Beschwerde lesen

Für eine Paketsendung nach Österreich musste ich aufgrund der Anzahl des Inhalts zwei flache Kartons fest mit Klebeband aufeinander kleben. Beim Empfänger kam nur ein Teil an. Der andere Teil, auf dem kein Etikett aufgeklebt war (ich dachte, dass könnte den Scan-Vorgang im Versand stören), fehlte beim Empfänger.

Den Fotos des Kartons zu urteilen, wurde er - wie auch immer - brutal abgerissen. Vermutlich ist man mit meinem Paket sehr unvorsichtig umgegangen, um es vorsichtig auszudrücken. Ich schrieb postwendend eine Verlustmeldung und fügte Fotos des angekommenen Kartons (erstellt durch den Empfänger) sowie der Ware bei, die ich vor dem Versand erstellt habe.

Ich wies darauf hin, dass in dem Kartonteil ein Dokument mit meinen persönlichen Daten enthalten ist, aufgrund dessen man das Paket zuordnen kann.

Nachdem ich nichts gehört habe, folgte am 1.05.18 eine weitere Verlustmeldung. Ich bekam nach wiederholter telefonischen Anfrage meinerseits im September (!), also fast ein halbes Jahr später, folgende Antwort:

Es tut mir sehr leid, dass Ihre Sendung 01082186830427 nicht vollständig zugestellt wurde.

Anhand Ihrer Angaben ist es nicht möglich, den Verlust eines Gegenstandes aus einer gegen Zugriff gesicherten und verschlossenen Sendung nachzuvollziehen. Eine Haftung für den Teilverlust kann Hermes daher nicht übernehmen.

Hierbei beziehe ich mich darauf, dass keine Schadenmeldung vorliegt. Diese wird bei der Zustellung zusammen mit dem Kundenbetreuer erstellt und gegengezeichnet. Auch wurde keine Beschädigung der Außenverpackung Ihres Pakets registriert, so dass ich von einem ordnungsgemäßen Transport ausgehe.

Ich habe darauf geschrieben, dass der Empfänger ja nicht ahnen kann, dass ein Teil fehlt und ich eine Verlustmeldung getätigt habe. Außerdem war der Karton ordnungsgemäß verpackt.

Bislang keine Antwort.

Vor ein paar Tagen finde ich Teile meiner Ware in eBay. Nach mehreren Besuchen bei der Polizei wurde aufgrund meiner Anzeige die Wohnung des Verkäufers besucht - ich vermutete Diebstahl oder Fundunterschlagung.

Der Verkäufer konnte aber nachweisen, dass er meine Sachen bei einer Auktion im Auktionshaus Wendl ersteigert hat, in die Hermes immer die "Fundstücke" versteigern lässt. Er ist nunmehr rechtmäßiger Besitzer und ich kann meine Sachen bei ihm zurück ersteigern!

Ich habe heute wieder eine E-Mail an Hermes geschrieben - erwarte aber keine Antwort oder höchstens Ausflüchte.

Es kann ja nicht sein, dass Hermes meine genau bezeichneten bzw. fotografieren Gegenstände versteigern lässt und gleichzeitig in dem Karton ein Dokument mit meinen persönlichen Daten fehlt und man es mir nicht hätte zustellen können.

Ich gehe davon aus, dass niemand bei Hermes ernsthaft gesucht hat. Aufgrund meiner Inhaltsangabe und der Fotos hätte man es zumindest irgendwann zuordnen können, statt es pauschal auf eigene Kappe zu versteigern.