
A-Z Glaserei und Fensterbau GmbH (Heusenstamm)
Das Klischee 100%ig wurde erfüllt!
Nun, so geht das – Anruf: Wir bringen Ihre Fensterscheibe, aber wir finden Ihr Haus nicht! Diese Blamage würde ich mir nicht antun.
Mit Gepäck im Arm kommen die beiden „Handwerker“ in meine Wohnung, nehmen mit dem Industriestaubsauger alle Kanten der Türen mit, die sie durchgangen sind.
Es wurde eine Abdeckplane ausgelegt, um den anfallenden Schmutz von meiner Auslegware fernzuhalten. Nach ein paar Minuten war diese Abdeckplane dermaßen zerknüllt und verschoben, dass die Funktion, die sie haben sollte, sich erübrigte. Eine Korrektur derselben erfolgte nicht, lieber stolperten sie über die Wellen hinweg.
Und dann ging es an die Arbeit. Man nehme also einen schmalen Schraubendreher und einen dicken Hammer und prügele den Schraubendreher in den Spalt, drehe ihn dann so lange hin- und her, dass der Fensterrahmen mehrere Beschädigungen erlitt (s. Fotos). Plätzetausch – einer links, der andere rechts und ein paar Mal umgekehrt. Nachdem nun die Leiste etwas nachgegeben hatte, erfolgte eine Spreizung der Spalte, sodass Männerkraft erforderlich war. Einer der „Handwerker“ zerrte an dem dünnen Alu-Profil, dass eine Verbiegung unvermeidlich war.
Es ging dann normal weiter. Der Fensterrahmen wurde ausgesaugt, die Alu-Leisten wurden teilweise gesäubert, mit Moosgummi beklebt und so gut es ging, gerichtet.
Die neue Scheibe wurde eingesetzt und ausgerichtet.
Dann sollte die erste Profilleiste eingesetzt werden. Ging aber nicht, da das Moosgummi zu dick war. Also – Moosgummi wieder runter – es geht ja auch ohne?
Noch einer, von sehr vielen Versuchen, die Leiste einrasten zu lassen. Ging natürlich nicht, weil das Profil verbogen war. Also dann eben mit Gewalt! Plastikhammer, zum Glück kein Vorschlaghammer, und dann immer drauf! Hat aber auch nicht funktioniert. Nun gut, bleibt die Schiene eben lose! Die anderen Schienen werden sie schon halten.
Die obere Schiene ließ sich dementsprechend problemlos einsetzen.
Die erste vertikale Schiene – plötzlich, oh, zu lang! Gewalt half da auch nicht mehr. Die Lösung, abschneiden! Und siehe da, es passt wieder. Zwar sind die Spalte an den Stößen ein bisschen größer, wen stört’s, der Kunde merkt ja sowieso nichts!
Nun aber schnell nach Hause, ist ja Freitag und Mutti wartet mit dem Essen. Aber durch die Ablenkung ist die Vergesslichkeit in den Vordergrund getreten – Brillenetui und Handschuhe am „Arbeitsplatz“ zurückgelassen.
Anmerkung: Normalerweise schaue ich den Handwerkern ungern auf die Hände, weil sie sonst nervös werden. Aber mein PC, an dem ich saß, stand in unmittelbarer Nähe des Fensters. Bei dem Gehämmer hätte ich mich sowieso nicht in die Küche verkrümelt.
Ich hoffe, dass ich nie wieder in die Verlegenheit komme, einen „Handwerker“ zu benötigen. Ich werde nach Möglichkeit darauf verzichten!
Fazit: Das Klischee mit den Handwerkern hat sich somit bestätigt.
