Conrad Electronic SE (Hirschau)
Gezielte Wegwerfprodukte bei Conrad?
Vor einiger Zeit kaufte ich per Internet bei Conrad die Pulsuhr "ONE TOUCH" der Conrad-Marke "ATECH", Best.-Nr. 860116. Diese Pulsuhr ist ein Musterbeispiel für einen ausgesprochen unerfreulichen Wegwerfartikel, da nämlich kein Batteriewechsel möglich ist. Dieser ist zwar in der (vor dem Kauf downloadbaren) Bedienungsanleitung für die Selbstdurchführung ausdrücklich beschrieben, sodaß man zunächst "herangelockt" wird, leider läßt sich dann aber der Rückdeckel auch nach dem Lösen der Schrauben nicht entfernen, da er zusätzlich zu den Schrauben auch noch durch zwei Lippen der beiden Armbandteile unverrückbar in seiner Position gehalten wird. Davon steht in der Bedienungsanleitung nichts.
Man ist dann natürlich dazu verleitet, das Armband zu entfernen, schafft es aber nachfolgend nicht mehr, es ohne Spezialwerkzeug wieder anzubringen, vielmehr beschädigt man die Uhr dabei derartig, daß man sie anschließend wegwerfen kann. Leider sieht nämlich der armbandhaltende Teil zwar zunächst nach Metall aus, ist aber dann doch nur aus weichem Kunststoff. Siehe hierzu die zwei angehängten Bilder, von denen das erste die Conrad-Bedienungsanleitung zeigt, während im zweiten die Realität zu sehen ist, in der zwar einer der beiden Armbandteile entfernt ist, aber trotzdem die Lippe an dem verbliebenen Teil deutlich zu erkennen ist.
Hier ist vielleicht anzumerken, daß ich ein abgeschlossenes Ingenieurstudium der TU München besitze, sowie langjährig in der Industrie an der Entwicklung hochkomplexer elektromechanischer Geräte praktisch gearbeitet habe, aber all diese Ausbildung war für den Batteriewechsel an einem Conrad-Produkt wohl nicht ausreichend genug, da man mir nach Kontaktaufnahme mit Conrad mehrfach versicherte, der Sachverhalt sei dort geprüft worden, und die Batterie sei problemlos zu wechseln gewesen, allerdings teilte man mir nicht mit, wie dieser Wechsel wohl vonstatten gegangen sein mag. Offenbar gibt es bei Conrad Mitarbeiter, die mir in ihrer technischen Intelligenz doch weit überlegen sein müssen.
Übrigens handelt es sich um eine Conrad-Eigenmarke (auf der Originalverpackung ist groß der Conrad-Schriftzug aufgedruckt), und es gibt schon sehr zu denken, für was Conrad da seinen Namen hergegeben hat. Weiterhin habe ich vor zwei Wochen versucht, meine Kritik zunächst auf der Conrad-Website (im cXtreme-Shop) zu veröffentlichen, nachdem ich von Conrad per E-Mail dazu sogar schon ausdrücklich aufgefordert worden war. Natürlich wurden meine Ausführungen wegzensiert, sind also bisher nicht sichtbar. Dies ist ja noch verständlich. Daß man aber die Uhr kommentarlos weiterverkauft, gibt dann doch Anlaß zu der Frage, mit was für einem Unternehmen man es hier eigentlich zu tun hat. Allerdings ist ja in Deutschland und da vor allem in Bayern nichts unmöglich.
09.02.2010 | 13:10
Abteilung: Servicemanagement
Hallo,
ich möchte mich zunächst im Namen von Conrad Electronic entschuldigen und mich auch für den Hinweis bedanken.
Unser Mitarbeiter vom Qualitätsmanagement hat sich bereits mit Ihnen in Verbindung gesetzt. Doch leider haben Sie eine Zusammenarbeit abgelehnt.
Gerne werden wir den Sachverhalt nochmal prüfen. Sie erreichen uns direkt unter kundenbewertungenconrad.de
Ich verspreche Ihnen eine schnelle und unbürokratische Hilfe und hoffe Sie bald wieder bei Conrad zu begrüßen.
Mit freundlichen Grüßen
Petra Hartinger
Conrad Electronic
Beschwerde ist noch nicht gelöst.
Zumal diese Firma sich in Ihrer Werbung zu der Behauptung "Unser Serviceangebot wird auch Sie begeistern" versteigt und außerdem forsche Sprüche wie etwa "Service ist uns wichtig" tätigt. Und im Anschluß an das Versprechen "Sie können unser Berater-Team auch schriftlich kontaktieren" (habe ich getan) bleibt man dem Kunden dann eine Antwort schuldig, wie man ja dank ReclaBox jetzt hier sehr schön praktisch und öffentlich sehen kann.
Da hält sich meine angebliche "Begeisterung" für das Conrad-Serviceangebot dann doch in sehr engen Grenzen.
Es handelt sich um eine kurze Anleitung und ein Video, in dem die Abnahme des Rückdeckels zu sehen ist. Zunächst werden dafür die Armbandteile zur Seite gedrückt (beschrieben in der Anleitung durch den Satz "Drücken Sie die Armbänder (...) leicht auseinander") und dann der Deckel mit einem spitzen Werkzeug herausgehebelt. Ich habe einen "Schnappschuß" der entscheidenden Stelle des Videos beigefügt. Darunter ist die gleiche Situation zu sehen, wenn ich sie bei mir selbst nachstelle. Leider ist jedoch mit einem "leichten Auseinanderdrücken" hier nicht viel auszurichten. Stattdessen ist deutlich zu erkennen, daß selbst nach einem brutalen Auseinanderdrücken des Armbands, wie es jedem Feinmechaniker die Haare zu Berge stehen lassen würden, bei mir nach wie vor die Armbandlippe ein unüberwindbares Hindernis darstellt. Allein schon die hellen blutleeren Druckstellen, die sich in dem Bild an meinen Fingern gebildet haben, sprechen sicherlich für sich.
Fazit: Auch wenn man davon ausgeht, daß ein Batteriewechsel so möglich ist, wie er in dem Video gezeigt wird, ist es aus meiner Sicht absolut nicht zu entschuldigen, wenn in der Bedienungsanleitung, die der Uhr beiliegt, dem Käufer mit keinem Wort gesagt wird, in welcher Weise man die Uhr zum Batteriewechsel buchstäblich vergewaltigen muß. Das Thema ist jedoch für mich damit beendet.
Abschließend möchte ich hier noch meinen Dank an ReclaBox zum Ausdruck bringen, wo man sich sogar die Mühe gemacht hat, die von Conrad erhaltene Beschreibung mit einem persönlichen Anschreiben an mich weiterzuleiten.
Ein Kommentar wurde schon am 26.2.2010 dazu abgegeben.