SAS Scandinavian Airlines System (Stockholm)
Kein adäquater Ersatz bei gestrichenen Flügen
Man stelle sich folgende Situation vor:
Man hat in einem Restaurant lange im Voraus ein fünfgängiges Menü mit Champagner für eine größere Gesellschaft bestellt. Das Restaurant verlangt Vorauszahlung und erklärt, dass die Reservierung nicht storniert werden könne. Nach ein paar Wochen stellt der Restaurantinhaber fest, dass es sich nicht lohne, Champagner liefern zu lassen, weil sich nicht genug andere Gäste für das Restaurant angemeldet haben. Er teilt der Gesellschaft mit, dass es statt des Champagners Coca Cola und im übrigen statt der fünf nur drei Gänge geben werde.
Wie würden Sie das nennen? Vielleicht Betrug? Die Sache hat noch eine Pointe: Im Extraraum sitzen am Abend des Restaurantbesuchs Gäste, die Champagner bekommen und ein fünfgängiges Menü. Sie haben dafür einen höheren Preis bezahlt.
Ungefähr so verfährt die Fluglinie SAS mit ihren Kunden. Ich habe für mich und meine Frau einen Flug von Los Angeles nach Stuttgart gebucht und sofort bezahlt. Nach wenigen Wochen wurde mir mitgeteilt, dass ich eineinhalb Stunden früher abfliegen müsse, als zunächst angegeben, weil die Umsteigezeit in Newark zu knapp bemessen war - nicht von mir, sondern von SAS! Offenbar hatte man in Stockholm zuvor, bei der Erstellung des Flugplans, noch nie von Newark gehört. Ein paar weitere Wochen später erfuhr ich, dass es den Anschlussflug in Kopenhagen nicht mehr gebe und ich von dort nach durchflogener Nacht erst zusätzliche 2 Stunden 45 Minuten später weiter fliegen könne. Insgesamt sollte der Flug von Los Angeles nach Stuttgart 4 Stunden und 15 Minuten länger dauern als der Flug, den ich gebucht und bezahlt hatte: Coca Cola statt Champagner. Hätte ich das gewusst, hätte ich eine andere Verbindung gebucht, zum Beispiel bei KLM oder Swiss. Die war inzwischen teurer geworden. SAS hatte zum Zeitpunkt der "geringfügigen Änderung" selbst Verbindungen über Stockholm, San Francisco oder Chicago im Flugplan, die bis zu 6 Stunden und 40 Minuten kürzer waren als die nun im Nachhinein zugeteilte. Die waren offenbar für die besser zahlenden Kunden reserviert wie der Champagner für die Restaurantgäste im Extrazimmer. Ich hingegen habe für eine Leistung bezahlt, die nicht erbracht wurde. Wie würden Sie das nennen?
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Auf E-Mails an SAS erhält man immer nur die gleichen automatisierten Antworten. Eine günstige Verbindung als Ersatz für den gestrichenen Flug wurde mir nicht angeboten.
Die Lehre kann nur lauten: Buchen Sie keinen Flug bei SAS, wenn Sie auch sicher sein wollen, dass man Ihnen einen Flug verkauft, der tatsächlich stattfindet. Bleibt nur die Frage, ob SAS bereits wusste, dass der Flug, den man mir verkauft hatte, nur eine Fiktion ist, oder ob er überraschend in einem Loch verschwunden ist.
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