Von primastrom beantwortete Beschwerde. | 840 Views | 31.08.2017 | 14:26 Uhr
geschrieben von Franziska Groth

primastrom GmbH (Berlin)

Primastrom möchte Verträge nicht widerrufen.

Bestell-/Kundennummer: 3330114100

Am 24.05.2017 wurden mein Partner und ich in der Märkischen Allee in Berlin von einem selbstständigen unabhängigen Unternehmer auf Provision (Name der Firma ist uns leider nicht bekannt) angesprochen und über unsere jetzigen Stromkosten befragt. Er gab an, dass wir dafür ausgewählt wurden, einen günstigeren Strompreis zu bekommen, wenn wir bisher immer pünktlich unseren Strom bezahlt hätten. Das versicherten wir ihm, woraufhin er meinte, dass "das hier in unserer Gegend ja nicht all zu häufig vorkommt".

SCHLAGWORTE

Ich habe mehrmals gesagt, dass ich keinen Vertrag abschließen möchte und auch meinen Stromanbieter nicht wechseln möchte. Alle Aussagen kann mein Partner als Zeuge bestätigen. Der Unternehmer auf Provision versicherte uns, dass es sich nicht um einen Vertrag handle und bestätigte auch meine Frage, dass keine Kosten auf uns zukämen.

Ich zitiere: "Damit wir künftig eventuell das Glück haben werden günstigeren Strom zu bekommen", sollte ich sein Formular unterschreiben. Ich sagte erneut, dass ich keinen Vertrag unterschreiben möchte, woraufhin der Unternehmer uns erneut versicherte, dass dies nur ein Antrag an eine Firma sei, die unsere Daten prüft und herausfindet, ob wir überhaupt in die Auswahl genommen würden. Außerdem fragte er uns, ob wir eine kostenlose SIM-Karte erhalten möchten. Tarife zu der SIM-Karte würden uns, falls unser Antrag bewilligt wird, zugeschickt werden, damit wir uns ein Angebot aussuchen können. Dieses Angebot bestätigte ich mit "ja", da ich bald sowieso eine neue Rufnummer haben wollte.

Im Nachhinein betrachtet, war das natürlich sehr leichtgläubig von uns, aber in Anbetracht dessen, dass wir uns noch nie in einem solchen Verfahren befanden, dies unsere erste Wohnung ist und wir auch keine Erfahrungen mit Verträgen hatten (was der Unternehmer auf Provision wusste), stelle ich mir wirklich die Frage wie dreist man die Unwissenheit junger Menschen zu seinem eigenen Gunsten ausnutzen kann.

Als er die Tür verließ versicherte er uns erneut "wir sollen uns mal keine Sorgen machen. Falls "das" überhaupt klappt, melden wir uns nochmal. Bis dahin passiert uns nichts, denn wir haben ja noch nichts abgeschlossen. " Wir bekamen kein einziges Dokument ausgehändigt.

Also warteten wir ab, bis wir Post am 12.06.2017 bekamen. Entgegengenommen haben wir diese jedoch erst am 19.06.2017, da wir uns im Urlaub befanden. In dem Schreiben von primastrom enthalten: Die Auftragsbestätigung, eine SIM-Karte und die Tarifinformationen zu den von mir angeblich unterschriebenen Verträgen. Es handelt sich hierbei um den "Mobilfunkvertrag Green Mobile Allnet L HW" für 24,90 Euro monatlich und "Strom Prima Eco Basics". Ich verfasste direkt am 19.06.2017 ein Widerrufsschreiben und schickte dies per Expressversand und E-Mail zu primastrom. Nachdem ich keine Antwort bekam, wandte ich mich telefonisch an primastrom. Der unfreundliche Mitarbeiter erklärte mir, dass ich angeblich eine Widerrrufsbelehrung erhalten habe, schließlich hätte ich dafür unterschrieben. Ich verneinte das Ganze mehrmals und forderte alle unterschriebenen Unterlagen.

Am gleichen Tag verfasste ich erneut ein Widerrufsschreiben an primastrom und erklärte den Sachverhalt. Laut §§ 355 ff. ist der Verkäufer verpflichtet ein Musterformular zu liefern. Der BGH führt aus, dass die Pflicht zur Mitteilung der Widerrufsbelehrung in Textform, die nach §355 Absatz 2 besteht, voraussetzt, dass die für die Widerrufsbelehrung erforderlichen Informationen in einer zur dauerhaften Wiedergabe in Schriftzeichen geeigneten Weise sowohl vom Unternehmer abgegeben werden als auch dem Verbraucher zugehen müssen. Außerdem forderte ich erneut alle von mir unterschriebenen Unterlagen und die Kündigung meiner Verträge.

Auf dieses Schreiben reagierte primastrom per E-Mail. Ich zitiere: "Sämtliche vertragliche Leistungen wurden Ihnen im Rahmen der Auftragserteilung erläutert und Sie haben diesen umfassend zugestimmt. " Im Anliegen befanden sich die Unterlagen und unter anderem ein Dokument, dass mich stutzig machte. Abgesehen von der Tatsache, dass die Unterschriften, die ich tätigen sollte anders erklärt wurden und im Nachhinein noch Kreuze gesetzt werden konnten, sah meine Unterschrift auf dem zweiten Dokument deutlich anders als auf dem ersten Dokument aus. Auf diesem befanden sich mehrere Kreuze unter anderem bei der Bestätigung, dass ich eine Vertragskopie sowie alle Allgemeinem Geschäftsbedingungen, einschließlich der Widerrufsbelehrung, meines neuen Anbieters primastrom GmbH erhalten habe. Daraufhin stelle ich mir zwei Fragen: Wie soll mir der Unternehmer auf Provision bei einem Haustürgeschäft eine Kopie der Vertragsunterlagen gegeben haben, wenn er keinen Kopierer dabei hatte und warum sollte er uns diesen Zettel zum Unterschreiben gegeben haben, wenn er uns 10 mal versicherte, dass wir hier keinen Vertrag unterschreiben? Damit wären seine Falschaussagen definitiv aufgeflogen.

Mir ist bewusst, dass primastrom sich mit all meinen Unterschriften gesetzlich abgesichert hat. Nicht desto trotz möchte ich nochmal darauf hinweisen, dass ich es mehr als eine Unverschämtheit finde, durch Falschaussagen Menschen so zu manipulieren, dass sie keinerlei Chance haben sich gegen einen unbewusst abgeschlossenen Vertrag zu wehren. Wir bekamen kein einziges Dokument ausgehändigt, geschweige denn die mündliche Widerrufsbelehrung, sodass wir überhaupt nicht in der Lage waren uns zu wehren.

Wenn ich das erste Dokument vom 12.06.2017, welches mir jemals zugeschickt wurde, nämlich die Auftragsbestätigung und die beiliegende SIM-Karte als erhaltene Leistung, als erste Information über Anbieter und meinen Verträgen deute und ich mich von da an das erste mal SELBSTSTÄNDIG auf der Internetseite über das Widerrufsrecht von primastrom GmbH informieren konnte, lag mein erstes Widerrufsschreiben (20.06.2017) in der Widerufsfrist.

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Meine Forderung an primastrom GmbH: Widerruf meiner Verträge mit primastrom GmbH


Firma hat innerhalb von 14 Tagen geantwortetofortantwort
01.09.2017 | 13:36
Firmen-Antwort von: primastrom GmbH
Abteilung: Kundenbetreuung

Sehr geehrte Frau Groth,

bezüglich Ihrer Anfrage teilen wir Ihnen mit, das wir die Rückabwicklung des Stromvertrags aus Kulanz und ohne Anerkennung einer Rechtspflicht eingeleitet haben.

Ebenso wurde die Stornierung der Mahngebühren in Auftrag gegeben.

Nach Umsetzung der eingeleiteten Maßnahmen werden Sie umgehend darüber informiert.

Aus Kulanz und ohne Anerkennung einer Rechtspflicht erklären wir uns ebenso bereit, Ihren Mobilfunktarif "Green Mobile L HW" zu sofort zu beenden.

Für entstandene Unannehmlichkeiten bitten wir Sie in aller Form um Entschuldigung und hoffen, Ihr Anliegen nunmehr zu Ihrer Zufriedenheit bearbeitet zu haben.

Für weitere Fragen oder Anmerkungen stehen wir Ihnen jederzeit gerne zur Verfügung.

Mit freundlichen Grüßen
Ihr primastrom-Team

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Kommentare und Trackbacks (2)


05.09.2017 | 11:12
von Franziska Groth noch nicht gelöste Beschwerde | Regelverstoß melden
Primastrom hat sich bisjetzt noch nicht wie angekündigt bei mir gemeldet.


15.09.2017 | 09:59
von Franziska Groth noch nicht gelöste Beschwerde | Regelverstoß melden
Ich warte immernoch auf ein Schreiben von Primastrom bezüglich der Kündigung meiner Verträge.
Der Handyvertrag kann zwar nicht mehr genutzt werden, sodass ich vermute, dass dieser bereits wirksam gelöscht wurde, aber auf die schriftliche Mittteilung (wie es in der Antwort von Primastrom angekündigt wurde) warte ich vergeblich.




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