Durch Conrad Electronic gelöste Beschwerde. | 1364 Views | 21.01.2010 | 13:10 Uhr
geschrieben von Klaus Mayer

Conrad Electronic SE (Hirschau)

Gezielte Wegwerfprodukte bei Conrad?

Vor einiger Zeit kaufte ich per Internet bei Conrad die Pulsuhr "ONE TOUCH" der Conrad-Marke "ATECH", Best.-Nr. 860116. Diese Pulsuhr ist ein Musterbeispiel für einen ausgesprochen unerfreulichen Wegwerfartikel, da nämlich kein Batteriewechsel möglich ist. Dieser ist zwar in der (vor dem Kauf downloadbaren) Bedienungsanleitung für die Selbstdurchführung ausdrücklich beschrieben, sodaß man zunächst "herangelockt" wird, leider läßt sich dann aber der Rückdeckel auch nach dem Lösen der Schrauben nicht entfernen, da er zusätzlich zu den Schrauben auch noch durch zwei Lippen der beiden Armbandteile unverrückbar in seiner Position gehalten wird. Davon steht in der Bedienungsanleitung nichts.

BILDER
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2 Bilder

Man ist dann natürlich dazu verleitet, das Armband zu entfernen, schafft es aber nachfolgend nicht mehr, es ohne Spezialwerkzeug wieder anzubringen, vielmehr beschädigt man die Uhr dabei derartig, daß man sie anschließend wegwerfen kann. Leider sieht nämlich der armbandhaltende Teil zwar zunächst nach Metall aus, ist aber dann doch nur aus weichem Kunststoff. Siehe hierzu die zwei angehängten Bilder, von denen das erste die Conrad-Bedienungsanleitung zeigt, während im zweiten die Realität zu sehen ist, in der zwar einer der beiden Armbandteile entfernt ist, aber trotzdem die Lippe an dem verbliebenen Teil deutlich zu erkennen ist.

SCHLAGWORTE

Hier ist vielleicht anzumerken, daß ich ein abgeschlossenes Ingenieurstudium der TU München besitze, sowie langjährig in der Industrie an der Entwicklung hochkomplexer elektromechanischer Geräte praktisch gearbeitet habe, aber all diese Ausbildung war für den Batteriewechsel an einem Conrad-Produkt wohl nicht ausreichend genug, da man mir nach Kontaktaufnahme mit Conrad mehrfach versicherte, der Sachverhalt sei dort geprüft worden, und die Batterie sei problemlos zu wechseln gewesen, allerdings teilte man mir nicht mit, wie dieser Wechsel wohl vonstatten gegangen sein mag. Offenbar gibt es bei Conrad Mitarbeiter, die mir in ihrer technischen Intelligenz doch weit überlegen sein müssen.

Übrigens handelt es sich um eine Conrad-Eigenmarke (auf der Originalverpackung ist groß der Conrad-Schriftzug aufgedruckt), und es gibt schon sehr zu denken, für was Conrad da seinen Namen hergegeben hat. Weiterhin habe ich vor zwei Wochen versucht, meine Kritik zunächst auf der Conrad-Website (im cXtreme-Shop) zu veröffentlichen, nachdem ich von Conrad per E-Mail dazu sogar schon ausdrücklich aufgefordert worden war. Natürlich wurden meine Ausführungen wegzensiert, sind also bisher nicht sichtbar. Dies ist ja noch verständlich. Daß man aber die Uhr kommentarlos weiterverkauft, gibt dann doch Anlaß zu der Frage, mit was für einem Unternehmen man es hier eigentlich zu tun hat. Allerdings ist ja in Deutschland und da vor allem in Bayern nichts unmöglich.

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Meine Forderung an Conrad Electronic SE: Konkrete SCHRIFTLICHE Äußerung, wie der Batteriewechsel denn trotz der störenden Armbandlippen möglich sein soll


Firma hat geantwortet nach 17 Tage nach 17 Tage
09.02.2010 | 13:10
Firmen-Antwort von: Conrad Electronic SE
Abteilung: Servicemanagement

Hallo,

ich möchte mich zunächst im Namen von Conrad Electronic entschuldigen und mich auch für den Hinweis bedanken.

Unser Mitarbeiter vom Qualitätsmanagement hat sich bereits mit Ihnen in Verbindung gesetzt. Doch leider haben Sie eine Zusammenarbeit abgelehnt.

Gerne werden wir den Sachverhalt nochmal prüfen. Sie erreichen uns direkt unter kundenbewertungen spider monkey conrad.de

Ich verspreche Ihnen eine schnelle und unbürokratische Hilfe und hoffe Sie bald wieder bei Conrad zu begrüßen.

Mit freundlichen Grüßen

Petra Hartinger

Conrad Electronic

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Kommentare und Trackbacks (6)


29.01.2010 | 14:36
von Klaus Mayer noch nicht gelöste Beschwerde | Regelverstoß melden
Das Fehlen einer verbindlichen Antwort ist ja auch nur die harmonisch ins Bild passende Ergänzung für einen Vorgang, der offenbar eine Firma in einem Bundesland kennzeichnet, in dem es nicht grundlos wirtschaftlich besser läuft als anderswo. Ist eigentlich ein Unterschied zwischen dem Bock als Gärtner und einer Bayerin als Verbraucherschutzministerin?


10.02.2010 | 16:17
von Klaus Mayer | Regelverstoß melden
Ich gehe also davon aus, daß es Conrad nicht wünscht, auch andere mögliche Kaufinteressenten öffentlich hier oder auf seiner eigenen Website zu informieren, wie ein Batteriewechsel erfolgen kann oder daß ein solcher trotz Versprechen in der Bedienungsanleitung gar nicht möglich ist. Vielmehr muß dann wohl jeder einzelne Käufer erst bei Conrad nachfragen. Ich hatte mir hier bei ReclaBox ausdrücklich eine SCHRIFTLICHE Äußerung gewünscht und zwar auch deswegen, da ich es ganz und gar nicht schätze, wenn eine Firma mit aller Gewalt meine Telefonnummer erforscht (wie geschehen), um mich mündlich "bearbeiten" zu können. Mein Anrufbeantworter schützt mich davor. Auch wenn ich jetzt speziell der Firma Conrad nichts unterstellen will, so lassen mich doch ganz allgemein viele andere Erlebnisse (mit anderen Firmen) vor der Möglichkeit zurückschrecken, mich von den "freundlichen" Mitarbeitern des deutschen Einzelhandels (dem die Wirtschaftskrise doch irgendwie zu gönnen ist - siehe Stichwort "Servicewüste") mündlich beschimpfen lassen zu müssen und dann vielleicht auch noch zu einer gleichartigen Antwort genötigt zu sein. Um es noch einmal festzuhalten: Ich wollte hier nichts außer einer schriftlichen Auskunft, wie man die Batterie ohne Selbstzerstörung des Gerätes wechseln kann.

12.02.2010 | 23:15
von Klaus Mayer noch nicht gelöste Beschwerde | Regelverstoß melden
Ich habe die ReclaBox-Rückfrage nach dem Status der Beschwerde wie folgt beantwortet:

Beschwerde ist noch nicht gelöst.


20.02.2010 | 12:23
von Klaus Mayer noch nicht gelöste Beschwerde | Regelverstoß melden
Ich warte nach wie vor auf eine verbindliche Aussage, ob und - wenn ja - wie sich die Batterie tauschen läßt. Ist das denn zuviel verlangt?!

Zumal diese Firma sich in Ihrer Werbung zu der Behauptung "Unser Serviceangebot wird auch Sie begeistern" versteigt und außerdem forsche Sprüche wie etwa "Service ist uns wichtig" tätigt. Und im Anschluß an das Versprechen "Sie können unser Berater-Team auch schriftlich kontaktieren" (habe ich getan) bleibt man dem Kunden dann eine Antwort schuldig, wie man ja dank ReclaBox jetzt hier sehr schön praktisch und öffentlich sehen kann.

Da hält sich meine angebliche "Begeisterung" für das Conrad-Serviceangebot dann doch in sehr engen Grenzen.


26.02.2010 | 09:33
von Klaus Mayer | Regelverstoß melden
Ich habe mittlerweile über ReclaBox von Conrad eine Beschreibung des Batteriewechsels erhalten. Damit ist meine Forderung erfüllt, und ich werde daher bei der eventuellen nächsten ReclaBox-Nachfrage meine Beschwerde als gelöst kennzeichnen. Allerdings ist zu der erhaltenen Beschreibung doch noch folgendes anzumerken.

Es handelt sich um eine kurze Anleitung und ein Video, in dem die Abnahme des Rückdeckels zu sehen ist. Zunächst werden dafür die Armbandteile zur Seite gedrückt (beschrieben in der Anleitung durch den Satz "Drücken Sie die Armbänder (...) leicht auseinander") und dann der Deckel mit einem spitzen Werkzeug herausgehebelt. Ich habe einen "Schnappschuß" der entscheidenden Stelle des Videos beigefügt. Darunter ist die gleiche Situation zu sehen, wenn ich sie bei mir selbst nachstelle. Leider ist jedoch mit einem "leichten Auseinanderdrücken" hier nicht viel auszurichten. Stattdessen ist deutlich zu erkennen, daß selbst nach einem brutalen Auseinanderdrücken des Armbands, wie es jedem Feinmechaniker die Haare zu Berge stehen lassen würden, bei mir nach wie vor die Armbandlippe ein unüberwindbares Hindernis darstellt. Allein schon die hellen blutleeren Druckstellen, die sich in dem Bild an meinen Fingern gebildet haben, sprechen sicherlich für sich.

Fazit: Auch wenn man davon ausgeht, daß ein Batteriewechsel so möglich ist, wie er in dem Video gezeigt wird, ist es aus meiner Sicht absolut nicht zu entschuldigen, wenn in der Bedienungsanleitung, die der Uhr beiliegt, dem Käufer mit keinem Wort gesagt wird, in welcher Weise man die Uhr zum Batteriewechsel buchstäblich vergewaltigen muß. Das Thema ist jedoch für mich damit beendet.

Abschließend möchte ich hier noch meinen Dank an ReclaBox zum Ausdruck bringen, wo man sich sogar die Mühe gemacht hat, die von Conrad erhaltene Beschreibung mit einem persönlichen Anschreiben an mich weiterzuleiten.
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06.03.2010 | 16:53
von Klaus Mayer gelöste Beschwerde | Regelverstoß melden
Wie angekündigt, habe ich anläßlich der jetzt erfolgten ReclaBox-Nachfrage die Beschwerde als gelöst gekennzeichnet.

Ein Kommentar wurde schon am 26.2.2010 dazu abgegeben.




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