ADAC Autoversicherung AG (München)
Schlechter Service, inkulant, wenig Interesse am Menschlichen
Bestell-/Kundennummer: 164.511.406.288
"Somit haben wir Sie im Sack! " eine Versicherung, die super klingt, solange man sie nicht in Anspruch nimmt oder mit gängigen Standards der Branche vergleicht
ich hatte letztes Jahr meinen ersten Schaden am eigenen PKW und daher telefonisch den Kontakt zum Versicherer aufgenommen, um abzuwägen, ob es sinnvoll ist, den kleinen Lackschaden zu melden oder selbst zu regulieren.
Im Laufe dieses Gespräches kristallisierte sich heraus, dass der Rabattschutz, welchen ich beim initialen Wechsel zum ADAC noch nicht dazu buchen konnte (SF Voraussetzung war damals noch nicht erfüllt), nicht automatisch dazu gebucht wird. Soweit so gut und auch verständlich.
Guter Service wäre es m. M. nach gewesen, mich über meinen unzureichenden Schutz zu informieren, jedoch kann man bei der Mitgliederanzahl durchaus kulant sein und respektieren, dass dies nicht unbedingt möglich ist. Zwar arbeite ich selbst in der digitalen Automationsbranche und technisch wäre es durchaus möglich und State of the Art sowas umzusetzen. Jedoch dauert das etablieren solcher Verfahren Zeit und der ADAC hängt da technisch noch etwas zurück. Andere Versicherer bieten teilweise nicht nur eigene Web Portale, sondern auch Apps für das Vertragsmanagement und die Schadensmeldung. Der ADAC bietet hingegen keinerlei Möglichkeit, seine Kfz Versicherung selbständig zu verwalten und auch der Mitgliederbereich der ADAC Webseite ist getrennt von der Versicherung - dies nur am Rande angemerkt. Ich habe daher letztendlich beschlossen, den Schaden selbst zu regulieren.
Was sich dann jedoch abspielte, war für mich nicht mehr nachvollziehbar. Ich bat darum, den SF Rabattschutz zu meinem bestehenden Vertrag hinzubuchen, immerhin war dies beim Antrag nur eine von diversen den Vertrag ergänzenden Optionen. Dies sei jedoch im laufenden Kalenderjahr nicht möglich und selbst dafür konnte ich, wenn auch leicht enttäuscht, Verständnis aufbringen. Ich sollte jedoch meinen laufenden Vertrag zum Jahresende kündigen und einen Neuvertrag zum Jahreswechsel erneut beim ADAC abschließen, anders sei es nicht möglich den Rabattschutz zu verbuchen. Guter Service wäre es gewesen, dies wenigstens automatisch zum Jahreswechsel für mich umzustellen, aber auch das ist dem ADAC nicht möglich gewesen.
Daraufhin wirklich angefressen, habe ich beschlossen, die Kfz Versicherung komplett neu vergleichen. Wenn ich schon kündigen muss, dann kann ich aus meiner Sicht auch zum aktuell für mich wirtschaftlichsten Versicherer wechseln. Ich stellte daraufhin fest, dass ich nicht nur zu viel zahle, sondern andere Versicherer einen aus meiner Perspektive deutlich bessere Leistungsumfang anbieten. Vom Hören und Sagen aus meinem Umfeld gab es dann ähnliche Erfahrungen mit dem ADAC und andere Versicherer würden besseren Service offerieren. An diesem Punkt dann vom Gefühl her komplett vom ADAC betrogen, zog ich diverse Verträge zurück, so auch die seit 2017 bestehende Privathaftpflicht und die seit 2003 bestehende ADAC Plus Mitgliedschaft.
Leider habe ich den Kfz Vertrag, im Gegensatz zu den anderen, nicht selbstständig gekündigt. Wie von anderen Vertragswechseln, z. B. Strom, gewohnt ging ich fest davon aus, dass der neue Versicherer beim alten Versicherer in meinen Auftrag kündigen würde. Immerhin hatte ich das auch, so dachte ich zumindest, angegeben. Ich bekam relativ zeitnah bereits die ganzen neuen Vertragsunterlagen und im Glauben, dass alles seinen geordneten Weg geht, startete ich ins Jahr 2019.
Hier buchten zum Jahresbeginn plötzlich beide Versicherer ab. Der alte, sowie der neue! Auf Rückfrage bei den beiden Versicherern stellte sich relativ zügig raus, dass mir beim Versicherungsantrag für den Wechsel ein Fehler beim Ausfüllen der Vertragsunterlagen passiert ist. Die Frage „Vertrag gekündigt durch“ mit den Optionen „Ich habe selbst gekündigt“ und „Versicherungsgesellschaft“ kreuzte ich mit „Versicherungsgesellschaft“ an. Für mich war in diesem Moment selbstverständlich, dass der neue Versicherer beim alten Versicherer kündigen soll. Großer Irrtum wie sich herausstellte und eine Doppelversicherung die Folge.
Ich stellte zudem auch fest, dass ich einer verdeckten Preiserhöhung zum Opfer gefallen bin.
Leider galt hier am 10.01 vermutlich kein Sonderkündigungsrecht mehr, da die Information bereits im November versendet wurde. Das Schreiben selbst trug zwar kein konkretes Datum, sondern lediglich das Datum „November 2018“. Wenn man jedoch 3-4 Tage Postweg auf Ende November einrechnet, so hätte ich ganz knapp die Datumsgrenze für eine Sonderkündigung überschritten. Andere Versicherer senden wohl erst im Dezember, sodass man noch teils im Januar kündigen kann.
Schreiben Sie Ihre Beschwerde.
Meines Fehlers nun bewusst reagierte ich umgehend. Ich informierte den neuen Versicherer darüber, dass nicht vom ADAC ausgehend das bestehende Vertragsverhältnis aufgelöst wurde und ich lediglich das Antragsformular missverstanden habe. Im gleichen Zuge schrieb ich ein Kulanzschreiben an den ADAC, da mein Wunsch zu Wechseln weiterhin besteht.
Nach dem ich zwei Wochen vertröstet wurde, bekam ich jetzt das Ablehnungsschreiben zu meinem Kündigungswunsch. Eine Rückfrage, was bei mir Schweres vorgefallen ist, um mitten im Jahr alle Verträge, im Falle der ADAC Mitgliedschaft sogar eines 15 Jahre bestehenden Vertrages, zurückzuziehen erfolgte nicht. In 6 Monaten gab es kein Anzeichen etwas besser machen zu wollen oder eine Lösung zu finden mit der beide Parteien leben können.
Im Großen und Ganzen kann ich mittlerweile ADAC nicht weiterempfehlen.
Den Schutzbrief bieten viele andere Versicherungen für kleines Geld dazu, falls der Pkw Hersteller nicht schon eine Mobilitätsgarantie gibt. Zudem scheint der ADAC sich bei den vielen Millionen Mitgliedern nur noch für das Finanzielle zu interessieren. Hier sind ~600,00€ leicht verdientes Geld wichtiger als eine langfristig gute Reputation.
Mein Fazit, was ich für mich daraus ziehen konnte. Bei 20 Millionen Mitgliedern ist man nur noch eine Zahl und auch eine anfangs auf dem Papier sinnvoll erscheinende Versicherung nützt nichts, wenn die Kosten der Inanspruchnahme langjährige negative Konsequenzen nach sich ziehen und man sie daher nicht in Anspruch nimmt. Und zu guter Letzt: traue keinem Unternehmen, welches kein vernünftiges CRM – Kundenrückgewinnungsprogramm hat.
Es erfolgte bis Dato keine Reaktion seitens ADAC.
Die Bestätigung der ebenfalls am 07.02.2019 um 16:27 Uhr beim ADAC eingegangenen ordentlichen Kündigung steht ebenfalls noch aus.
Seitens ADAC gab es weiterhin keine Bemühungen das Vertragsverhältnis bestehen zu lassen oder nachzufragen wieso alle Verträge inklusive der ADAC Plus Mitgliedschaft gekündigt worden. Von Kulanz und Good Will keine Spur.
gestern, am 05.03.2019, bekam ich auf mein am 07.02.2019 verfasstes Schreiben eine Kontaktaufnahme aus dem Beschwerdemanagement.
Letztendlich hat sich alles zum Guten gewandt und der Vertragswechsel erfolgt jetzt rückwirkend zum 01.01.2019.
Der ADAC hat sich zudem, in für mich ausreichender und angemessener Form, entschuldigt und so kann ich letztendlich doch noch gute Erfahrungen verbuchen.
Leider kann ich diese Beschwerde nicht mehr als gelöst Kennzeichnen, da sich der Zustand "endgültig nicht gelöst" nicht mehr modifizieren lässt.
Ich bekomme in den nächsten Tagen die Vertragsunterlagen des neuen Versicherers und dann mal gucken ob das Auszahlen/Einziehen der Beiträge auf beiden Seiten funktioniert.