Eurolines Touring (Eschborn)
Neun Stunden Verspätung, kein Service, keine Info
Wir hatten für den 12.09. zwei Tickets von München nach Nizza für jeweils 126 Euro (Hin und Zurück) gebucht. Hier soll es jedoch nur um die Hinfahrt gehen, da die Rückfahrt Gott sei Dank funktioniert hat. Der Bus sollte um 03:15 vom ZOB Hackerbrücke abfahren und es ist von hinten bis vorne einfach ALLES schiefgelaufen.
Ersteinmal war überhaupt nicht ausgeschildert, an welcher der über 20 Buchten unser Bus ankommen sollte, auch das Ticket sagte uns nur die Busnummer (EU0380), die jedoch auf keinem der ankommenden Busse zu finden war. Da der Bus mit sechsstündiger verspätung erst um 09:00 Uhr ankam, mussten wir die ganze Nacht in der Kälte am ZOB verbringen, ohne die Möglichkeit eine Auskunft zu erhalten. Die Service Hotline ist nur zu den Zeiten von 09:00-24:00 Uhr zu erreichen, was eine Frechheit ist, wenn man Busse um 03:15 losschickt. Auch das Service Center vor Ort sollte erst um 10:00 Uhr öffnen, was eine ebenso große Frechheit ist. Zwischendurch kam ein Bus an, von dem wir dachten es wäre unser. Nach einigen Missverständnissen stellte sich jedoch heraus, dass dies nicht der Fall war. Die nötigen Informationen zu erhalten war allerdings sehr schwierig bis unmöglich, da alle Fahrer polnischsprachig waren, und zwar ausschließlich.
Wir schoben also weiter Panik, bis wir schließlich jemanden an der Service Hotline in Basel (gegen 06:00 Uhr) erreichten, wo uns dann mitgeteilt wurde, unser Bus läge mit einer Panne 30 km vor München, es werde in nicht absehbarer Zeit ein Ersatzbus geschickt. Wir sollten uns doch bitte an den Eingang des ZOB begeben, um alle ein- und ausfahrenden Busse im Blick zu haben. Glücklicherweise teilte man uns den Namen des Busunternehmens, das den Ersatzbus stellte, mit, sonst hätten wir ihn garantiert verpasst. Er hielt nämlich in keiner der Buchten, sondern irgendwo an der Seite, wo normalerweise Busse halten, die alle Passagiere aussteigen lassen und dann in die Pause fahren. Gott sei Dank sprach dieser Busfahrer neben Polnisch immerhin Spanisch (wie gut, dass ich einen Spanisch EA-Kurs belegt hatte, ich frage mich, wie Menschen mit weniger Sprachkenntnissen das hätten meistern sollen), sodass wir nach Vorzeigen der Tickets endlich im richtigen Bus saßen.
Naja "saßen" ist eine sehr nett gemeinte Beschreibung, besagter Ersatzbus hatte nämlich nicht genug Plätze für alle Reisenden. Also saß bis Zürich mein Freund auf dem Boden, was noch dazu nicht erlaubt ist, und ich bekam nur einen Platz, weil eine Familie so lieb war ihren kleinen Sohn auf den Schoß zu nehmen. In Zürich angekommen kam dann eine sehr wichtige Busdurchsage auf polnisch, die nur mit Ach und Krach und sehr schlechtem Englisch von anderen polnischen Passagieren für uns übersetzt wurde. Die Durchsage war, dass alle Reisenden, die Richtung Spanien wollen, umsteigen müssen. Allerdings wusste der Busfahrer selbst nicht, wo er hinfahren sollte, wir (mit Ziel Nizza = Frankreich) wurden nämlich in den anderen Bus geschickt. Der Busfahrer des anderen Busses wiederum verneinte, dass er nach Frankreich führe, ebenso wie der Busfahrer unseres Busses. Dies führte zu einem riesigen Durcheinander und einem Streit zwischen den Busfahrern, was offen gesagt eine Zumutung für alle Reisenden ist. Ein Busfahrer sollte ja wohl seine Route kennen!
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Als sich schließlich alle geeinigt hatten und wir glücklicherweise im richtigen Bus saßen, mussten wir über eine halbe Stunde auf einen neuen Zweitbusfahrer warten. In Italien hat sich der Busfahrer dann auch noch verfahren, wodurch sich die Fahrt weiter verzögert hat. Schließlich sind wir mit einer satten Verspätung von ziemlich genau neun Stunden in Nizza angekommen (um 02:30 des nächsten Tages statt um 17:30 des Vortages), was uns eine weitere Nacht am Bahnhof in Nizza bescherte, da wir natürlich sämtliche Anschlussmöglichkeiten verpasst hatten (wir wollten weiter nach Fréjus).
Zusätzlich zu zwei Nächten in der Kälte mussten wir am ZOB bei jedem Toilettengang 50 Cent bezahlen, uns zusätzliche Getränke und etwas zu essen kaufen und haben aufgrund des Schlafmangels, den wir am Sonntag nachholen mussten, einen ganzen Tag unseres Urlaubes verloren. Ein Hotel zu buchen kam in München natürlich nicht in Frage, aus Angst unseren Bus zu verpassen und in Nizza aus Angst den Preis nicht erstattet zu bekommen.
Alles in allem, eine unfassbar katastrophale Fahrt, die kaum etwas der Fahrgastrechte des Unternehmens einhielt: Es gab keine Verpflegung aufgrund der verspätung, kein Hotel, nicht einmal die Kommunikation hat funktioniert. Im Bus schließlich wurde das Gepäck nicht mit einer Nummer versehen, wie es eigentlich als Schutz der Reisenden üblich ist, um Diebstahl zu vermeiden. Eins ist klar, weiterempfehlen werde ich Eurolines sicher nicht!
18.11.2015 | 15:38
Abteilung: Beschwerdemanagement
Sehr geehrte Kundin, sehr geehrter Kunde,
wir bedauern, dass es bei Ihrer Paris-Reise zu Problemen gekommen ist. Für eine weitere Bearbeitung bitten wir um Mitteilung der Fahrschein-Nr. Bitte senden Sie diese Information an kundenbetreuungtouring.de. Nach Eingang werden wir den Fall umgehend prüfen und uns mit Ihnen in Verbndung setzen.
Vielen Dank für Ihr Verständnis.
Mit freundlichen Grüßen
Deutsche Touring GmbH
Beschwerdemanagement
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