Beschwerde lesen

I

Ich fand heute Vormittag ein Paket in meinem Garten. Absender: eine Apotheke; Adressat nicht ich. Ich wohne sehr ländlich

1. Der Empfänger der Sendung wohnt ein Stück weit weg; kein Nachbar.
2. Die nächste DHL-Filiale ist auch einige km weit weg.

Ich rufe also deren "Hotline" an. Der Mitarbeiter an der anderen Seite der Telefonleitung erklärt mir: Sie müssen das Paket zur nächsten Filiale bringen.

Ich dazu fehlt mir Zeit und Lust; sind über 10 km Fahrt

Er: geben Sie es dem Zusteller mit.

Ich: Sicher werde ich mich jetzt nicht den Tag über hier auf die Lauer legen, um ein DHL-Fahrzeug abzupassen, falls heute überhaupt eins hier auftaucht.

Er: andere Möglichkeit ist nicht.

Ich: Sieht Ihr Vorgesetzter das auch so? Er stellt mich durch.

Der Vorgesetzte widerholt die Aussagen (s. O.)

Ich: Telefon nehmen; Zustallbasis anrufen; Zusteller informieren lassen und Abholung des Paketes veranlassen.

Er: unmöglich. Sie müssen, lt. unserer AGB.

Ich: Ich muss lt. Ihrer AGB gar nichts. Und ich bin sicher, dass in Ihrer AGB nichts davon steht, dass Sie gravierende Fehler nicht korrigieren dürfen.

Er: Wir dürfen nicht.

Ich: OK, da wartet jemand auf wichtige Medikamente. DHL wirft diese einfach in irgendeinen Vorgarten anderswo. DHL meint, der mit dem Paket Beworfene sei in der Pflicht, den Fehler von DHL zu korrigieren. Da irrt DHL.

Er: Sie müssen.

Ich: Ich muss gar nix. Der Anruf hier kostet meine Zeit und Nerven; auch den hätte ich nicht tätigen müssen. Sie müssen jetzt langsam mal einen Stift nehmen, meine Adresse notieren und das Nötige veranlassen.

Er: ich darf nicht…

Ich: Sie dürfen Ihre Fehler nicht korrigieren, aber vielleicht jemanden sterben lassen, der wichtige Medikamente nicht bekommt. Und ja, das wäre dann Ihre Verantwortung! Frohe Weihnachten!

Ich habe das Gespräch dann abgebrochen (und mich in mein Auto gesetzt und das Paket ausgeliefert)