Beschwerde lesen

Ich habe bei print24 Drucksachen bestellt. Gegen deutlichen Aufpreis habe ich eine termingebundene Lieferzeit mitbestellt. In der Auftragbestätigung wurde dieser Liefertermin taggenau fixiert und bestätigt. Auf diese Bestätigung hin bin ich andere Verpflichtungen eingegangen.

Die Druckdaten habe ich termingerecht an die Firmen-Emailadresse von print24 geschickt. Der Eingang wurde bestätigt. Es kam aber eine Email zurück, dass ich für Druckdaten eine andere Emailadresse zu verwenden habe und diese nochmal schicken möge. Bis ich das gelesen und die Druckdaten erneut versendet hatte, war der Druckdatentermin ganz geringfügig überschritten.

Unverständlich, warum print24 die Druckdaten, die schließlich rechtzeitig im Hause von print24 waren, nicht selber innerhalb des eigenen Hauses weitergeleitet hat. Sie waren da, rechtzeitig. Nur halt auf dem PC einer anderen Abteilung. Hat print24 kein Netzwerk? Oder hätte die Email an mich per cc an die entsprechende Abteilung weiterleiten können? Wie kundenunfreundlich ist denn sowas.

Darauf kam die Mitteilung, dass der Fixtermin nicht eingehalten werden könne. Ich habe daraufhin den Auftrag storniert und eine andere Firma beauftragt, die den Termin einhalten konnte.

Bis dahin hatte print24 nicht mit der Produktion begonnen, noch nicht einmal mit der Datenaufbereitung. Noch gar nichts, also noch keine Kosten entstanden.

print24 hat die Stornierung aber nicht akzeptiert, sondern im Wissen um den Storno angefangen zu produzieren, und somit Kosten entstehen zu lassen. Ich habe mehrmals darauf hingewiesen. Trotzdem wurde - verspätet - geliefert. Nachdem ich die Ware nicht abgenommen hatte, wurde ich verklagt.

Ich habe den Prozess leider verloren, aus Gründen, die mein Rechtsempfinden arg überstrapazieren. Das Amtsgericht Recklinghausen sah weder in dem Aufpreis für den bestellten, extra bezahlten und bestätigten Liefertermin ein Fixgeschäft, so dass ich trotz des Aufpreises keinen Anspruch darauf hätte, dass zu dem vereinbarten Termin geliefert werden müsste. Wozu dann Aufpreise auf Lieferzeitversprechen?

Noch sah das Amtsgericht eine Pflicht des Lieferanten, bei einer bekannt gewordenen Stornierung die Produktion nicht aufzunehmen. Das kann ich gar nicht verstehen. Wo ist denn da die Schadensminimierungspflicht laut BGB?

Wegen der geringen Klagesumme konnte ich keine zweite Instanz beschreiten, daher muss ich auch solch haarsträubende Urteile akzeptieren, die nach meinem Verständnis nicht mit unserem Recht in Einklang zu bringen sind.

Aber mein Fazit daraus ist: Finger weg von einem Unternehmen, was zwar einen fixen Liefertermin anbietet und sich bezahlen lässt, dann aber gerichtlich vorträgt, dass es sich trotz Extrakosten dafür dabei nicht um ein terminliches Fixgeschäft handele.

Das empfinde ich als grob unseriöses Geschäftsverhalten und werde daher nie wieder bei print24 bestellen.