesserung nicht möglich ist, abholt.

Oder ich verpacke den Wäscheständer und beauftrage jemanden (Post, die kommen zum Abholden), das Teil zu WOOLWORTH zu bringen. Für meine Aufwendungen (Kosten) muss WOOLWORTH aufkommen und mir diese im Vorfeld ersetzen (Vorkasse).

Ich gebe zu, dass diese Kosten in keinem Verhältnis zum Kaufpreis stehen, doch wieso sollte ich unentgeltlich den Ständer durch die Gegend tragen oder tragen lassen, nur um einen (eventuell!) mangelfreien Wäscheständer zu erhalten. Eine Wandlung des Kaufvertrages muss ich nicht hinnehmen.