Nachdem ich nach einer Preiserhöhung bei der NaturStromHandel GmbH gekündigt hatte, konnte ich ein halbes Dutzend miese Tricks bei Abrechnungen entdecken (wenn man kündigt, ist so ein Vorgehen von Unternehmen sowieso keine Seltenheit).
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Bei der NaturStromHandel GmbH hatte ich einen Vertrag für ein knappes Jahr, zahlte 36,00 € Abschlag pro Monat, insgesamt 432,00 € im Voraus (siehe Bild1, Screenshots vom Kontoauszug), ab Juli ‘19 war ich beim anderen Lieferanten. Jahresverbrauch war 1075 kWh, also bei einem Arbeitspreis von 23,32 Cent/kWh (bis Ende 2018) bzw. danach 24,33 Cent/kWh und Grundpreis von 89,75 Euro/Jahr beläuft sich das Restguthaben auf ca. knapp 90,00 Euro.
Die Erstattung des Restguthabens ist bis heute nicht erfolgt, die NaturStromHandel GmbH wollte mich sogar zu einer Nachzahlung (!) bewegen. Hier sind die Tricks, die mir aufgefallen sind:
1. Das angegebene Guthaben war von NaturStromHandel niedriger angesetzt worden als der tatsächlich eingezahlte Betrag (siehe Bild2).
2. Zu den Verbrauchskosten wurde eine erfundene Forderung mit der Bezeichnung “Sonstige Forderung” addiert, um somit die Kosten grundlos zu erhöhen (siehe Bild3).
3. Die NaturStromHandel GmbH schickte (mehrmals) Zahlungsaufforderungen, um für einen bereits gezahlten Zeitraum erneut eine Zahlung zu bekommen (also eine Doppelzahlung) (siehe Bild4).
4. Die NaturStromHandel GmbH missachtete die gesetzlichen Vorgaben. In § 40 Abs. 4 EnWG steht ausdrücklich, dass innerhalb von 6 Wochen nach Ende eines Abrechnungszeitraumes eine Rechnung erstellt werden muss. Lieferanten warten oft viel länger, damit der Kunde die Verbrauchsangaben nach einigen Monaten nicht mehr nachvollziehen kann (Rechnung aus Juni 2019, Ende des Abrechnungszeitraumes Anfang Februar 2019).
5. Das Anfangsdatum für die Berechnung des Grundpreises wurde vorversetzt, damit der berechnete Zeitraum länger wird und der abgerechnete Betrag sich erhöht.
6. Die NaturStromHandel GmbH forderte mal in einer Rechnung vom 21. Juni 2019 plötzlich (erfundene) Gebühren, die vorher nirgendwo erwähnt wurden.
Wenn ein Unternehmen hunderttausende Kunden hat, lohnen sich sicherlich solche Tricks. Bedauerlich ist, dass viele – vor allem ältere – Kunden die versteckten Fehler einfach übersehen.
Meine Forderung an NATURSTROM AG/NaturStromHandel GmbH:
Erstattung des Restguthabens
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347 Views | 27.07.2019 | 12:59 Uhr
ofortantwort
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Danke.
Die Beschwerde ist noch nicht erledigt. NaturStrom hat meine E-Mail im August wochenlag ignoriert. Nach weiteren Anfragen hat NaturStromHandel etwas von "die Sache wird von der Fachabteilung geprüft" geschrieben, einen Einigungsvorschlag ließ NaturStrom außer Acht. Im Endeffekt beruft sich NaturStromHandel weiterhin auf miese Abrechnungstricks, um trotz eines Guthabens eine Nachzahlung zu fordern:
7: Für ein knappes Jahr wurde nicht EINE Rechnung erstellt, sondern ZWEI, vom selbem Tag (siehe Fotos).
Wie man sieht, einmal für den gesamten Zeitraum: 10.07.2018-30.06.2019. Dann nochmal für den sich überschneidenden Zeitraum vom 06.02.2019 bis zum 30.06.2019, um kWh hierfür zweimal (falsch) abzurechnen.
8. Mit der Zahlung der restlichen fünf Monate (5x36) in Höhe von insgesamt 180,- € waren die Abschläge für ein Jahr bereits im Januar 2019 abbezahlt (siehe Screenshot oben). Dennoch steht in einer Rechnung die Angabe: "01.05.2019 Rechnung Nr. DR-14012086 36 €".
Von diesem Tag liegt mir gar keine Rechnung von NaturStromHandel vor (bei den abbezahlten Abschlägen hätte sie ohnehin keinen Sinn gehabt).
Der Trick ist hierbei, dass man diesen Betrag als "sonstige Forderung" zu den Verbrauchskosten addiert, um die abzukassierende Summe grundlos zu erhöhen.
9. Beschaffung und Vertrieb machen laut Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft weniger als 23 Prozent des Strompreises aus (Rest sind Steuer, Umlagen, Abgaben, etc). Verivox hat vor kurzem für ein Beispielhaushalt (4000 kWh/Jahr) berechnet, dass man nach der Erhöhung der Beschaffungspreise Lieferanten auf ca. 30 € Mehrkosten kamen. Tatsächlich wurde aber Strom im Schnitt für das Beispielhaushalt 60 € teurer! Versorger haben also nicht nur die Kosten weitergegeben, sondern noch 100 Prozent draufgeschlagen.
NaturStromHandel ist SAUTEUER, in einer Beispielrechnung (PLZ 81543, 3000 kWh/Jahr) vom 09. Juli 2019 war NaturStromHandel TEUERSTER (!) Anbieter unter 16 (!) Ökostromanbietern. Nach der letzten Preiserhöhung bin ich auch lieber zu einem anderen Ökoanbieter gewechselt.
10. Mein e-Mailsoftware zeigt bei den e-Mails von NaturStromHandel eine winzige Bilddatei als Anhang an. Diesbezüglich habe ich mich bei NaturStrom erkundigt, aber keine Rückmeldung erhalten. Wenn man nach den Stichworten "tracking pixel" im Internet recherchiert, erkennt man, dass Unternehmen diese Technik einsetzen können, um Verbraucher als e-Mailempfänger zu überwachen.
Zahlreiche Beschwerden hier und auch auf anderen Portalen belegen, dass sog. "grüne Anbieter" wie NaturStromHandel oder Immergrün desöfteren nicht gerade fair mit Kunden umgehen. Nebenbei kann ich jedem empfehlen, das Buch "Die grüne Lüge" zu lesen und den gleichnamigen Dokumentarfilm anzuschauen.