Familienkasse Bad Oldesloe (Bad Oldesloe)
Familienkasse macht Fehler und der Bürger muß LEIDEN
Am 15.05.2009 haben wir Kindergeldzuschlag beantragt und dabei alle Unterlagen eingereicht. Auch dass ich (Tochter geboren am 07.05.2009) zu dem Zeitpunkt im Mutterschutz war und NICHT gearbeitet habe (habe einen Job, wo ich monatlich ca. 280 € netto verdiene).
Endlich am 18.07.2009 kam die Ablehnung von der Familienkasse. Als Begründung, wir würden ja 2600 € brutto verdienen und somit würde uns nichts zustehen. 2600 € brutto? Das möchte ich wirklich gerne verdienen!
Unverständlich ist uns bis heute, wo die Familienkasse solch utopische Angaben her hat? Von uns jedenfalls nicht. Daraufhin haben wir natürlich SOFORT Widerspruch eingelegt und der Eingang wurde uns auch mit Datum vom 22.07.2009 bestätigt.
Bis heute (27.10.2009) haben wir noch nichts gehört. Nach mehrmaligen Anrufen und mittlerweile einigen Veränderungen bei uns (älterer Sohn geht in den KIGA monatlich - 140 € Mehrbelastung + Mieter ist seit dem 31.09.2009 nicht mehr vorhanden - 240 € weniger Einahmen, das heißt 380 € monatlich weniger in der Tasche) wurde uns dann endlich gesagt: "Ja, die Bearbeitung Ihres Antrages ist für den 23.11.2009 vorgesehen".
Das nenne ich eine Veräppelung - wir gehen beide arbeiten, zahlen beide Steuern, wenn der Staat etwas an Geld (wie Steuern) haben will, dann muß man am besten noch gestern bezahlt haben, aber wenn er was uns Zustehendes geben soll, dann läßt er sich mal so eben sieben Monate Zeit.
Politiker mit Vereinfachungsideen, wie Merz und Kirchhoff, hat man in den H. getreten. Man will keine Verwaltungsvereinfachungen annehmen. Daher verlängern sich auch die Bearbeitungszeiten. (Letzte Woche hatte ich einen Brief vom Finanzamt erhalten, ergänzende Antworten zu meinem Schreiben vom 11.5.2006 zu machen.)
Bei der Eintreibung von Abgabenschulden ist man schneller. Es war immer so und bleibt auch. Nach einem halben Jahr können Sie eine Untätigkeitsbeschwerde einlegen. Das funktioniert.
Beschwerde ist gelöst.
1) Irgendwo müssen die Beamten der Bundesarbeitsagentur untergebracht werden. Nachdem aufgefallen ist, dass diese jahrzehntelang praktisch ungeprüft Arbeitslosengeld ausgezahlt hatten, keine ernsthafte Vermittlungstätigkeit ausüben konnten/wollten und weder von Arbeitgebern noch von Arbeitssuchenden ernst genommen wurden, wurden sie erst einmal vom ARBEITSVERMITTLER in FALLVERWALTER (FALLMANAGER) umbenannt, weil man glaubte, dass sie zumindest einfachere Verwaltungstätigkeiten halbwegs ordentlich ausführen konnten. Der Versuch schlug leider fehl: weit über 90% der Arbeitszeit bearbeiten die Beamten der Agentur nach wie vor ihre EIGENEN Fehler.
2) Die Beamten der Bundesarbeitsagentur haben sich (zumindest durch Unterlassung) "vorbildlich" verhalten bei der Hetze gegen Arbeitslose, mit der Parlaments- und Regierungsmitglieder gerne ihre eigene Untätigkeit bzw. ihr eigenes Unvermögen kaschieren. Das war genau das, was die Politik brauchte: Marionetten, die - wie in diesem Fall - systematisch eigene Fehler den Kunden zuweisen können. Es gibt in Deutschland keine wirksamen rechtlichen Instrumente, mit denen sich Bürger gegen Verwaltungsschikane wehren können.
3) In der Online Version der Lübecker Nachrichten vom 29.01.2006 hatte man versprochen, dass sich an den katastrophalen Zuständen in Bad Oldesloe etwas ändert. Nichts ist aber passiert. Hier der Text:
Kindergeld-Skandal: Die Warterei geht weiter
Bad Oldesloe - Der Ärger um die Auszahlung von Kindergeld in Schleswig-Holstein entwickelt sich zum
Skandal. Auch ein halbes Jahr nach der Neuorganisation der Familienkassen warten allein in Lübeck
und Umgebung noch mindestens 1500 Betroffene auf ausstehende Zahlungen. Die Behörden vertrösten
weiter: Bis zum Sommer würde man die Situation im Griff haben.
Da sich landesweite Beschwerden über die Familienkassen auch in der Kieler Staatskanzlei häufen, hat sich
Ministerpräsident Peter Harry Carstensen (CDU) eingeschaltet. Mitte Januar schrieb er an Bundeskanzlerin
Angela Merkel (CDU) mit der Bitte, dringend einzuschreiten. "Die Beschwerden über Unzulänglichkeiten der
Familienkassen im Land halten weiterhin an", schrieb Carstensen. Eine Antwort aus Berlin steht aus. Vorab
trudelte jetzt ein Brief aus der Zentrale der Bundesagentur für Arbeit (BA) in Nürnberg ein. Vize-Präsident Heinrich
Alt schrieb an Carstensen, das Kindergeld solle in Schleswig-Holstein bald wieder rechtzeitig ausgezahlt
werden. "Bald" heißt konkret: Tausende Familien müssen weiter auf 154 Euro monatlich je Kind warten. Mit einer
Normalisierung sei "spätestens Ende des ersten Halbjahrs zu rechnen", so Alt.
In der für die Region Lübeck zuständigen Familienkasse Bad Oldesloe (23 Mitarbeiter) gibt es aktuell in 1500
Kindergeldfällen Zahlungsrückstände von zwei bis drei Monaten, so die zuständige Regionaldirektion Nord der BA
auf Anfrage. Insgesamt liegen in Bad Oldesloe derzeit 7500 Fälle zur Bearbeitung an, im September
vergangenen Jahres waren es gar 15 000. Jürgen Goecke, Chef der Regionaldirektion Nord, hatte bereits
damals gravierende Mängel eingeräumt und nach massiven Beschwerden in der Bevölkerung bereits im
September versprochen: "Bald gibt's wieder regelmäßig Kindergeld. "
Das Personal in den Familienkassen war aufgestockt worden - in Bad Oldesloe um vier Zusatzkräfte. Jetzt ließ
Goecke über seinen Sprecher Horst Schmitt mitteilen: "Es tut uns leid. Es gibt weiterhin große Zahlungsrückstände. "
Es handele sich bei 1500 ausstehenden Zahlungen jedoch fast ausnahmslos um "juristisch komplizierte Fälle"
oder um Fälle, "in denen die Antragsunterlagen nicht vollständig sind", so die Entschuldigung. Die
durchschnittliche Bearbeitungsdauer eines vollständigen Kindergeldantrags liege in Schleswig-Holstein bei vier
Wochen. Schmitt räumt ein, dass "unsere Service-Center zur Zeit aus technischen Gründen überlastet sind". Nach
LN-Informationen soll die telefonische Erreichbarkeit offenbar komplett neu geregelt werden. Telefonisch sind
die Familienkassen seit ihrer Neuorganisation vor einem halben Jahr nicht mehr erreichbar. Schmitt empfiehlt
bei eiligen Anliegen, sich über Mail (Familienkasse-Badoldesloearbeitsagentur.de), Fax (0 45 31/16 73 66)
oder Brief (Sandkamp 3, 23 843 Bad Oldesloe) an die zuständige Behörde für den Raum Lübeck zu wenden. Diese
Anfragen würden vorrangig bearbeitet, verspricht er.
ln-online/lokales vom 29.01.2006 01:00