Durch AXA Versicherung gelöste Beschwerde. | 1654 Views | 03.08.2015 | 13:28 Uhr
geschrieben von A. Pr.

AXA Versicherung AG (Köln)

CMD: AXA verweigert Zahlung (und will mich scheinbar zermürben).

Dabei brauche ich schleunigst die notwendige Behandlung und die einzige Alternative dazu ist eine Psychotherapie, die aber auch die Ursache der Symptomatik nicht beheben wird.

SCHLAGWORTE


Was ist los?
Ich bin (noch) 32 und CMD-Patient, bzw. leide seit sehr langer Zeit an Problemen mit dem Kiefer. Diese fingen vor vielen Jahren an und haben sich mittlerweile dahingehend weiterentwickelt, dass ich kurz vor einem Nervenzusammenbruch oder Depressionen stehe. Ich denke nicht, dass ich diesen Winter psychisch unbeschadet überstehen werde und das hat nichts mit Wetterfühligkeit zu tun.

Meine Zahnstellung stimmt nicht, mein Unterkiefer ist verschoben, einige Zähne abgerieben, mein Gesicht kaum merklich deformiert.
Es hat sich herausgestellt, dass Schluckbeschwerden, Schmerzen und Fremdkörpergefühl des Gesichts, Probleme mit den Augen, primär dem rechten, Verspannungen im Oberkörper, ein Gefühl morgendlich kompletter Gerädertheit und niemals erholsamen Schlafes, Nackenschmerzen und womöglich auch langjährige Verdauungsbeschwerden und Ohrentzündungen, die ich hatte, von der CMD ausgelöst werden, evtl. auch Migräne und Spannungskopfschmerzen, an denen ich gelegentlich leide, siehe folgender Absatz.

Nun habe ich einen Zahnarzt gefunden, der mir wie es aussieht wirklich helfen kann.
Während der ersten Untersuchung über drei Tage, in deren Verlauf mir ein adjustierter Diagnose-Aufbissbehelf (ungleich Knirscherschiene) angefertigt wurde, anhand dessen sichtbar wurde, was passiert, wenn Störfaktoren im Gebiss ausgeschaltet und dabei die Muskulatur entspannt wird, bin ich nach ein bis zwei Tagen quasi alle Beschwerden losgeworden oder zumindest waren sie schon deutlich vermindert.
Ich konnte besser sehen (sogar nachgewiesen durch kostenlosen Sehtest bei einem Optiker), alle düsteren Gedanken und die hoffnungslose Grundstimmung waren verschwunden. Ich bin morgens aufgewacht und hatte zum ersten Mal seit Ewigkeiten das Gefühl, dass mein Schlaf erholsam gewesen ist. Die Verspannungen waren deutlich weniger. Die Schluckbeschwerden waren quasi weg.
Ich bin seit Jahren nicht mehr so GLÜCKLICH gewesen. So sorglos.

Diese Untersuchung diente dem Nachweis, dass bei mir eine behandelbare CMD vorliegt. Das Ziel und die THERAPIE ist die Wiederherstellung eines korrekten Bisses (durch Kronen pipapo), die den Zustand der Beschwerdefreiheit dauerhaft herstellen soll.

Dazu ist der nächste Schritt die "instrumentelle Okklusionsanalyse", nach der ein KV erstellt werden kann, da hiernach bekannt ist, welcher Zahn ob und wie behandelt werden muss.

Ich habe den Kostenvoranschlag für zunächst die Okklusionsanalyse also eingereicht und bekam prompt eine Ablehnung, weil dieser in Teilen wohl gleich ist, wie beim ersten Behandlungsschritt; aber die Bitte, noch diverse Informationen nachzureichen.

Also hat die Praxis Unterlagen an die AXA geschickt, welche genau ist mir leider nicht bekannt. Danach erhielt ich eine zweite Absage.
Der zuständige, beratende Zahnarzt hätte den Fall geprüft und sieht keine Notwendigkeit in weiterer Diagnostik.
Es sei mir ja ein (weiterer) Aufbissbehelf hergestellt worden, damit sieht die Krankenkasse keine weitere Notwendigkeit. Dass es sich bei dem Aufbissbehelf "lediglich" um ein Diagnostikobjekt handelte, das ich nach kurzer Zeit nicht mehr tragen konnte, interessiert die AXA nicht.

Hilfesuchend habe ich mich erneut an die Praxis gewandt und danach noch mehr Informationsmaterial mit wissenschaftl. Berichten aus Fachzeitschriften an die AXA senden können - als Beleg dafür, dass die funktionsdiagnostischen Möglichkeiten nicht ausgeschöpft sind (das war auch, was mir mein Zahnarzt mitteilte).

Und nun habe ich erneut eine Ablehnung erhalten.

Die AXA behauptet, die Behandlung ginge "über das medizinisch notwendige Maß hinaus".
Sie meint also, ich soll mein Dasein mit meiner "normalen" vorhandenen Knirscherschiene fristen, die so langsam und nach nicht einmal anderthalb Jahren übrigens erneuert werden muss und schon zweimal aufgearbeitet wurde. Es interessiert sie nicht, dass ich kurz vor dem Status psychisches Wrack bin.
Es interessiert sie nicht, dass ich mein Implantat nur habe, weil durch die CMD bzw. das Zähneknirschen ein Zahn bis zur Wurzel gebrochen war und gezogen werden musste. Gleiches gilt für eine Krone, die letztes Jahr komplett erneuert werden musste und ich glaube auch schon für einige Inlays (von denen werden in absehbarer Zeit bestimmt noch mehr notwendig, da hier und da schon wieder feinste Risse sichtbar sind).

Eine Knirscherschiene schützt vielleicht die Zähne, aber sie behebt das Problem nicht und schafft es nur im Ansatz, mir etwas Linderung zu verschaffen. Es ist im wahrsten Sinne zermürbend, über Jahre jeden Tag Schmerzen im Mundbereich und der Kiefermuskulatur zu haben. Eine Physiotherapie-Koryphäe konnte mir nach bis dato unzähligen (naja, fast) manuellen, osteopathischen und physiotherapeutischen Behandlungsversuchen sehr helfen und einige Verspannungen in der Kiefermuskulatur nachhaltig lösen - aber auch dadurch korrigieren sich meine Zähne natürlich nicht und an meinem mentalen Zustand hat es auch nur temporär etwas ändern können.

Und der Knüller: Die AXA ist dennoch zu einer erneuten Prüfung durch "IMB Consult", bei der ich nach Internetrecherche nicht sicher bin, ob dies eine gute Wahl wäre, denn sie handeln im Sinne der Krankenversicherung, bereit.
Dafür müsste ich lediglich eine Aufhebung der Schweigepflicht unterschreiben, was ja soweit kein Problem wäre.

! Aber: Ich müsste ebenfalls ALLE bisher eingereichten Unterlagen erneut einreichen!

Was für eine Zumutung. Die AXA hat alles vorliegen, alle Vorgänge liegen im Zeitraum der letzten 4 Monate.
Ich müsste also ebenfalls erneut bei der Zahnarztpraxis anfragen, dass die Infos an die AXA geschickt werden. Die werden sich bestimmt bedanken.

Außerdem bekam ich auf Anfrage die Anschrift eines Ombudsmanns. Eine Internetrecherche hat aber gezeigt, dass dieser Verein sich nicht um Privatkrankenversicherungsfälle kümmert (ich habe aber einen anderen gefunden, der dies tut). Das legt die Vermutung einer weiteren Schikane nahe, wobei natürlich nicht auszuschließen ist, dass die AXA PKV dennoch mit diesem zusammenarbeitet.
Dennoch potenziell ein Grund, mich nicht an die zu wenden, gleiches gilt theoretisch für "IMB Consult", denn wie unabhängig ist jemand, der FÜR die Versicherungen arbeitet und diese als Kunden angibt?

Ich habe der AXA in den letzten 9 Jahren irgendetwas zwischen 20- und 30.000 Euro bezahlt und davon vielleicht höchstens die Hälfte für Behandlungen erstattet bekommen, genaue Zahlen konnte ich noch nicht recherchieren. Vorher und bis zum Ende meines Studiums bin ich ein Leben lang über meine Eltern dort (bzw. damals noch DBV) versichert gewesen. Und nur aufgrund des lange bestehenden Vertrags bin ich überhaupt nach dem Studium dort geblieben.
Ein Fehler, wie sich jetzt herausstellt.

In meinem Vertrag steht, dass 80% (ohne Beihilfe komme ich ja so oder so nicht auf 100%) der funktionsdiagnostischen Maßnahmen bei Zahnbehandlungen und vom Zahnersatz bezahlt werden. Nun weigern sie sich trotz Belegen der Notwendigkeit und Sinnhaftigkeit, dies zu tun.
Und wahrscheinlich wollen sie mir durch die Blume mitteilen, dass sie auch die notwendige Restaurierung meines Gebisses, also den letzten Schritt der Behandlung, nicht zu 80% bezahlen werden (könnte fünfstellig werden, ich bin also so oder so auf die Krankenversicherung angewiesen).

Was sind also meine Optionen?
Ombudsmann, IMB Consult (und dafür die Schweigepflichtaufhebung unterschreiben und hoffen, dass die davon absehen, alle Unterlagen erneut haben zu wollen), andere Verbraucherschutzvereine oder die Medien. "markt" zum Beispiel.

Aber dann habe ich diese Internetseite gefunden. Und nebenbei auch die Info, dass die AXA der Versicherer mit den meisten Beschwerden ist. Kaum verwunderlich, da ich schon früher nicht nur einen Tanz mit ihr hatte.

Also schreibe ich erst einmal hier und hoffe, dass dem AXA-Social-Media-Team auch in meinem Fall daran gelegen ist, mich in meinem aktuellen Status als sogenannter "Terrorist" (Marketing-Sprache für welche, die Empfehlungen gegen ein Unternehmen aussprechen; der Worst Case in Bezug auf Kundenbindung) zu besänftigen.

Ich meine, im Ernst. Meine Zähne passen überhaupt nicht mehr, bzw. haben sich über die Jahre in eine komplette Fehlstellung geknirscht und gepresst, die Auswirkungen auf meinen ganzen Körper und die Psyche haben.
Was denken sich die Mitarbeiter der AXA, dass die meinen, es würde medizinisch reichen und würde nur so meinem Vertrag gerecht werden, eine Knirscherschiene auf die Zähne zu setzen und gut ist es, obwohl es eine richtige Behandlung dafür gibt? Dafür braucht man keine 1000 weiteren Gutachten, der Beweis ist bereits erbracht worden.
Es sei denn natürlich, man ist ein Versicherer, der auf dem Stand von 1980 agiert. Dann verhält man sich so.
Dann stellt man auch mürbe machende und unnötige Forderungen für eine Aussicht, dass die Kosten doch übernommen werden. Aber wozu dann überhaupt? Warum sagen sie nicht einfach, "okay, machen wir"?

Dafür bezahle ich Jahr für Jahr höhere Beiträge und die Erhöhungen werden auch noch damit begründet, dass die diagnostischen und Behandlungsmöglichkeiten immer umfangreicher und kostspieliger werden. Ww - Wirklich witzig.

Danke für Ihre Aufmerksamkeit.

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Meine Forderung an AXA Versicherung AG: Übernahme der Kosten bzw. zumindest der 80% für die 2. Behandlung "instrumentelle Okklusionsanalyse" und die Zahnrestaurierung danach


Firma hat innerhalb von 14 Tagen geantwortetofortantwort
04.08.2015 | 10:07
Firmen-Antwort von: AXA Versicherung AG
Abteilung: TKS

Guten Tag,

wir würden den Fall gerne an unser Beschwerdemanagement geben. Könnten Sie bitte über das folgende Formular Ihre Kontaktdaten und idealerweise eine Vertrags- oder Kundennummer zukommen lassen?

https://entry.axa.de/dvtof/?Formular=MailKontakt&SUBJECT=AX008#MailKontakt

Herzlichen Dank und beste Grüße aus Köln

Ihr AXA Social Media Team

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Kommentare und Trackbacks (5)


04.08.2015 | 11:22
von A. Pr. | Regelverstoß melden
Tja, nun habe ich das verlinkte Kontaktformular ausgefüllt.
Ob das etwas bringt?
Abwarten.

14.08.2015 | 10:29
von A. Pr. | Regelverstoß melden
Bis dato nichts Neues.
Körperlich geht es mir wieder zunehmend schlechter und ich bin jeden Morgen gerädert. Es ist zum K.

18.09.2015 | 11:31
von A. Pr. noch nicht gelöste Beschwerde | Regelverstoß melden
Ich habe die ReclaBox-Rückfrage nach dem Status der Beschwerde wie folgt beantwortet:

Beschwerde ist noch nicht gelöst


18.09.2015 | 11:39
von A. Pr. | Regelverstoß melden
Nachdem die Reaktion der AXA der erneute Verweis auf den Brief, wegen dem ich mich beschwert hatte, gewesen ist, sind die Unterlagen (die nach Auskunft der MA zuerst "nicht mehr da waren" und danach angeblich an die Praxis zurückgeschickt wurden) von der Praxis erneut eingereicht worden. Der ganze Wisch ist nun bei IMB Consult und ich bin gespannt, was die sagen. Ich bin auch etwas erbost darüber, dass unnötig Geld für das Gutachten vergeudet wird, statt die Kostenübernahme der Diagnostik anzuerkennen, was eh am Ende stehen wird. Ähnlich wie bei Kostenvoranschlagen, die auch nur unnötig Geld kosten. Scheinbar ist dieses Prozedere aber billiger, als von vornherein Leute mit Ahnung einzustellen? Wäre jedenfalls meine einzige logische Vermutung für diese Vorgehensweise. Denn natürlich ist mir klar, wie eine PKV funktioniert, Herr/Frau Reclaboxuser. Zumindest halbwegs. Der Hinweis mit den Beiträgen ist für mich eher emotionaler Natur denn als Argument gemeint gewesen.

27.09.2015 | 10:42
von A. Pr. gelöste Beschwerde | Regelverstoß melden
"Hurra! "
Das letzte Schreiben der AXA enthält die Information, dass das Institut für med. Begutachtungen die medizinische Notwendigkeit des nächsten Diagnostikschritts bestätigt hat.
Wer hätte es gedacht. *augenroll*

Damit bleibt für mich nur die Frage, ob sich die AXA wieder so anstellt, wenn der Kostenvoranschlag für die Zahn"restaurierung" nach der nun anerkannten Untersuchung erstellt wird.
Aber eines nach dem anderen.

Erstmal freue ich mich darüber, dass ich nun fast ein halbes Jahr später mit der Behandlung weitermachen kann.

Ich wünschte, ich könnte mich ehrlich und ohne leichten Sarkasmus jetzt darüber freuen. Aber das wird schon noch.; -]




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