777 Views | 06.09.2020 | 12:49 Uhr
geschrieben von Julia P.

Rheinbahn AG (Düsseldorf)

Velbert kennt keine Maskenbefreiung

Meine Tochter und ich waren auf dem Weg nach Velbert, um dort eine Gardine abzuholen.

SCHLAGWORTE

Ich hatte wie immer meinen Schwerbehindertenausweis sowie eine ärztliche Mundschutzbefreiung dabei. Meine Tochter trug einen Mundschutz und ich hatte meine Befreiung immer griffbereit und zeigte sie auch in der Regel beim Einstieg im Bus sofort vor.

Ab Velbert ZOB mussten wir in dann umsteigen. Der Busfahrer saß bereits im Bus, er hat eindeutig gesehen, dass ich ohne Mundschutz eingestiegen bin, was sowohl ihm als auch den anderen Leuten im Bus nichts ausgemacht hatte.

Ein wenig später ist dann ein alter Herr in den Bus gestiegen der meinte, er müsste andere Leute über die Maskenpflicht belehren. Zunächst hat er den Jugendlichen, der vor uns saß, sehr unhöflich angesprochen und mehrmals gerufen "Maske auf!". Der Jugendliche schien genervt, hat aber der Aufforderung Folge geleistet.

Dann hat der alte Mann mich ohne Mundschutz bemerkt. Mich hat er ebenfalls in einem sehr unhöflichen Ton angesprochen und sprach von Strafen und Gesetzen, die es gibt bei nicht tragen eines Mundschutzes. Ich sagte darauf hin, dass er mich in ruhe lassen soll und dass ich eine ärztliche Befreiung habe. Dies tat er jedoch nicht und fing an mich weiterhin verbal zu belästigen.

Als ich dann etwas lauter wurde und nochmal sagte, dass er sich aus meinem Leben raus halten soll, da reagierte dann endlich auch der Busfahrer.

Der genervten Busfahrer erklärte ich, dass der ältere Herr mich belästigt, ich solle einen Mundschutz tragen obwohl ich eine Befreiung habe. Ich zeigte hierbei auch sehr deutlich nochmal die Befreiung. Der Busfahrer stellte sich jedoch komplett auf die Seite des alten Mannes und meinte: "Sie müssen einen Mundschutz tragen oder aussteigen!". Die Befreiung hat ihn gar nicht interessiert und auf die verbale Belästigung ist der Busfahrer auch in keinster Weise eingegangen.

Die anderen Fahrgäste hatten sich eingemischt und standen auf meiner Seite.

Ich habe mir also einen Mundschutz meiner Tochter aufgesetzt und zu dem Busfahrer gesagt "wenn ich hier gleich umkippe, dann werde ich sie verklagen". Der Busfahrer nickte daraufhin nur und grinste.

Schon kurz nach dem Aufsetzen des Mundschutzes fing ich an nach Luft zu japsen. Wir hatten wir Glück, dass wir die nächste Haltestelle raus mussten.

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Als wir dann endlich ausstiegen, bekam ich starke Atemnot, mir wurde schwarz vor Augen und durch den Stress bekam ich wieder einen Ganzkörperschmerz. Der Bus fuhr weiter und ich klappte durch die Schmerzen zusammen. Zum Glück hat meine Tochter Erfahrung wie man bei sowas reagiert. Sie redete auf mich ein, gab mir etwas zu trinken und Traubenzucker den sie in ihrer Tasche hatte. Nachdem ich mich wieder beruhigt hatte und auch ausreichend Luft bekam, hielt auch schon der 770 Bus an der Haltestelle. Wir gingen zum Busfahrer (dessen Sohn auch keinen Mundschutz vorne trug, obwohl er alt genug war) und fragten ihn, ob man mit ärztlicher Befreiung in den Bus ohne Mundschutz darf. Er wiederum sagte "Nein!"

Meine Tochter und ich haben kurz danach beim Kundenservice angerufen um uns zu erkundigen und gleichzeitig Beschwerde einzureichen. Dort hatte ich dann meinen zweiten Zusammenbruch und fing an fürchterlich zu weinen. Beim Kundenservice sollten wir 2 x hintereinander weitergeleitet werden, stattdessen wurde einfach aufgelegt. Beim dritten Anruf wurde ich dann endlich weitergeleitet und konnte den Vorfall erläutern. Der Kundenservice entschuldigte sich im Namen des Busfahrers und sagte, dass ich mit einer Befreiung auch ohne Mundschutz mit dem Bus fahren darf. Sollte auf unserem Rückweg wieder was passieren, dann sollten wir den Kundenservice nochmal anrufen.

Auf unserem Rückweg sind in die 770 mit dem Busfahrer und seinem Sohn gestiegen. Der Busfahrer wollte mich sofort raus schmeißen und ging auch nicht auf die ärztliche Befreiung ein. Als ich jedoch sagte "dass ist mit der Leitstelle abgesprochen", da durfte ich dann im Bus bleiben. Er war darüber anscheinend verärgert.

Als wir am ZOB ausstiegen, da habe ich den Busfahrer nochmal angesprochen. Er meinte in Velbert gäbe es sowas wie eine ärztliche Befreiung nicht. Als ich dann auch nochmal meinen Schwerbehindertenausweis zeigte und sagte, dass das Diskriminierung ist, da stimmte er mir zu und sagte ich solle seinen Kollegen anzeigen.

Ein junger Mann, der die Unterhaltung mitbekam, stimmte mir zu und sagte, dass die Busfahrer die Leute mit Befreiung immer raus schmeißen und dass ich den Busfahrer definitiv anzeigen soll.

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Kommentare und Trackbacks (5)


06.09.2020 | 13:09
von E.-E. K. | Regelverstoß melden
Hallo Frau Pass,

auf einem Schwerbehindertenausweis ist nicht ersichtlich, welches Leiden Sie haben! Als Argument, keine Maske tragen zu müssen, zählt er nicht!

06.09.2020 | 15:23
von Hdf Mustermann | Regelverstoß melden
Was für Kommentare!

1. Der Behindertenausweis hat fast gar nichts mit dem Vorfall zu tun. Wer lesen kann erfährt schnell, dass es hier um eine Mundschutzbefreiung geht. Es ist vollkommen egal, ob da ein Grund für die Befreiung drauf steht. Befreiung ist Befreiung, und ein Arzt vergibt diese Befreiungen nicht ohne Grund!

2. Man kann einen kranken/behinderten Menschen nicht von der Gesellschaft ausschließen, indem diese Person ganz einfach zuhause bleiben soll. Die Dame muss doch auch irgendwie ihrem Alltag, ihrem Beruf und ihrer Freizeit nachgehen können. Wenn die Frau zuhause bleiben muss, um andere zu schützen, dann ist das Diskriminierung! Die Leute, die eine Person auf die Gleise schubsen, um fünf Leute zu retten, sind mir doch die allerliebsten in dieser verkorksten Gesellschaft. Außerdem sollte man vielleicht auch anmerken, dass der Großteil der Gesellschaft die mit den öffentlichen Verkehrsmitteln fahren, ihren Mundschutz nicht richtig tragen oder einen Einmalmundschutz mehrere Tage tragen. Also entweder richtig oder gar nicht!

Natürlich tragen wir einen Mundschutz, um andere zu schützen, aber genauso tragen wir einen, um uns zu schützen. Und mal ganz ehrlich, ob ich ich mich im Bus/Bahn anstecke oder von meiner Nichte/Tante/Oma usw. das Virus bekomme, das macht den Hasen auch nicht fett.

06.09.2020 | 16:54
von Julia P. noch nicht gelöste Beschwerde | Regelverstoß melden
Ich habe die ReclaBox-Rückfrage nach dem Status der Beschwerde wie folgt beantwortet:

Beschwerde ist noch nicht gelöst


06.09.2020 | 17:58
von Julia P. | Regelverstoß melden
Leider ist das Problem nicht gelöst! Falsche Bedingungen von mir!

16.09.2020 | 11:03
von Julia P. noch nicht gelöste Beschwerde | Regelverstoß melden
Die Rheinbahn hat sich weder mündlich noch schriftlich bei mir entschuldigt.




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