|
7309 Views | 12.07.2018 | 02:14 Uhr
Sehr geehrte Damen und Herren,
über mehrere Jahrzehnte habe ich Ecco Schuhe getragen, weil diese angenehm am Fuß sind und den Zehen Platz geben.
Neben meinen Alltagsschuhen für den täglichen Gebrauch, hatte ich auch 2 Paar schwarze Leder Schuhe von Ecco gekauft, die eigentlich nur zu festlichen Anlässen getragen wurden.
Zur Abiturfeier meiner Tochter wollte ich eines dieser Schuhe tragen, die bei mir seit etwa fünf Jahren im Schrank stehen. Beim Herausnehmen stellte ich fest, beide Paare waren mit meinem Schrankboden verklebt. Mit geringen Kraftaufwand lösten sich die Schuhe von Boden, teile des Absatzes verblieben jedoch im Schrank. Die Sole von beiden Paaren ist klebrig, porös wie Streuselkuchen und zerfällt bei leichtem Fingerdruck. Es scheint als, wenn das Gummi Material sich wieder in seinen ursprünglichen Aggregatzustand (Öl) zurückverwandelt. Ich kann Ihre Schuhe gar nicht anfassen, ohne schwarze klebrige Rückstände an den Händen zu haben, so als, wenn ich mit Teer hantiert habe.
Nicht nur, dass ich zum Abiball in gefütterten Winterschuhen Tanzen durfte, die Beseitigung Ihres Schuhs scheint mir auch noch ein Fall für den Sondermüll zu werden, wo Öle, Chemikalien und toxische Substanzen entsorgt werden.
Bei Recherchen über das Internet habe ich leider keinen Kundendienst Berater Ihrer Firma gefunden. Bei einem Anruf in Ihrer Hamburger Online Zentrale verwies man mich erst mit einer Tel Nummer nach Holland. Leider war die Nummer schon an jemanden anderen vergeben als ECCO Schuhe. Dann hieß es ich könnte mit dem Schuhen nur in das Geschäft gehen wo ich sie gekauft habe, um eine Beschwerde einzureichen. Man versicherte mir jedoch, dass Ihre Gewährlängsfrist zwar nur 2 Jahre besteht, mein am Telefon geschilderter Fall jedoch eine andere Sachlage hat, die über Ihre Gewährleitungsfrist hinausgeht. Da ich nun in der Nähe von München lebe und ich die Schuhe aller Wahrscheinlichkeit nach in Bremen gekauft habe, sehe ich mich außer Stande Ihren Forderungen nachzukommen. Den geforderten Kaufbeleg habe ich leider auch nicht mehr, da ich bereits genug Papier Belege für das Finanzamt sammele, und Beläge von Zahnbürsten, Klopapier, Hemden und Schuhen nicht abhefte.
Bei einem zweiten Anruf in Hamburg hieß es dann auf meine Frage wo ich mich denn hinwenden kann, es gibt keine Möglichkeit für mich. Wichtig war für die Dame wiederum zu Wissen wo ich Ihre Schuhe gekauft habe. Direkt in einen ECCO Schuh Geschäft oder einen Drittanbieter? Auch diese Frage konnte ich nicht mit Sicherheit beantworten. Für mich als Kunde von Ihrem Ecco Schuh, eigentlich auch nicht relevant.
In Deutschland gibt es ein Produkthaftungsgesetz. Sie sind der Hersteller und vertreiben Ihr Produkt wie und wo auch immer sie wollen. Aber sie sind in der Produkthaftung als Hersteller, weil Ihr Logo auf dem Artikel steht.
Ich würde mich freuen von Ihnen einen akzeptablen Vorschlag zu hören, wie Sie Ihren Kunden in so einen Fall entschädigen möchten.
Offensichtlich ist hier bei der Zusetzung von Weichmacher Chemikalien etwas schiefgelaufen und es scheint so, als wenn ich mit meiner Erfahrung mit diesem Problem nicht alleine stehe.
Ich werde die Schuhe solange aufbewahren, bis wir hier zu einer befriedigenden Lösung kommen.
Falls Sie jedoch der Meinung sich dies ist alles normal, sollten Sie in Zukunft ein Haltbarkeitsdatum auf die Sole pressen.
Mit freundlichen Grüßen
Michael Stengel
Es wäre schön
BESCHWERDE KARTE
Kommentieren
Drucken
PDF
Regelverstoß
Beschwerde merken
Verlauf verfolgen
dem Autor eine Nachricht schreiben
Der Verkäufer hat mir daraufhin kostenlos beide Paare neu besohlt, mein Fazit daraus: Nie wieder Ecco, aber dem Verkäufer halte ich die Treue.
vielen Dank für Ihre E-Mail und das Bereitstellen der Bilder.
Wir konnten anhand der Bilder die Modelle ECCO ARLANDA 034764-00101 aus der Saison Herbst/Winter 2005 und ECCO CITY WALKER 013764-00101 aus dem Jahr 2002 ermitteln. Ohne einen gültigen Kaufnachweis müssen wir daher von einem Nutzungszeitraum von mind. 13 – 16 Jahren ausgehen.
Sicherlich werden Sie verstehen, dass wir aufgrund des hohen Alters der Schuhe hier keine Kulanzregulierung anbieten können.
Für unsere Sohlen verwenden wir Polyurethan, abgekürzt PU. Eine natürliche Eigenschaft dieses Materials ist eine sehr langsam voranschreitende, von verschiedensten Faktoren beeinflusste Zersetzung der Polymere.
Um diesen Prozess noch weiter zu verlangsamen setzt ECCO bei der Produktion der Sohle gesundheitlich unbedenkliche, chemische Stabilisierungsmittel ein.
Diese können den Prozess jedoch nicht aufhalten, so dass sich die PU-Sohle im Laufe der Zeit langsam zersetzt.
Es handelt sich bei diesem Prozess nicht um einen Produktionsfehler, sondern um einen natürlichen Alterungsprozess. Ein neues Aufziehen von PU-Sohlen ist bei dieser Produktionsform leider nicht möglich.
Wir bedauern sehr, Ihnen an dieser Stelle keine positivere Nachricht zukommen lassen zu können.
Mit freundlichen Grüßen
Nadine Solis
Back Office Representative Region D/A/CH
E-mail: dendverbraucher
-------------------------------------
ECCO case: 20180712-00426897
Antwort von mir:
Sehr geehrte Frau Solis,
Ihre mail vom 18.7.18 ist hier nie eingegangen., sonnst hätte ich wohl nicht vor 2 Tagen erneut geschrieben.
Zu Ihren Erläuterungen bleibt nicht viel zu sagen. Ein Verfallsdatum beim Schuhkauf wäre meiner Meinung nach hier angebracht.
Ich habe Leder Schuhe mit Ledersole die älter sind und noch immer getragen werden können.
Es geht hier auch nicht um eine Gewaerleistungsfrist die abgelaufen ist, sondern um die Tatsache, dass sich Ihre ECCO Solen selbst auflösen ohne benutzt zu werden.
Interessant ist fuer mich, dass andere Schuh Hersteller scheinbar dieses Problem besser lösen können as sie.
Stellen Sie sich vor Sie kaufen ein Auto oder irgend einen Gegenstand, der sich dann nach Ablauf einer Zeitspanne auflöst.
Toll, ist Ihre Erklärung dafür wie sie Biomüll zu kreieren.
Für mich und viele andere ECCO Kunden mit ähnlichen Erfahrungen, steht fest. NIE WIEDER ECCO Schuhe zu kaufen.
So ist es auch gut zu verschmerzen hier keinen Ersatz von Ihnen zu erhalten.
Betrachten Sie mein Scheiben als Anregung fuer Ihre Abteilung Chemie & Entwicklung die scheinbar noch in den Kinderschuhen steckt.
Ich werde Ihre Antwort und meine Email bei RECLABOX veroeffendlichen.
Mit freundliche Grüßen
Michael Stengel
vielen Dank für Ihre Rückmeldung zu der Ablehnung Ihrer reklamierten Schuhe.
Auch wenn wir nachvollziehen können, dass sie unerfreut über diese sind, sollten wir bitte nicht außer Acht lassen, dass wir hier von Schuhen sprechen, die vor 13-16 Jahren unsere Produktion verlassen haben.
Wir sind der Meinung, dass dies ein sehr hohes Alter für einen täglichen Gebrauchsgegenstand ist, der all die Jahre für Sie zur Verfügung stand.
Im Hinblick auf Ihre Anmerkung zur Nachhaltigkeit unserer Schuhe und Sohlen, stehen wir hier sicher keinem anderem Schuhersteller nach und im Grunde ist es eine gute Sache, dass sich Materialien nach einem gewissem Alter zersetzen und abbauen.
Es steht Ihnen selbstverständlich frei sich eine weitere Meinung beim Verbraucherschutz einzuholen.
Mit freundlichen Grüßen
U. W.
Customer Service Region D/A/CH
E-mail: dendverbraucher
-------------------------------------
ECCO case: 20180809-00433615
Sehr geehrter Herr W.,
Mir liegt nun Fern hier E-Mail Ping Pong zu spielen und dies is nun meine letzte E-Mail.
Grundsätzlich denke ich das nicht das alter eines Gegenstandes seinen Zerfall rechtfertigt sondern seine Abnutzung.
Die Schuhe sind kaum getragen, wie aus den Fotos hervor geht. Scheinbar gibt es Leute die ähnlich denken wie ich.
Ihr letzter Absatz an mich hat mir besonders gut gefallen.
“Im Hinblick auf Ihre Anmerkung zur Nachhaltigkeit unserer Schuhe und Sohlen, stehen wir hier sicher keinem anderem Schuhersteller nach und im Grunde ist es eine gute Sache, dass sich Materialien nach einem gewissem Alter zersetzen und abbauen”
Beim ersten Teil Ihres Absatzes habe ich da so meine Zweifel, beim zweiten Teil finde ich, dass man das einfach noch besser Verallgemeinern kann und auch noch die Menschen da einbezieht.
All dies fällt unter die Kategorie einer produzierenden Industrie die fehlerhafte Produkte herstellt um Kunden zum Neuerwerb von Gegenstanden zu zwingen und mehr Umsatz zu erwirtschaften.
Ob nun Glühlampen mit kurzer Lebensdauer, Drucker die Chips haben und das Gerät nach einer gewissen Betriebszeit unbrauchbar machen, Laptops die man gar nicht mehr zur Reparatur öffnen kann und Schuhe die von selbst zerfallen.
Vor 40 Jahren hätte Ihnen jeder Schuhmacher Ihre Schuhe um die Ohren geschlagen wenn Sie mit Ihren Argumenten vorgesprochen hätten. Soviel zu Ihrer “ Nachhaltigen Produktion”
Es ist eine Verschwendung von Rohstoffen die Sie da meiner Meinung nach fördern und dies noch in das Gute Licht Stellen wollen wie positiv dies ist.
Ich habe Gute Verbindung zur Presse und denke darüber nach, hier aus dem Paar Schuhen ein Politikum zu machen, das erheitert zum Schmunzeln und Nachdenken anregt.
Hiermit verabschiede ich mich bei Ihren ECCO team und ich wünsche Ihnen gute Besserung.
Mit freundlichen Gruessen
Michael Stengel
Nach weiterer Recherche bin ich bei WIKIPEDIA Englisch auf diesen Beitrag gestossen. Interessant, dass meine urspruengliche Vermutung scheinbar doch richtig war.
"Quality
In 1998, ECCO faced problems with a large quantity of shoes. Due to a production fault involving the composition of sole material - hydrolysis of the molded polyurethane - the soles disintegrated after only one to five years. [7] After discovering the source of the problem, ECCO changed the composition of its sole material. [citation needed] "
Ist doch klar, dass die porös werden. Autoreifen werden ja auch regelmäßig ausgetauscht! Schuhe sind zum Tragen da und nicht zum in den Schrank stellen. Ledersohlen sind keine PU- Sohlen und diese machen nun mal den Komfort aus! Sich beim Hersteller über so einen alten Schuh noch so zu echauffieren finde ich ziemlich dreist und unverständlich. Vor allem würde ich mich nie trauen 16 Jahre alte Schuhe zu reklamieren! Wirklich UNVERSCHÄMT!
Von großflächigen "Fetzen" bis zur auflösenden Struktur in nahezu Pulverform war bei diesen Auslösungserscheinungen alles dabei und hat sich im Auto und auf dem Weg zur Feier verteilt :-)
Muss man sich ungefähr wie in einem Comic vorstellen, während dem Gehen (im Auto hatte ich es nicht gleich bemerkt) haben sich die Schuhe regelrecht aufgelöst und die Sohle ist immer weniger geworden - ein lustiges Bild, wenn es nicht so ärgerlich wäre.