1325 Views | 10.07.2015 | 17:22 Uhr
geschrieben von Frank Czerner

Deutsche Bahn AG

Unverschämter, drohender Zugbegleiter

Sehr geehrte Damen und Herren,

SCHLAGWORTE

am Sonntag, 5. Juli 2015, fuhr ich mit dem IC 2251 von Fulda nach Leipzig. Bei diesem Zug, der ca. 40 Minuten später eintraf, fehlten Wagen 7 und 14, und einige Wagen, darunter Wagen 9, waren wegen ausgefallener Klimaanlagen gesperrt. Weil der Zug sehr voll war und sich die Fahrgäste in dem Eingangsbereich der Türen schon förmlich stapelten, setzte ich mich – trotz der roten Absperrbänder – in Wagen 9 und wurde von Herrn F., einem der beiden Zugbegleiter, freundlich aufgefordert, den Wagen aus besagten Gründen der ausgefallenen Klimaanlage zu verlassen. Dieser Bitte bin ich nicht nachgekommen, weil ich von mehreren Mitreisenden gehört habe, dass die Luft in den anderen Wagen auch nicht besser und auch nicht kühler sei. So blieb ich sitzen und sagte Herrn F., dass ich auf eigenes Risiko sitzen bleibe und dass ich in den anderen Wagen hitzebedingt genauso kollabieren könnte – falls das die Gründe der Bahn für die Sperrung gewesen sein wollten.

Einige Zeit später kam ein zweiter Zugbegleiter, der mir unmissverständlich deutlich mitgeteilt hat, dass ich den Wagen schnell zu verlassen habe. Er sagte, dass in einem unfreundlichen Kommandoton, den ich vom Militär und vom Strafvollzug der 60’er Jahre her kenne, nicht aber bei einem Unternehmen wie die Bahn, welche – zumindest nach außen – äußerst großen Wert auf Freundlichkeit und Kundenservice legt. Nachdem ich diesem zweiten Zugbegleiter meine Vorbehalte gegen ein Verlassen des Wagens mitteilte, wurde er unverschämt und drohte mir an, mich – Zitat – „von den grünen oder blauen Männchen abholen zu lassen“, wenn ich nicht sofort gehen würde. Daraufhin – schlug ich wütend das an die Rücklehnen angebrachte Tischchen zu und ging dann in Richtung Tür – der Zugbegleiter wiederholte seine Drohung – anders kann dies ja wohl nicht gemeint gewesen sein – mich „abholen“ zu lassen. Eine solche Dreistigkeit und Unverschämtheit habe ich noch nie erlebt. Als ich ihn einige Zeit später nochmals – in nettem, ruhigen Ton, damit die Situation, mit der er sichtlich überfordert gewesen ist, wie mir auch die umstehenden Mitreisenden bestätigten – darauf ansprach, dass die Luft im Türraum definitiv nicht besser sei als im Wagen 9 und dessen Sperrung damit keinen Sinn hat, verbot er mir das Wort, duzte mich mehrfach und drohte zum dritten Mal, mich am nächsten Bahnhof der Polizei zu übergeben, die er gleich anrufen würde. Ein schönes Gefühl, als treuer Bahnkunde von einem Zugbegleiter diese Drohung zu erhalten – noch nicht mal die Möglichkeit zu bekommen, seine Meinung zu äußern und ihn auf die Sinnlosigkeit der Sperrung des Wagens 9 aufmerksam zu machen. Was soll ich als Fahrgast tun, wenn ich eine solche Drohung vom Zugbegleiter bekomme? Ich schweige und schlucke meinen gewaltigen Ärger herunter. Meiner Bitte, mir seinen Namen mitzuteilen, ist mir der Zugbegleiter nicht nachgekommen – seine freche Antwort lautete „Hast du keinen eigenen Namen“. Als ich ihm sagte, dass ich mich über ihn beschweren möchte, lachte er nur und wiederholte, dass er mich am nächsten Bahnhof hinauswerfen würde, wenn ich noch weiter reden würde.

BESCHWERDEN GESUCHT
Haben Sie ähnliche Erfahrungen gemacht?
Schreiben Sie Ihre Beschwerde.

Wie kann es sein, dass die Bahn, mit der ich überwiegend gute Erfahrungen bzgl des Zugpersonals gemacht habe, solche Personen beschäftigt, die nicht ansatzweise kritik- und konfliktfähig sind und welche sich nicht nur hochgradig unprofessionell, sondern zudem auch unverschämt, frech und dreist verhalten und dieses Minimum an Macht, das sie in dieser Situation haben – ich fühlte mich seinem Willkührgebaren schutzlos ausgeliefert, weil er mich ja tatsächlich aus dem Zug hätte entfernen lassen können – offensichtlich mit Freude und Genugtuung ausspielen. Ich dachte, diese Zeiten seien in Deutschland endlich Vergangenheit, in denen sich bestimmte Menschen als Herrscher über andere aufspielen und dieses Machtspiel mit dem Gefühl des Ausgeliefertseins des Kunden genießen. Solche Beschäftigten haben in einem Unternehmen, das mit unzählig vielen Kunden hat, nichts zu suchen.

Ich erwarte daher, dass Sie diesen Zugbegleiter, dessen Namen Sie leicht ausfindig machen können (Herr Fischer, der andere Begleiter weiß ihn ja), auf diesen Vorfall zur Rede stellen. Von diesem Zugbegleiter erwarte ich keinerlei Entschuldigung – sie wäre ohnehin erlogen und er würde dies, wie ich ihn erlebt habe, nur tun, um dann seine Ruhe zu haben.

Ich behalte mir auch vor, gegen ihn einen Strafantrag wegen Nötigung und Beleidigung zu stellen.

Des Weiteren behalte ich mir auch vor, den Verbraucherschutz hierüber zu informieren und diesen Vorfall bekannt zu machen. Es ist ein Skandal, einen derartigen autoritären und rücksichtslosen Zugschaffner einzusetzen und ich erwäge, künftig mit dem Auto zu fahren, statt mich nochmals den Frechheiten eines solchen Tyrannen auszusetzen. Eine bessere Anti-Werbung kann die Bahn gar nicht machen, als diesen Zugbegleiter auch weiterhin zu beschäftigen.

Mit freundlichem Gruß,

Prof. Dr. iur. Frank C. /Chemnitz

Beschwerde bewerten!
Meine Forderung an Deutsche Bahn AG: Kenntnisnahme und arbeitsrechtliche Konsequenzen für diesen Zugbegleiter


 
Richtet sich diese Beschwerde gegen Ihr Unternehmen?


Kommentare und Trackbacks (1)


10.07.2015 | 21:51
von ReclaBoxler-8558384 | Regelverstoß melden
Mal abgesehen von den diversen Kommasetzungsfehlern und der offensichtlichen Unkenntnis der Verwendung von das und dass, schreibt man jur. mit j und nicht mit i.

Fassen wir zusammen:
Sie weigern sich den Anweisungen der Zugbegleiter, die nebenbei bemerkt das Hausrecht durchsetzen, Folge zu leisten und echauffieren sich dann darüber, dass diese nach höflicher Aufforderung im Nachgang deutlicher werden.

Das spricht nicht wirklich für einen "Prof. Dr. jur. "



Minimieren ÄHNLICHE BESCHWERDEN
Minimieren BESCHWERDE TEILEN
Minimieren BESCHWERDE KARTE
DIESES FENSTER IST FREI BEWEGLICH
close
Kommentieren Sie die Beschwerde hier:
Bild hochladen   Hilfe
Bitte lesen Sie unsere Nutzungsbedingungen , bevor Sie Ihren Kommentar abschicken. Wir behalten uns das Recht vor, inakzeptable oder kompromittierende Textinhalte zu löschen bzw. die Inhalte auf Ihre Glaubwürdigkeit zu überprüfen.
Alle Kommentare per E-Mail abonnieren
DIESES FENSTER IST FREI BEWEGLICH
close
Sie können Ihrem Kommentar max. 4 Fotos hinzufügen. Diese müssen im Format JPG, PNG oder GIF mit einer Dateigröße bis 5 MB pro Bild vorliegen. Mit dem Bereitstellen versichern Sie, die Urheberrechte zu besitzen und keine Rechte Dritter zu verletzen.
DIESES FENSTER IST FREI BEWEGLICH
close
Sie können Ihrem Kommentar max. 0 Videos hinzufügen. Diese müssen im Format AVI, MPG oder MOV mit einer Dateigröße bis 20 MB pro Video vorliegen. Mit dem Bereitstellen versichern Sie, die Urheberrechte zu besitzen und keine Rechte Dritter zu verletzen.
DIESES FENSTER IST FREI BEWEGLICH
close
In Ihrem Beitrag sind Begriffe enthalten, die uns veranlassen, diesen Beitrag vor der endgültigen Freigabe zu prüfen. Wir bitten Sie um Ihr Verständnis.
DIESES FENSTER IST FREI BEWEGLICH
close
Die Frist zur Kommentareditation ist abgelaufen.
DIESES FENSTER IST FREI BEWEGLICH
close
Beschwerde drucken: