Berliner Verkehrsbetriebe (Berlin)
Steuerfinanzierte Prestigesucht
Die Berliner Verkehrsbetriebe sind ja ständiger "Gast" in der ReclaBox. Sei es, dass es um unfreundliche Busfahrer oder Messerstechereien zu nächtlicher Stunde in U-Bahn-Waggons geht. Auch das Chaos im S-Bahn-Verkehr vor einigen Wochen war eine einzige Katastrophe, angeblich hervorgerufen durch "Einsparungen".
Andererseits wundert man sich dann nur noch, dass an bestimmten Stellen die Ausgaben nur so sprudeln. Wurde demnach bei der S-Bahn am falschen Ende gespart, so ist bei der neuen U-Bahn-Linie 55 das Geld geradezu aus dem Fenster herausgeworfen worden.
Deutschlands kürzeste U-Bahn-Strecke verbindet nun den Hauptbahnhof mit dem Brandenburger Tor. Vierzehn Jahre Bauzeit für eine 1,8 km lange Strecke, und das zu einem Preis von 320 Millionen Euro. Toll!
Dass Berlin hoch verschuldet ist, scheint hier wohl niemanden interessiert zu haben. Schnelle Gewinne dürften von der eingleisigen "Kanzler-U-Bahn" auch nicht zu erwarten sein, denn diese Linie wird allenfalls von ein paar Touristen frequentiert. Alles in allem ein Prestigeobjekt zur Aufwertung des Regerungsviertels.
Ach, übrigens, ich bin bei meinem Besuch in Berlin im Juli auch "Opfer" dieser "S-Bahn-Katastrophe" geworden. Deshalb reklamiere ich hier.