TEDi GmbH & Co. KG (Dortmund)
Wertschätzung von Mitarbeitern miserabel
Ich habe bis vor ein paar Wochen noch für das Unternehmen Tedi gearbeitet. Ich muss dazu sagen, dass ich von vornherein nicht lange dort arbeiten wollte. Vom menschlichen Verhalten gegenüber seinen Mitarbeitern ist aber dieses Unternehmen sehr weit entfernt. In dem Einstellungsgespräch würde mir noch gesagt, dass man eingearbeitet wird, man sich verstärkt, um die neuen Mitarbeiter kümmert. Ich würde nach ein paar Tagen in eine andere Filiale geschickt und musste dort fünf Stunden alleine stehen, ohne zu wissen, wie der Ablauf dort ist, wie es hier heute weiter geht oder wo welche Artikel sich befinden. Leider scheint es häufiger vorzukommen, dass man doch sehr lange alleine steht wie mir Mitarbeiter berichtet haben. Das war die schlimmste berufliche Erfahrung, die ich bisher machen durfte, weil ich solch Panik hatte irgendetwas falsch zu machen. Man bekommt keinerlei Unterstützung, musste springen, wenn der Vorgesetzte es anordnete. Ich habe schon bei einigen Unternehmen gearbeitet, aber so mit seinen Mitarbeitern ist noch keines, wo ich vorher gearbeitet habe. Wenn man sich mit Kollegen über diese miserablen Zustände unterhalten hat, merkte man diesen an das sie resigniert haben, weil sich eh nichts ändert. Schade ist auch, dass man von seinem Vorgesetzten der einem im Bewerbungsgespräch das Blaue vom Himmel erzählt dann auch noch so behandelt. Für mich ist TEDi Geschichte, eigentlich schade, weil die Arbeit so glaube schon ganz viel Spaß bereitet hat, aber man als Mensch bzw. als Mitarbeiter nicht so behandelt wird wie man es sich vielleicht wünscht.
Eigeninitiative ist ungern gesehen, selbst Vorschläge, um Arbeitsverläufe zu verbessern oder zu beschleunigen, werden nicht gern gesehen und sogar als Besserwisserei ausgelegt.
Die Arbeit selbst ist in Ordnung, wenn man als Verkäufer darauf verzichtet, auch mal ein wenig beraten zu dürfen, denn letztendlich steht die Ware im Vordergrund, und die mus ver- und umgeräumt werden, streng nach Anweisungen von oben.
Etwa alle Monate wird dann auch der Laden von der Regionalleitung gecheckt, und ein Fehlerpunktesystem sorgt dafür, dass die Marktleitung bei zu vielen Fehlern abgemahnt wird, egal ob sie etwas verbockt hat oder die anderen Mitarbeiter. Das und vieles mehr sorgt für ein schlechtes Klima, und selbst mit Kollegen, mit denen man sich anfangs gut verstanden hat, wird es schwierig, weil natürlich jeder für sich kämpft. Und das mit der Resignation stimmt, hab ich auch schon genau so erlebt.
Am Ende ist man eben als Mitarbeiter alleingelassen. Oft steht man auch gerade in Frühschichten allein im Laden und steht da wie doof, weil man erst seine Marktleitung oder gleich die Regionalleitung anrufen muss, anstatt Banalitäten selbst entscheiden zu dürfen (Umtausch bei eindeutig defekter Ware ab einem bestimmten Preis zum Beispiel).
Wenn man krank ist, wird man durchaus verspottet. Und wenn man wie ich damals Teilzeit arbeitete und laut Jobcenter wegen Aufstockung weiter Bewerbungen schreiben MUSSTE - wodurch sich auch Vorstellungsgespräche ergaben, zu denen man hinmusste und ggf. eben auch einen Vormittag oder dergleichen frei brauchte -, wurde man von der Regionalleitung in süffisantem Ton gefragt, wie denn das Gespräch verlaufen sei und ob man denn nicht mehr hier arbeiten wolle. Die Situation zu erklären half nicht, sie wurde eher belächelt. Auf mein Argument, ich müsse mich nicht weiter bewerben, wenn man mir eine Vollzeitstelle gebe, wurde auch eher spöttisch reagiert. Viel lieber ließ man mich Überstunden kloppen, bis über 70 im Monat.
Ich habe es dort ein paar Jahre ausgehalten, aber am Ende war es so, dass mich der Job sogar in Depressionen plus Angststörungen versetzt hat und ich ihn letztendlich aufgeben musste - auf ärztliches Anraten. Und es war gut, dort dann aufzuhören.