ver.di - Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (Berlin)
Kein Verständnis für den BVG Streik
Wenn man Sich die Löhne der alteingesessenen U-Bahn, Bus- und Tram Fahrer anschaut, dessen tatsächliche Höhe ja gegenwärtig über diverse Medien verbreitet wird, muss man zumindest für Berlin feststellen, dass die Höhe der Löhne im Vergleich zum allgemeinen Lohnniveau in der Region als gut bezeichnet werden kann.
In einer derart verschuldeten Stadt wie Berlin den unbefristeten Streik der BVG zum Anfang der weltgrößten Tourismusmesse ITB zu legen, halte ich für absolut verantwortungslos. Vielleicht übernimmt ja Ver.di dann die Verantwortung für den wirtschaftlichen Schaden und den Imageverlust der Region.
Angesichts der Tatsache, dass die BVG mit 720 Millionen Euro Schulden eigentlich Pleite ist, und die Stadt Berlin der BVG auch noch preisdrückende Konkurrenz, wie z.B. den innerstädtischen (damals auch funktionierenden) privaten Pendelbusverkehr, eine Abfuhr erteilte, verhalf sie der BVG damit zu einem quasi - Beförderungsmonopol.
Ich persönlich mache jetzt ernst und bringe unsere Fahrradflotte entsprechend auf Vordermann. Wir werden künftig wo immer es uns möglich ist, auf die Dienste der BVG verzichten. Ich hoffe, dass viele andere Berliner es genauso machen werden. Damit die Streikenden wissen, wer eigentlich für sie aufkommt.
Mich persönlich kommt der Streik teuer zu stehen. Als selbständiger Kleinunternehmer, kann ich gegenwärtig von den Löhnen der alteingesessenen BVG-Fahrer nur träumen. Der ganze Streik kostet mich nun täglich 3,5 Std. zusätzliche Fahrt, und verschärft somit meine ohnehin schon kritische wirtschaftliche Lage.
Von mir gibt es kein Verständnis für diesen Streik. Ich persönlich werde künftig die Dienste der BVG wo immer es mir möglich ist, umgehen.
Ich hoffe auch, dass der Senat Mittel und Wege findet, die Verursacher und Mitwirkenden des Streiks abzustrafen. Denen scheint ja der Rest der arbeitenden Bevölkerung, die unter denselben oder oftmals unter schwierigeren Bedingungen arbeiten müssen, völlig egal zu sein.
Die Streiks um die Forderung nach
höheren Gehältern im öffentlichen Dienst sind
notwendig. Seit acht Jahren sinken die Reallöhne im öffentlichen
Sektor. Mag sein, das der öffentlicher Dienst aufgebläht
und überbürokratisiert ist. Auch ist der Krankenstand
dreimal so hoch wie in der freien Wirtschaft. Aber wo sollen Leute
die stressempfindlich sind arbeiten? Um auch Leute die nur anwesend
sind, haben irgendwann Lohnsteigerungen verdient.
Monopolisten
Unternehmen mit einem Geschäftsfeld in dem es keinen(!) Wettbewerber gibt, sollten von Gesetz wegen nicht streiken dürfen. Die Kunden haben nun mal keine Alternative und werden genötigt, Zwangsurlaub zu nehmen.