Beschwerde lesen

am 29.6.15 bin ich in Hameln in die Nord-West-Bahn eingestiegen mit der Absicht eine Fahrkarte nach Bad Oeynhausen Süd nachzulösen. Infolge von längeren Schlangen vor den Fahrkartenautomaten und dem Schalter war es mir nicht möglich rechtzeitig vor Abfahrt des Zuges eine Karte zu beschaffen.

Obwohl ich mich sofort an die Zugbegleiterin wandte, erklärte mir diese, dass ich in den Zug erst gar nicht hätte einsteigen dürfen. Sie müsse meine Personalien aufnehmen und solle auf eine Zahlungsaufforderungen warten.

Diese Zahlungsaufforderung kam dann in Gestalt einer Mahnung des Inkassounternehmens und fiel zu meinem Erstaunen mit 63,03 € im Verhältnis zum Fahrpreis (5,10 € mit Bahnkart 50) für die kurze Strecke ziemlich "gesalzen" aus.

Insbesondere die 15,03 € Mahnkosten konnte ich mir überhaupt nicht erklären und bezahlte diese zunächst nicht.

Nun behauptet das Inkassounternehmen, es hätte Rücksprache mit der Zugbegleiterin gehalten. Diese hätte bestätigt, mir eine Zahlungsbeleg ausgehändigt zu haben (was nicht der Fall war).

In Anbetracht der Beweislage verzichtete ich auf ein Gerichtsverfahren und habe die 15,13 € (die Centbeträge varieren von Schreiben zu Schreiben) überwiesen.

Gleichwohl bin ich ziemlich verärgert über die herrschende Praxis der Nord-West-Bahn.

Warum kann in Ausnahmefällen nicht eine Karte in der Bahn nachgelöst werden, wenn ich mich sofort an das Zugbegleitpersonal wende? Von der Deutschen Bundesbahn und der Euro-Bahn war bis dato keine andere Praxis bekannt.

Warum werden Fahrpreisnacherhebungen generell an ein Inkassounternehmen abgetreten?

Inkassounternehmen versuchen das Maximum ihrer gekauften Forderungen herauszuholen. Entsprechend sind auch die Briefe. Schufaeinträge und hohe Folgenkosten werden angedroht. Auf Argumente wird nicht eingegangen. Das dient nicht der Kundenpflege.