Verbraucherzentrale Bundesverband e.V. (Berlin)
Funny Story: "Verbraucherschutz" ruft an!
Heute ist mir etwas ausgesprochen skuriles passiert: Mein Telefon klingelte und als ich dran ging, begrüßte mich ein Herr, der die deutsche Sprache ungefähr so gut beherrschte, als wäre er gestern erst eingereist. Der Herr erklärte mir, er rufe vom Verbraucherschutz an und wollte wissen, ob ich des Öfteren von Callcenter-Anrufen belästigt werde.
Ich wurde ein wenig stutzig und fragte, ob er mich grade ernsthaft von einem Callcenter aus anrufe, um mich zu fragen, ob ich von Callcentern angerufen werde. Darauf hin fühlte er sich wohl ein wenig beleidigt, denn er fragte mich, warum ich ihm solch böswillige Dinge unterstellen würde, er riefe doch vom Verbraucherschutz an.
Gut, ich wollte ja nicht so sein und sagte ihm darauf hin, dass mich tatsächlich ab und an mal (wie wahrscheinlich jeden) Callcenter anrufen. Danach wollte ich wissen, in wie fern ihm meine Antwort jetzt weiterhelfe. Darauf hin fragte er mich, ob ich am Telefon schon mal Verträge abschließen würde, was ich verneinte. Er fragte lustig weiter, ob mir nach einem Callcenter-Anruf schon mal Abbuchungen von meinem Konto aufgefallen wären, die ich nicht nachvollziehen konnte, was ich ebenfalls verneinte.
Die Sache fing an, mir Spaß zu machen. Jetzt fragte er, ob auf meinem Konto denn "alles okay" wäre, worauf ich antwortete, dass ihn dies überhaupt nichts angehe. Hierauf reagierte er erneut etwas beleidigt und wurde lauter. Er beteuerte, mir doch nur helfen zu wollen und ich würde ihm ständig böse Absichten unterstellen.
Hiernach fragte ich, wie er denn an meine Rufnummer gekommen sei - Antwort (echt der Knaller): "Die Rufnummer haben wir samt Adresse gekauft!"
Da war ich dann doch ein wenig irritiert. Ich hakte also nach und fragte, ob der Verbraucherschutz meine Rufnummer samt Adresse gekauft habe, nur um mich zu fragen, ob ich von Callcentern angerufen werde. Auch hier reagierte er ziemlich gereizt, und anstatt zu antworten fragte er weiter, ob ich online an Gewinnspielen teilnehmen würde, was ich ebenfalls verneinte.
Ich wollte wissen, in wie fern ich dem Verbraucherschutz (natürlich war mir von Anfang an klar, dass hier kein freundlicher Verbraucherschützer mit mir spricht) mit meinen Auskünften helfen würde. Jetzt kommt das beste: Er erklärt mir, dass ich für eine Einmalzahlung (Betrag habe ich leider nicht mehr im Kopf, aber es waren etwas mehr wie 40,- €) vom Verbraucherschutz Unterstützung bekommen würde und mich Callcenter nicht mehr belästigen würden. Meine Rufnummer würde für Callcenter gesperrt werden.
Da musste ich dann doch lachen. Wie gewohnt, wurde der liebe Mann wütend und die höflichen Umgangsformen waren seinerseits jetzt endgültig ad acta gelegt. O-Ton: "Ich sagen Ihnen jetzt schon ganz oft, Sie unterstellen mir, ich Sei von Callcenter, aber ich bin vom Verbraucherschutz! Sagen Sie einfach, ob Sie die Hilfe wollen oder nicht!"
Ich machte den Herrn vom Verbraucherschutz darauf aufmerksam, dass der Handel mit meinen Daten nicht legal sei, solange ich nicht explizit meine Einwilligung zu deren Verbreitung erteilt habe, was ich nicht getan habe, und ich mir weiterhin nicht im entferntesten vorstellen kann, dass der Vebraucherschutz Adressen ankauft. Er könne mir aber gerne die Adresse der Stelle geben, von der aus er anruft. Nachdem ich mich dann von der Richtigkeit seiner Aussagen überzeugt hätte, würde ich dann ggf. auf sein Angebot zurückkommen. Dann wurde die Verbingung komischerweise unterbrochen...
Schade eigentlich, denn ich wollte wissen, an welche Firma mein Geld gegangen wäre. Ich hätte zuerst nach der Bankverbindung fragen sollen. Na ja, ich hab die Nummer noch in meinem Telefon, vielleicht rufe ich ja mal zurück. ;-)
Aber dubios ist auch Ihre Forderung. Zwei Fragen dazu:
1. Wer soll denn Ihrer Meinung nach dazu Stellung nehmen
- die Verbraucherzentrale Bundesverband e.V.,
- die Verbraucherzentralen aller Bundesländer,
- das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit,
- das Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und
Verbraucherschutz?
(Arme Redaktion der ReclaBox, hier braucht sie einen Hellseher!)
2. Sie haben doch eine Telefonnummer. Kann man daran nicht nachvollziehen, wer Sie da so "verbraucherschützend" angerufen hat?
Ich würde mit dieser Nummer zur Polizei gehen. Ich denke, dass Sie sicher nicht das einzige potenzielle Opfer sind. Leider gibt es zu gutgläubige Menschen, die doch darauf reinfallen. Meine Mutter hat mal jemanden bei sich in die Wohnung gelassen, der sich als Mitarbeiter der deutschen Telekom ausgab und Schulden einforderte, die sie bar an ihn auszahlen sollte. Als sie mir das erzählte, hat sie verbal von mir eins auf die Mütze bekommen.