Vivantes Auguste-Viktoria-Klinikum (Berlin)
Vivantes Kliniken und der Umgang mit hilfsbedürftigen Patienten
am Montag den 17 März 2008 wurde meine Mutter an Ihrem Fuss operiert. Grund war eine Verformung der Zehen. Am Donnerstag den 20 März 2008 habe ich Sie dann im Krankenhaus abgeholt und nach Hause gefahren. Für die maximal 25 Meter vom Krankenzimmer zum geparkten Fahrzeug benötigte die alte Dame mindestens 10 Minuten (mit 2 Krücken und meiner Hilfe). Nach der Aktion fuhr ich zu unserem ca. 45 Minuten vom Wohnort der Mutter entfernten Büro.
Nach ca. 1 Std. rief mich meine Mutter an. Sie beklagte sich, das Ihre Schnittwunde am operierten Bereich des Fußes durch den Verband hindurch stark blute und schon ein Handteller großer Blutfleck auf dem Verband zu sehen sei. Ihr wäre schlecht und Sie hätte starke Schwindelgefühle.
Da mein Vater zu diesem Zeitpunkt gerade einkaufen war, sagte ich, dass ich gleich einen Arzt anrufen und sie anschließend darüber informieren würde, ob und wann dieser kommt. Natürlich habe ich auch gleich den Vater angerufen, er solle schnell wieder nach Hause.
Direkt im Anschluß habe ich über das Internet einen Kontakt zum Notarzt ermittelt:
( www.berlin.de/tourismus/infos/basis/notfall-info.php )
Auf www.berlin.de sind mehrere Telefonnummern angegeben. 112 für Feuerwehr/Notarzt sowie Polizei 110 und ein ärztlicher Notdienst mit der Tel. Nr. 310031. Mehrere Versuche, den ärztlichen Notdienst zu erreichen scheiterten, da zu diesem Zeitpunkt nur das Besetztzeichen erschien. Zwischendrin rief ich noch einmal die Mutter an, um zu erfragen ob Ihr Fuß immer noch blutet bzw. wie groß ihr Blutverlust zwischenzeitlich sei. Die Wunde blutete weiter.
Also habe ich nicht länger gezögert und die Feuerwehr/Notarzt unter 112 angerufen. Glücklicherweise war unter der 112 gleich jemand erreichbar und alle relevanten Informationen wurden von mir sofort weitergegeben, bzw. die Fragen des Notarztdienstes wurden von mir beantwortet. In der Folge wurde sofort ein Notarztwagen losgeschickt.
Ich rief wieder meine Mutter an und erklärte Ihr, Sie solle versuchen (da stark gehbehindert) sich in der Nähe der Wohnungstür zu positionieren, damit Sie dem eintreffenden Notarzt gleich aufmachen kann, wenn dieser klingelt. Kurz vor dem Notarzt ist dann glücklicherweise unser Vater eingetroffen.
Nach dem Eintreffen wurde vom Notarzt diagnostiziert, daß sich evtl. eine im Fuß eingesetzte Schraube gelockert haben und Ursache der Blutung sein könnte. Und kaum hatte Sie sich versehen, lag Sie im Nachthemd auf der Trage in Richtung Notarztwagen.
Die Anfrage meines Vaters, ob er mitkommen könne, wurde mit dem Argument verneint, daß nicht genug Platz für ihn im Fahrzeug sei. Ihm wurde erklärt, er solle einfach nur zu Hause warten. Die Rettungskräfte ließen sich noch seine Telefon-Nr. geben und schon waren sie weg. Mein Vater kam gerade noch dazu, aus dem Fenster die Nummer des Rettungswagens zu notieren (2541).
Für Ihn war zu diesem Zeitpunkt völlig unklar, wohin seine Frau gefahren wird. Einer der beiden Krücken, mit denen sich meine Mutter am Morgen nur mühsam fortbewegen konnte, war in der allgemeinen Hektik liegen geblieben.
Im Krankenhaus angekommen, wurde sie in der Notaufnahme abgegeben und wartete dort auf einem Rollstuhl geparkt auf die behandelnde Ärztin.
Die Ärztin kam nach ca. 10 Minuten und tat direkt und unverhohlen Ihre Meinung kund, was Sie von alten Damen ausländischer Herkunft hält, die vom Notarztwagen in Schlafbekleidung und blutend, völlig verstört und unverschuldet bei Ihr abgeliefert werden.
Das ganze wäre eine Unverschämtheit, die Aktion würde 400 Euro kosten und wäre völlig übertrieben bzw. unnötig. Zudem müssten jetzt andere auf den Notarztwagen warten bzw. verzichten. Der Dame kann zum vorangegangenen Satz vollumfänglich zugestimmt werden. Denn, hätten Ihre Kolleginnen nicht so schlampig gearbeitet, wäre der ganze Vorgang vermutlich zu vermeiden gewesen. Doch diesen Denkschritt konnte ihr offensichtlich stark eingeschränkter Intellekt leider nicht mehr bewältigen.
Schreiben Sie Ihre Beschwerde.
Daraufhin erwiderte unsere Mutter, daß Sie ganz bestimmt nicht zu Ihrem Vergnügen dort sei. Die persönliche Meinung der Ärztin sei in dieser Situation auch eher von untergeordneter Bedeutung. Sie versuchte zu erläutern, daß. Sie vor einigen Monaten an beiden Knien Prothesen eingesetzt bekam und die großen Operationswunden in der Folge nicht durch den Verband hindurch geblutet haben.
Nach diesem Diskurs konnte die Behandlung endlich beginnen und nach einiger Zeit erfolgreich abgeschlossen werden. Ein neuer Verband wurde aufgelegt und anschließend ein Taxi gerufen, bzw. meine Mutter durfte von dort aus anrufen, was Sie dann auch tat. Die Ärztin hat sich im Anschluß erfolgreich und hartnäckig geweigert, meiner Mutter eine Kostenübernahme für das Taxi zu unterschreiben.
Zitieren wir zu diesem Vorgang die Hompage der Vivantes Kliniken:
Zitatanfang: Patienten & Besucher - Wir sind gerne für Sie da
Das Wohl des Menschen steht bei Vivantes an erster Stelle. Unsere Patienten werden in allen Vivantes-Kliniken nach gleich hohen Qualitätsstandards behandelt, die auf den neuesten medizinischen und pflegerischen Erkenntnissen beruhen.
Neben der medizinischen und pflegerischen Qualität ist Menschlichkeit genauso wichtig. Wir wollen Ihnen daher Ihren Aufenthalt so angenehm wie möglich machen.
Ihre Gesundheit ist unsere Aufgabe, Ihre Zufriedenheit unser Anspruch.
Hilfen nach dem Klinikaufenthalt / Betreuung vor, während und nach dem Klinikaufenthalt
Bereits mit der Aufnahme eines Patienten in die Klinik beginnt die Sorge und gegebenenfalls die Vorbereitung für eine optimale Betreuung nach dem Klinikaufenthalt. Teil dieses Entlassungsmanagements ist etwa die Erkennung fehlender sozialer Einbindung oder neuer, die Patienten überfordernder Lebensumstände durch den Verlust von Mobilität.
Ansprechpartner für alle FragenSind Anschlussmaßnahmen, zum Beispiel eine häusliche Pflege oder organisatorische Unterstützung notwendig, koordiniert die Pflege bei Bedarf die Einschaltung des Sozialdienstes. Der Sozialdienst in den Kliniken unterstützt die Patienten bei Fragen der Kostenübernahme und koordiniert den Kontakt zu Behörden und Kostenträgern, um eine optimale Absicherung nach der Entlassung aus der Klinik vorzubereiten. Zitatende
15-20 Minuten nach dem ersten Telefonat bekam ich dann einen Anruf meiner Mutter vom Handy des Taxifahrers. Meine Mutter erzählte mir Sie habe gar kein Geld dabei, was Sie jetzt machen soll, bzw. ich soll meinen Vater informieren daß dieser an der Straße auf Sie warte.
Zu diesem Zeitpunkt hatte ich Ihn schon dazu angewiesen. Ich hatte nicht gewusst daß Sie gar kein Geld dabei hatte. Vielmehr sorgte ich mich darüber (da ich gesehen hatte, dass Sie mit 2 Krücken kaum vorwärts kommt) dass Sie in der Eile mit dem Notarztwagen nur eine Ihrer Krücken (Laufhilfen) dabei hatte, und unklar war wie Sie die ca. 20 Meter von der Strasse bis zum Aufzug schaffen Soll. An diesem Tag herrschten im übrigen Temperaturen in der Nähe des Gefrierpunktes.
Also rief ich nocheinmal meinen Vater an und wies ihn an, er solle noch mal hoch in die Wohnung und soll sich erst in ca. 15 Minuten wieder auf der Strasse vor dem Haus positionieren und eine Jacke oder Decke bereithalten, um der Muter in Ihrem Schlafanzug nach oben zu Helfen bzw. das Taxi zu bezahlen.
Das Taxi wurde bezahlt und ein ereignis- und erkenntnisreicher Tag im Umgang mit Patienten ging zu Ende.
schlimme Sache. Im Deutschen Gesundheitssystem läuft offensichtlich einiges richtig schief.