Beschwerde lesen

(1. Bestellung/Stornierung) Nachdem im Sportscheck-Verkaufsgeschäft (Mall of Berlin) die hochpreisige Outdoor-Jacke zum Schnäppchenpreis genau in meiner Größe leider vergriffen war, hatte der nette Verkäufer eine Idee und wir schauten über ein iPad in den Webshop - Auf der Produktseite wird die verfügbare Menge zu jeder Größe separat und explizit angezeigt: Glück gehabt, meine Größe war genau noch 1-mal verfügbar. Darunter steht außerdem "sofort verfügbar". Die Bestellung haben wir sofort im Laden gemacht. Der Versand nach Haus ginge sehr schnell, 2-3 Tage und sei sogar kostenlos, so der Verkäufer. Etwa eine Woche später kommt eine E-Mail, dass die Bestellung storniert ist, die Ware ist leider ausverkauft. Ärgerlich, ok, ein Fehler, kann jedem Unternehmen mal passieren. Ich maile noch kurz, dass ich eine Woche relativ lang finde, nur, um festzustellen, dass die Jacke nicht im Lager liegt.

(2. Bestellung/Storinerung) Unmittelbar nachdem ich die 1. Stornierungs-E-Mail erhalten habe, schaue ich noch einmal in den Webshop und sehe, das von entsprechender Jacke, gerade 5(!) Exemplare in meiner Größe neu eingestellt worden sind? Sofort antworte ich Sportscheck auf die Storno-Mail und bitte darum, die Stornierung zu stornieren und mir umgehend meine bestellte Jacke zu schicken. Als abends bereits wieder alle Jacken im Webshop ausverkauft sind, rufe ich die Sportscheck-Hotline an. Eine E-Mail sei "viel zu langsam". Bis diese bearbeitet wird, seien die Jacken - wie man sieht - eben längst wieder ausverkauft, Pech gehabt. Obwohl es also kurzzeitig also 5 Exemplare der Jacken gab, wurden mir bis dato zwei Bestellungen storniert. Um mir Luft zu machen, sende ich eine Beschwerde-Mail an Sportscheck, welche mit einer Standard-E-Mail beantwortet wurde, welche besagte, dass es lange dauern werde, bis man dazu käme meine Anfrage zu bearbeiten.

(3. Bestellung/Stornierung) Nun, fast schon aus einer Art schwarzem Humor heraus, schaue ich später noch mal in den Sportscheck-Webshop und - pling! - meine Größe, 1 x verfügbar, sofort lieferbar. Ich bestelle! Die zugehörige Storno-E-Mail kam ein paar Tage später, eben gerade.

(4. Bestellung) "Bestellen bei Sportscheck" hat sich mittlerweile zu einer Art performativen Kunstprojekt entwickelt: Nachdem eben die letzte Storno-E-Mail kam, was hätte ich anderes tun können, um im Rhythmus zu bleiben? - schaue ich sofort in den Webshop: Frische Ware ist eingestellt! Größe "M", 1 x verfügbar, sofort lieferbar! Ich bestelle! Die 4. Bestellung läuft! Ich warte nun auf E-Mail, um anschließend im Webshop wieder die Jacke zu bestellen.

Fazit: In einen Webshop, in dem die Ware stückzahlengenau eingestellt und angezeigt wird, darf nicht mehr Ware eingestellt werden als auch tatsächlich vorhanden ist. Insbesondere, wenn es sich um sehr begehrte Ware zum Sonderpreis handelt. Nach einer derartigen Häufung an Stornierungen kann ich nicht mehr von einem Versehen ausgehen, sondern muss von einem systematischen Vorgehen seitens Sportscheck ausgehen, also eine Art online-Lockvogel-Angebot. Weil ich permanent auf Lieferungen (oder wenigstens E-Mail) von Sportscheck gewartet habe, habe ich auch kurzzeitige Sonderangebote von anderen Händlern verstreichen lassen, insofern ist mir durch das geschilderte Geschäftsgebaren indirekt auch tatsächlich ein Schaden entstanden. Am ärgerlichsten ist letztlich jedoch natürlich immer die Zeit und die Nerven, die man heutzutage damit vergeudet, wenn man sich mit den unfairen Angeboten und Methoden von Unternehmen herumplagt.