Beschwerde lesen

Am 10.08.2015 erhielt ich von Vattenfall ein Angebot, das mich unter der Überschrift „Jetzt zurück zu günstigem Strom“ veranlassen sollte, meinen derzeitigen Stromanbieter zu wechseln. Das Angebot war auf die folgende Art zeitlich begrenzt: „Rufen Sie uns bis zum 31.08.2015 […] an oder senden Sie den ausgefüllten Antrag portofrei zurück. “

Da das Angebot tatsächlich günstiger war als das meines derzeitigen Anbieters, schickte ich den ausgefüllten Antrag am 11.08.2015 an Vattenfall zurück.

Obwohl weder in dem Begleitschreiben von Vattenfall noch in deren Wechsel-Antrag auf eine Kündigungsfrist Bezug genommen wurde, erhielt ich am 28.08.2015 (datiert mit 19.08.2015) ein Schreiben, das sich mit folgenden Worten auf die Kündigungsfrist meines derzeitigen Anbieters bezog:

„Leider hat Ihr derzeitiger Stromversorger dem Kündigungszeitpunkt nicht zugestimmt. Von Ihrem Wunsch abweichend, wurde uns aufgrund Ihrer Kündigungsfristen als nächstmöglicher Kündigungstermin der 30.01.2016 genannt. Wir werden die Kündigung zu diesem Termin nun erneut veranlassen. “

Da plötzlich die Kündigungsfrist eine Rolle spielte, stieg in mir der Verdacht auf, dass hier versucht wird, mich zu übervorteilen. Möglicherweise wollte Vattenfall nun die zeitliche Begrenzung des Angebots so umdeuten, dass der 31.08.2015 nicht der Termin sein müsste, bis zu dem das Angebot angenommen werden müsste, sondern der Termin, bis zu dem die Kündigung erfolgt sein müsse, damit die im Angebot enthaltenen Konditionen gelten. Möglicherweise will Vattenfall bis kurz vor Ablauf der Kündigungsfrist warten, um mir dann einen Vertrag mit ungünstigeren Konditionen unterzuschieben.

In diesem Fall wäre das Angebot allerdings ein Lock- und Scheinangebot, denn aufgrund der üblichen Kündigungsfristen bei Stromanbietern und der Tatsache, dass Vattenfall in Berlin der Grundversorger für Strom ist, musste Vattenfall wissen, dass die im Angebot enthaltene Frist, sollte sie sich tatsächlich auf die Kündigungsfrist beziehen, gar nicht eingehalten werden konnte.

Aufgrund dieser Überlegungen schickte ich Vattenfall gleich am nächsten Tag, am 29.08.2015, einen Einschreibbrief mit Rückantwort, in dem ich klar stellte:

„Nur wenn Vattenfall den Strom zu den im Angebots vom 06.08.2015 und im Vertrag vom 11.08.2015 festgehaltenen Konditionen liefert, beabsichtigen wir einen Wechsel des Stromanbieters.

Falls dies nicht möglich ist, untersagen wir Ihnen - wie in Ihrem Schreiben angekündigt – in unserem Namen eine Kündigung bei unserem derzeitigen Stromanbieter zum 30.01.2016 zu veranlassen. “

Wie sich aus dem Datum der Kündigungsbestätigung meines derzeitigen Stromversorger ergibt, hat Vattenfall in meinem Namen meinen Vertrag mit meinem derzeitigen Stromversorger allerdings gleich zum 30.01.2016 gekündigt, so dass meine Befürchtung, dass es sich um ein Lock- und Schein-Angebot handelt, nun verstärkt wurde.

Allerdings hat Vattenfall trotz meiner ausdrücklichen Bitte meinen Brief, in dem ich um eine Klarstellung der Situation gebeten hatte, bis heute noch nicht beantworten, obwohl er dort bereits vor drei Wochen, am 02.09.2015 eingegangen ist.

Meine Forderung:

Vattenfall möge mein Schreiben vom 29.08.2015 beantworten und

entweder

(a) ab 31.01.2016 Strom zu den im Angebot festgelegten Konditionen liefern

oder

(b) die Kündigung bei meinem derzeitigen Stromversorger in meinem Namen widerrufen und das Porto für den Einschreibbrief erstatten. (Ich fühlte mich 'gezwungen', einen Einschreibbrief zu senden, da ich diesen zur Sicherung meiner Rechtsposition als Beweismittel benötige – für den Fall, dass es sich bei dem Angebot um ein Scheinangebot handelte, ich also getäuscht wurde)