Deutsche Bahn AG (Berlin)
Zug fällt aus - Notartermin verpasst
An Verspätung gewöhnt, aber Zugausfall wegen technischer Störung am Zug geht gar nicht
Seit Jahren bin ich Bahnfahrer, beruflich wie privat. Das Auto habe ich abgeschafft, vielleicht ein Fehler. Die Verspätungen haben zugenommen, "gefühlt" liegt das an dem Investitionsstau. Denn die Verspätungen wegen technischer Störungen am Zug haben definitiv zugenommen. Ich bete jedesmalig, dass es glatt geht.
Wenn mal eine Regionalbahn oder S-Bahn verspätet ist oder ausfällt, damit kann ich noch leben. Denn ich muss in der Regel nicht drei Stunden auf den nächsten Zug warten.
Ich habe mir eine ruhige Art angewöhnt, es bringt ja nichts, sich aufzuregen, und im Auto stünde ich oft auch im Stau. Häufig begebe ich mich in die DB Lounge, da ich mal wieder einen Anschluss verpasst habe. Ich rechne bei wichtigen Terminen immer mindestens ein Stunde "Deutsche-Bahn-Verspätungs-Puffer" ein.
Aber wenn ein internationaler Zug von Brüssel nach Frankfurt komplett ausfällt, und nicht zum ersten Mal, eine "Alternative" mit drei Umstiegen angeboten wird, die ich aber nur erreichen kann, wenn ich frühzeitig von dem Ausfall erfahre, dann ist das ein Armutszeugnis für ein Land, das zu den reichsten der Erde gehört und dass sich auf die Stirn geschrieben hat, Klimaschutzziele zu erreichen.
Nun erfahre ich auch noch von einer Kollegin, dass gestern Abend der Zug 1,5 Stunden Verspätung nach Brüssel hatte - wegen technischer Störung. Sie kam daher erst um Mitternacht an. Und nun frage ich mich, weshalb die Bahn dann nicht einen funktionsfähigen Zug nach Brüssel fährt, damit wenigstens am nächsten Tag alles wieder läuft.
Das war eine rhetorische Frage: Wahrscheinlich verfügt die Bahn nur noch über wenige funktionsfähige Züge und will sparen. Meinen Notartermin habe ich nun verpasst. Ich muss nun einen neuen Termin finden und reise vielleicht diesmal einen Tag vorher an, auf dem Rad oder mit dem Mietwagen. Ob die Bahn mir diese Mehrkosten bezahlt?