Beschwerde lesen

Am 30.11.2020 war bei mir ein falscher "Vodafone-Berater".

Dieser wollte sich bei mir die Kabeldose anschauen, ob diese denn auch auf dem aktuellen Stand sei. Als er diese für okay befand, fing er an, mir einen Stromvertragswechsel mit einem 25 % Rabatt anzudrehen.

Dazu müsse er meine Kundennummer von Vodafone haben, um erst mal bei Vodafone nachzufragen, ob ich diese 25 % Rabatt auf einen Stromvertrag noch bekommen könnte als Bestandskunde.

Ich gab ihm meine Kundennummer, und er rief angeblich bei "Vodafone an". Diese bestätigten ihm, dass es noch möglich sei. Sein Smartphone war dabei auf laut gestellt, damit ich denke, da spricht ein Vodafone-Kundenberater mit ihm. In Wirklichkeit war es ein Mitarbeiter von primastrom, da Vodafone keine Stromverträge über andere Firmen vermittelt, wie man mir auf Anfrage bei Vodafone versicherte. Aber woher hat dann primastrom meine Kundendaten von Vodafone?

Der falsche Berater holte seine Mappe mit einem Formular hervor und meinte, ich solle eine Tarifsuche über eine externe Firma beauftragen und ihm dies unterschreiben. Ich unterschrieb, ohne genau hinzuschauen, was ich da unterschrieb, da ich dem Berater vertraute. Außerdem bemerkte ich im Nachhinein, als er gegangen war, dass er das Formular teilweise oben mit einem kleineren Blatt verdeckte, so das ich gar nicht lesen konnte, was ich da unterschrieb.

Ich dachte mir aber, es ist ja nur für einen Tarifvergleich und nicht für einen Stromvertrag, also wird es schon so in Ordnung sein. Dann meinte er, dass ich nach ein paar Tagen von einer externen Firma angerufen werde und nochmals befragt werde, ob ich einem Tarifvergleich zustimme. Diese externe Firma rief dann auch an, aber diesen Anruf habe ich nicht entgegen nehmen können.

Am 18.12.2020 erhielt ich dann ein Schreiben (obwohl nur einmal unterschrieben für eine Tarifsuche) einen Vertrag (Gas und Strom), auf dem Ich dann schon als Kunde begrüßt wurde, obwohl nichts abgeschlossen wurde, und mir laut Berater sowieso erst mal ein Angebot zugeschickt werden sollte. Diesen Vertrag habe ich dann direkt am 22.12.2020 per Mail und per Einschreiben widerrufen. Und dieser Vertrag sollte dann auch nochmal Unterschrieben werden, für eine - gleich zu Beginn des "Vertrages" - 2jährige Vertragsverlängerung. Das tat ich aber nicht, da ich erstens keinen Vertrag bewusst abgeschlossen habe, und zweitens der kWh-Preis sowieso viel höher war als mein aktueller Anbieter, sowie auch die Grundgebühr. Und von 25 % Rabatt war auf dem Schreiben - und wie es der falsche "Vodafone-Berater" erwähnte hatte - auch nichts mehr erwähnt.

Rechtzeitig widerrufen konnte ich diesen Vertrag auch nicht, da der falsche "Vodafone-Berater" mir keine Vertragskopie und AGB aushändigte.

Als ich bei primastrom per Mail und als Einschreiben darauf hinwies, dass ich keinen Strom- und Gasvertrag bewusst unterschrieben hatte, sondern nur eine Tarifsuche, schrieb man mir per Post zurück, dass ich doch einen rechtsgültigen Vertrag unterschrieben habe. Widerrufen habe ich auch am 22.12.2020 mit dem Hinweis, dass die Verträge mir aus o. g. Gründen unter geschoben worden sind. Das Schreiben per Post hatte auch eine ganz andere Kundennummer wie der erste Vertrag, den ich nach ca. 3 Wochen nach dem Besuch des "falschen Vodafone-Vertreters" bekam und ich diesen nochmals zu einer Vertragsverlängerung über weitere 24 Monate (obwohl der "Fake Vertrag" ja noch nicht einmal begonnen hatte) unterschreiben sollte.

Ich habe drei Kundennummern bei Ihnen, allein das ist schon sehr dubios.

Diese Unterschrift ist aber meiner Meinung aus mehreren Gründen nicht gültig:

1. 1. War der "Vodafone-Berater" keiner, sondern ein freier Vertreter von primastrom auf Provisionsbasis, da Vodafone mir auf Anfrage versicherte, dass sie keine Stromverträge vermitteln.

1. 2. Hat er vor der Unterschrift gesagt, dass die Unterschrift noch keinen Vertrag darstellt, sondern nur eine Tarifsuche über eine externe Firma, die einen günstigeren Tarif sucht.

1. 3. Der falsche Berater hielt etwas über das Formular, so das ich gar nicht lesen konnte, was da genau stand. Er hat das sehr gut gemacht.

1. 4. Er händigte mir keine Vertragskopie und auch keine AGB aus. Daher konnte ich gar nicht Widerrufen, weil ich ja nicht mal wusste, da ich überhaupt einen Vertrag unterschrieben habe

Daher hat dieser Gas- und Stromvertrag keine Rechtsgültigkeit.

Das habe ich noch dazu im Internet gefunden:

Dass man bei Verträgen eine 12monatige plus Zwei-Wochen-Widerrufsfrist hat, wenn man nicht über einen Widerruf aufgeklärt worden ist, weil man - wie bei mir - keine Vertragskopie innerhalb der zwei Wochen erhalten hat. Ist das primastrom eigentlich bekannt?

Stornieren Sie sofort diesen durch Täuschung unterschriebenen "Vertrag", oder ich sehe mich gezwungen, diese Angelegenheit an einen Anwalt weiterzuleiten.

Bei der Bundesnetzagentur und der Verbraucherzentrale habe ich diesen Fall genauso geschildert.

Sowas habe ich noch nie erlebt. Es wird hier einfach ein teurer Vertrag durch Täuschung unter geschoben. So geht das einfach nicht!