voxenergie GmbH (Berlin)
Nichteinhaltung von mündlichen Zusagen + überzogene Forderungen
Am 10.03.2020 bekam ich einen Anruf von einem Herrn A. W. von der Informata GmbH, ebenfalls wie die voxenergie in der Zimmerstraße 78 in Berlin ansässig.
Herr W. machte mir in freundlicher und äußerst überzeugender Form ein attraktives Angebot über einen neuen Strom- sowie Gastarif der Firma voxenergie. Für Strom zahle ich aktuell ca. 130,-- Euro monatlich, bei voxenergie sollten es ca. 100,-- Euro sein. Für Gas zahle ich aktuell ca. 85,-- Euro monatlich, Herr W. offerierte mir hierfür ca. 70,-- Euro. Das Ganze erfolgte, wie gesagt, im Zuge des Telefonates sehr überzeugend mit kleinen Pausen, in denen Herr W. angeblich mit dem Taschenrechner gleich ein so tolles Ergebnis für mich erzielte.
Das Wiederholen der Rahmenbedingungen (Grundpreis, Arbeitspreis etc.) wird in der Regel per Tonbandmitschnitt aufgezeichnet, was hier auch passierte. Ich willigte telefonisch in einen Vertrag ein. Was Herr. W. in der Aufnahme allerdings nicht erwähnte, waren die mündlich zugesagten monatlichen Abschläge in Höhe von 100,-- Euro für den Stromvertrag sowie 70,-- Euro für den Gasvertrag. Ebenso waren diese Fakten nicht Bestandteil der anschließend nochmals per SMS zugesandten Daten, die man dann mit einem „ja“ beantworten sollte. Zu diesem Zeitpunkt war mir allerdings nicht klar, dass das elementar wichtig gewesen wäre. Im Nachhinein war das äußerst naiv von mir, aber das lese ich hier von vielen Betroffenen.
So erhielt ich dann am 16.03.2020 (Datum des Schreibens 13.03.2020) eine Art Begrüßungsschreiben für beide Verträge mit unwesentlichen Daten. Es waren weder ein Vertragsbeginn noch ein monatlicher Abschlag enthalten. Danach passierte längere Zeit nichts.
Am 25.05.2020 (Datum des Schreibens 22.05.2020) bekam ich erneut Post mit allgemeinen Informationen zu meinem Stromvertrag (Steuern und Umlagen, Netzentgelte, Börsenstrompreis ect.). In diesem Schreiben waren ebenfalls keinerlei Informationen zu einem Vertragsbeginn sowie einem monatlichen Abschlag enthalten.
Am 28.05.2020 (Datum des Schreibens 25.05.2020) bekomme ich zu meinem Gasvertrag eine Terminbestätigung mit einem angegebenen Vertragsbeginn zum 01.07.2020. Jetzt kommt der Hammer: Die monatliche Rate soll statt der angepriesenen 70,-- Euro jetzt 262,79 Euro betragen! Für diesen Kurs kann man ganze Straßenzüge versorgen!
Wie es der Zufall will, habe ich an diesem Tag Abbuchungen in Höhe von 83,09 Euro in den Monaten April und Mai von voxenergie von meinem Konto entdeckt, obwohl beide Verträge noch gar nicht aktiv waren. Die Abbuchung habe ich bei meiner Bank sofort reklamiert. Es wurde mir ja weder der Starttermin noch die willkürlich festgelegte Monatsrate von voxenergie mitgeteilt, sodass ich davon ausgegangen bin, dass es sich um einen Irrtum seitens voxenergie handelte. Auf Nachfrage bei meinem noch aktuellen Stromversorger wurde mir dann mitgeteilt, dass dieser bereits seit dem 01.04.2020 auf voxenergie läuft! Ich habe von voxenergie keinerlei Info dazu bekommen!
Schreiben Sie Ihre Beschwerde.
Wären mir diese Umstände bekannt gewesen, hätte ich selbstverständlich umgehend Widerspruch eingelegt bzw. dem Zustandekommen eines Vertrages gar nicht erst zugestimmt. Durch den geschickt verzögerten Schriftverkehr mit dem nichts aussagenden Begrüßungsschreiben am 16.03.2020 sowie dem viel späteren Schreiben mit der Terminzusage für den Gastarif am 28.05.2020, in dem dieser Hammer des unverschämten Abschlages in Höhe von 262,79 Euro auftaucht, war natürlich die Frist für einen Widerruf längst verstrichen. Das nenne ich arglistige Täuschung.
Eine von mir beauftragte Anwältin hat am 29.05.2020 umgehend in einem Einschreiben die außerordentliche fristlose, hilfsweise ordentliche fristgerechte, Kündigung beider Verträge wegen arglistiger Täuschung mit der Forderung der sofortigen Rückabwicklung beider Verträge ausgesprochen sowie die Einzugsermächtigung widerrufen. Das Schreiben blieb seitens der voxenergie ohne Reaktion. Stattdessen folgt ein weiteres Schreiben mit einer Mahnung zur Zahlung des willkürlich festgesetzten Abschlags von 83,09 Euro für Strom für die Monate April und Mai.
Ein weiteres Schreiben meiner Anwältin dazu wurde mit einem nichts aussagenden Schreiben seitens voxenergie beantwortet.
Am Montag, den 15.06.2020, bekam ich nochmals einen Anruf eines Mitarbeiters der voxenergie. Er wollte mir "tolle Neuigkeiten" zu meinen aktuellen Gasvertrag mitteilen, und er würde dazu gleich das Gespräch aufzeichnen. Ich lehnte dankend ab und verwies nochmals auf die Schreiben meiner Anwältin.
Auch wenn der monatliche Abschlag für den Stromvertrag mit 83,09 Euro unter dem telefonisch angegebenen Betrag liegt (ich gehe natürlich davon aus, dass man mir am Jahresende dann eine saftige Nachzahlung vorlegen würde), muss ich durch die 262,79 Euro für den Gasvertrag jetzt nahezu doppelt so viel zahlen als bei meinem aktuellen Versorger. Ein freiwilliger Wechsel von meinem aktuellen Versorger zu voxenergie wäre unter diesen Umständen, das wird mir voxenergie sicher bestätigen, völlig absurd gewesen.
Ich lese in den vielen Beschwerden gegenüber voxenergie in den Rückmeldungen und Statements von voxenergie, dass die Kundenzufriedenheit an erster Stelle steht. Das ist auch gut so!
Ich sehe mich unter diesen Umständen aber nicht als Kunde von voxenergie. Sie haben mich aus einem für mich gut auskömmlichen Vertrag äußerst unseriös herausgelockt, damit ich jetzt bei Ihnen erheblich mehr zahlen muss! Das ist für mich nicht akzeptabel!
Außerdem stelle ich fest, dass hier unser beider Vorstellungen von Recht und Unrecht sowie der ehrliche Umgang zwischen einem Lieferanten und einem Kunden gravierend abweichen.
Da Sie jeglichen Schriftverkehr meiner Anwältin ignorieren, mache ich das nochmals auf diesem Weg!
14.07.2020 | 12:24
Abteilung: Kundenbetreuung
Sehr geehrter Herr Hedrich,
bezüglich Ihrer Beschwerde und zur Klärung des Sachverhaltes werden Sie von uns schriftlich informiert.
Bei weiteren Fragen stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung.
Mit freundlichen Grüßen
Ihr voxenergie-Team
Beschwerde ist noch nicht gelöst
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